Vormittags in einer großen Hausarztpraxis in Bochum: Patienten kommen und gehen. Ein knappes Drittel von ihnen beteiligt sich am Test der elektronischen Gesundheitskarte. Auch Christel Köhler.
"Da ist mein Foto mit drauf, und da sind alle Notfalldaten gespeichert, wenn irgendwas ist: Blutgruppe und so weiter, das ist alles mit drin. Für Notfälle wohl ganz, ganz gut... Gesundheitskarte steht drauf, und die Daten – sonst ist das gleich."
Arzthelferin Stefanie Magiela braucht zum Einlesen der Daten ein spezielles Gerät.
"Das ist ein Lesegerät, das hat aber auch Tasten, denn man muss auch den Pin eingeben. Die E-Gesundheitskarte hat einen eigenen Pin, der Dr. Kampe hat einen eigenen Pin, um die Rezepte zu bestätigen."
Patienten müssen die fünfstellige Pinnummer eingeben, wenn sie Notfalldaten eintragen lassen wollen; zum Beispiel Informationen über Allergien oder über Medikamente, die sie nicht vertragen. Nach dem Einlesen der Karte bleibt 30 Sekunden Zeit zum Eintippen der Nummer. Das klappt aber nicht immer.
"Die älteren Patienten vergessen das, die wissen sie meistens sogar gar nicht. Die wissen nicht, dass es einen Pin gibt. Die Jüngeren haben das ein bisschen schneller drauf. Aber man hat viele Pin-Nummern, die vertun sich auch manchmal."
Über die elektronische Gesundheitskarte können unter anderem Rezepte ausgestellt und dokumentiert werden. Aber das dauert viel zu lange, sagt die Arzthelferin. Ihr Chef, Dr. Eckhard Kampe, leitet das Projekt für die Allgemeinmediziner der Testregion und stimmt zu.
"Zurzeit ist es so, dass der Zeitaufwand für ein elektronisches Rezept etwa vier Mal höher ist als für ein Papierrezept, und das für große Praxen nicht umsetzbar ist."
Sehr langwierig ist auch das Übertragen der Notfalldaten auf die Karte.
"Die Fixierung der Notfalldaten auf der Karte ist zeitaufwendig, die Überprüfung und die Aktualisierung sehr aufwendig. Das ist mit Kosten verbunden und muss dem Patienten als zusätzliche Leistung verkauft werden. So was ist im Rahmen unserer Budgetmöglichkeiten nicht leistbar... Die elektronische Vernetzung ist auf einem guten Weg, und da sehe ich die baldigen Realisierungschancen."
Elektronische Vernetzung - damit ist die Kommunikation zwischen den Praxen und den beiden Krankenhäusern gemeint, die sich am Test beteiligen. Der Datenaustausch klappt schnell, und Informationen über die Patienten können nicht mehr verloren gehen oder vergessen werden.
Christel Köhler hat als Patientin mit ihrer elektronischen Gesundheitskarte bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht; auch nicht, was den Datenschutz betrifft.
"Manche sagen, da ist alles drauf. Ich sage, das ist vielleicht nicht verkehrt, dass alles drauf ist, wenn irgendwas ist – die Diagnosen sind drauf. Ich finde das nicht verkehrt oder habe da ein Problem. Ich finde das eigentlich gut."
Während in die Hausarztpraxis schon viele Patienten mit elektronischer Gesundheitskarte kommen, sind es beim Facharzt für Urologie, ein paar Kilometer entfernt, nur ein oder zwei pro Tag. Die Schwierigkeiten im Umgang mit der Karte sind allerdings ähnlich. Auch für Dr. Hans-Peter Peters ist das elektronische Rezept ein Ärgernis.
"Heute ist es so: Patienten rufen an und bestellen ein Rezept. Dann werden die Rezepte bearbeitet, ausgedruckt und werden vielleicht mittags dem Arzt zur Unterschrift vorgelegt. So was bräuchte man auf elektronischem Wege auch, dass man Rezepte sammeln kann, der Arzt die im Computer anguckt und dann einmal signiert. Das haben eine Reihe von Praxisverwaltungs-Systemherstellern überhaupt noch nicht umgesetzt."
Der Urologe leitet das Projekt für die Fachärzte der Testregion. Er kritisiert auch, dass die Patienten jedem Notfalleintrag auf der Karte zustimmen müssen. Ist ein Patient zum Beispiel nach einem Unfall nicht in der Lage, sich zu äußern, weiß der Notarzt nicht, ob die Liste vollständig ist. Es gibt unter Umständen also doch wieder Doppeluntersuchungen.
