Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG titelt:
"Antisemitismus ist nicht integrierbar. Dieser Antisemitismus entspringt nach allem, was man wahrnimmt, maßgeblich den Köpfen von Migranten aus der Türkei und arabisch-islamischen Herkunftsländern; und man macht ihn nicht dadurch besser, dass man erklärt, er sei fremdgesteuert von Dunkelmännern aus fernen Ländern. Richtig ist, dass in vielen dieser judenfeindlichen Obszönitäten ein tradierter Antisemitismus aus der Heimat nachwirkt. Man ist weder Rassist noch islamophob, wenn man auch diese religiösen Wurzeln der neuen Judenhetze in den Blick nimmt statt die antisemitischen Pöbeleien bewusst unscharf als Ausfluss mangelnder Integration abzutun."
Die Zeitung DIE WELT fordert die Muslime auf, sich - Zitat:
"... gegen die antisemitischen Exzesse auf Anti-Israel-Demonstrationen zu stellen. Es geht um die Frage, ob im Zuge einer politischen Auseinandersetzung Religionen und ihre Anhänger dämonisiert werden dürfen. Dagegen kämpfen muslimische Verbandsvertreter jeden Tag lauthals, wenn es um den Islam geht. Zu Recht. Doch nun, wo es um die Juden geht, sind sie viel zurückhaltender, fast stumm."
Dem widersprechen die STUTTGARTER NACHRICHTEN, die einen ganz anderen Eindruck in ihrer Stadt gewonnen haben:
"Es ehrt die Veranstalter der Stuttgarter Anti-Israel-Demo, dass sie anfangs sehr deutlich gemacht haben, was nicht geht: ein Hassfratzenumzug, eine Zusammenrottung gewaltverherrlichender Extremisten. Schlimm, dass sie nicht bei allen Teilnehmern ihrer Kundgebung Gehör gefunden haben."
Die HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG sieht ein "gesamtgesellschaftliches Problem", das nicht auf Migranten beschränkt sei und warnt:
"Der islamistische Antisemitismus in Deutschland legt erschreckende Integrationsmängel bloß: Menschen, die hier geboren und aufgewachsen sind, finden Identifikationsfiguren im fernen Gaza und können mit der Werteordnung ihrer deutschen Heimat nichts anfangen. In erster Linie sind nicht, wie manche nun fordern, Polizei und Justiz gefragt, sondern die Schulen."