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Krieg in der Ukraine
Pro Asyl betont Recht auf Verweigern des Kriegsdienstes

Der Umgang der ukrainischen Regierung mit Wehrdienstverweigerern stößt weiter auf Kritik.

    Nürnberg: Tareq Alaows, Flüchtlingspolitischer Sprecher ProAsyl, spricht beim 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag.
    Tareq Alaows, Flüchtlingspolitischer Sprecher ProAsyl (picture alliance/epd-bild/Tim Wegner)
    Der flüchtlingspolitische Sprecher der Menschenrechtsorganisation Pro Asyl, Alaows, sagte im Deutschlandfunk, jeder habe das Recht, den Kriegsdienst abzulehnen. Er verurteilte die Überlegungen der ukrainischen Regierung, bei den EU-Staaten die Auslieferung illegal ausgereister Wehrpflichtiger zu beantragen. Alaows verwies auf eine europäische Richtlinie, die besagt, dass alle Menschen aus der Ukraine vorübergehend Schutz bekommen - auch Männer.
    Für wehrpflichtige Männer zwischen 18 und 60 Jahren gilt seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ein Ausreiseverbot. Seitdem hinderte der ukrainische Grenzschutz nach eigenen Angaben mehr als 20.000 Männer daran, aus dem Land zu fliehen. Laut der EU-Statistikbehörde Eurostat sind mehr als 650.000 ukrainische Männer als Flüchtlinge in der EU, Norwegen, der Schweiz und Liechtenstein registriert.
    Lesen Sie hier das Interview mit Tareq Alaows in voller Länge.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
    Diese Nachricht wurde am 06.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.