Archiv

Prince-Autobiografie „The Beautiful Ones“
Unvollendete Selbstauskünfte eines schillernden Genies

"The Beautiful Ones" war das letzte große Projekt des Popstars Prince. Die unvollendete Autobiographie ist nun auch auf Deutsch erschienen. Besonders interessant findet unser Rezensent neben den persönlichen Notizen von Prince die Erinnerungen von Co-Autor Dan Piepenbring.

Fabian Elsäßer im Kollegengespräch mit Susanne Luerweg |
Prince Rogers Nelson auf der "Purple Rain"-Tour.
Der Prinz, der König war: Prince Roger Nelson während der Tour zu seinem Erfolgsalbum "Purple Rain" (Imago/Cinema Publishers Collection)
Eigentlich sollten die Fragmente, in denen Prince über die Erlebnisse seiner Kindheit in Minneapolis berichtet, in denen er die Nachbarschaft beschreibt und die ersten Erfahrungen mit Mädchen, nur die Grundlage sein für seine Autobiografie. Der Titel: "The Beautiful Ones". Doch die Prince-Memoiren blieben unvollständig – im April 2016 starb der Musiker mit 57 Jahren durch die Überdosis eines Schmerzmittels.
Teile seiner Aufzeichnungen wurden jetzt in einer neuen Biografie zusammengefasst, ergänzt durch Bilder sowie eine ausführliche Einführung des Journalisten Dan Piepenbrink, den Prince als Co-Autor für seine Autobiographie ausgewählt hatte.
Erinnerungen, Songtexte und unveröffentlichte Fotos
Es sei eine wild gemischte Stoffsammlung, sagte Musikjournalist Fabian Elsäßer mit Blick auf das Buch: "Da sind Erinnerungen von Prince selber, dann Songtexte und sehr, sehr viele auch sehr schöne Fotos, die bisher noch nicht veröffentlicht worden sind."
Prince, der eigentlich Prince Rogers Nelson hieß, war seit den 80er-Jahren neben Michael Jackson eine der bekanntesten Pop-Ikonen und eine der schillerndsten Figuren im Musikgeschäft. Im Laufe seiner Karriere nannte er sich "Symbol" oder auch "The Artist Formerly Known As Prince".
Bemerkenswerte handschriftliche Notizen
Besonders bemerkenswert seien die handschriftlichen Notizen von Prince, die einen persönlichen Einblick geben, so Elsäßer im Deutschlandfunk: "Es ist teilweise kaum leserlich. Man sieht die Durchstreichungen und Ergänzungen, so dass man den Eindruck hat, man würde hier in das Tagebuch oder die Arbeitshefte von jemandem hineinspicken."
In seinen Aufzeichnungen beschreibe Prince auch, so Fabian Elsäßer, wie er bereits früh durch die Musik geprägt wurde. Der Vater von Prince Rogers Nelson stand als Jazzsänger auf der Bühne. Das Buch bringe einem den Künstler tatsächlich näher.
Prince, Dan Piepenbring: "The Beautiful Ones"
Heyne Verlag München, 2019. 304 Seiten, 32 Euro.