Für Sabine Thörmer, Arzthelferin in der Bochumer Urologenpraxis, hat die Karte immerhin ein Gutes:
"Das Positivste, was ich sehe, ist einmal, es ist ein Foto drauf. Ich kann sehen, ist das der Patient, der mit der Karte kommt, oder nicht. Ich denke, dass es früher auch mal passiert ist, dass die Karte in der Familie weitergegeben wurde, man weiß es nicht, was den Leuten einfällt. So kann ich sagen, es ist ein Bild drauf, es ist der Patient, ich kann es abgleichen."
"Da ist mein Foto mit drauf, und da sind alle Notfalldaten gespeichert, wenn irgendwas ist: Blutgruppe und so weiter, das ist alles mit drin. Für Notfälle wohl ganz, ganz gut... Gesundheitskarte steht drauf, und die Daten – sonst ist das gleich."
Arzthelferin Stefanie Magiela braucht zum Einlesen der Daten ein spezielles Gerät.
"Das ist ein Lesegerät, das hat aber auch Tasten, denn man muss auch den Pin eingeben. Die E-Gesundheitskarte hat einen eigenen Pin, der Dr. Kampe hat einen eigenen Pin, um die Rezepte zu bestätigen."
Patienten müssen die fünfstellige Pinnummer eingeben, wenn sie Notfalldaten eintragen lassen wollen; zum Beispiel Informationen über Allergien oder über Medikamente, die sie nicht vertragen. Nach dem Einlesen der Karte bleibt 30 Sekunden Zeit zum Eintippen der Nummer. Das klappt aber nicht immer.
"Die älteren Patienten vergessen das, die wissen sie meistens sogar gar nicht. Die wissen nicht, dass es einen Pin gibt. Die Jüngeren haben das ein bisschen schneller drauf. Aber man hat viele Pin-Nummern, die vertun sich auch manchmal."
Über die elektronische Gesundheitskarte können unter anderem Rezepte ausgestellt und dokumentiert werden. Aber das dauert viel zu lange, sagt die Arzthelferin. Ihr Chef, Dr. Eckhard Kampe, leitet das Projekt für die Allgemeinmediziner der Testregion und stimmt zu.
"Zurzeit ist es so, dass der Zeitaufwand für ein elektronisches Rezept etwa vier Mal höher ist als für ein Papierrezept, und das für große Praxen nicht umsetzbar ist."
Sehr langwierig ist auch das Übertragen der Notfalldaten auf die Karte.
"Die Fixierung der Notfalldaten auf der Karte ist zeitaufwendig, die Überprüfung und die Aktualisierung sehr aufwendig. Das ist mit Kosten verbunden und muss dem Patienten als zusätzliche Leistung verkauft werden. So was ist im Rahmen unserer Budgetmöglichkeiten nicht leistbar... Die elektronische Vernetzung ist auf einem guten Weg, und da sehe ich die baldigen Realisierungschancen."
Elektronische Vernetzung - damit ist die Kommunikation zwischen den Praxen und den beiden Krankenhäusern gemeint, die sich am Test beteiligen. Der Datenaustausch klappt schnell, und Informationen über die Patienten können nicht mehr verloren gehen oder vergessen werden.
Christel Köhler hat als Patientin mit ihrer elektronischen Gesundheitskarte bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht; auch nicht, was den Datenschutz betrifft.
"Manche sagen, da ist alles drauf. Ich sage, das ist vielleicht nicht verkehrt, dass alles drauf ist, wenn irgendwas ist – die Diagnosen sind drauf. Ich finde das nicht verkehrt oder habe da ein Problem. Ich finde das eigentlich gut."
Während in die Hausarztpraxis schon viele Patienten mit elektronischer Gesundheitskarte kommen, sind es beim Facharzt für Urologie, ein paar Kilometer entfernt, nur ein oder zwei pro Tag. Die Schwierigkeiten im Umgang mit der Karte sind allerdings ähnlich. Auch für Dr. Hans-Peter Peters ist das elektronische Rezept ein Ärgernis.
"Heute ist es so: Patienten rufen an und bestellen ein Rezept. Dann werden die Rezepte bearbeitet, ausgedruckt und werden vielleicht mittags dem Arzt zur Unterschrift vorgelegt. So was bräuchte man auf elektronischem Wege auch, dass man Rezepte sammeln kann, der Arzt die im Computer anguckt und dann einmal signiert. Das haben eine Reihe von Praxisverwaltungs-Systemherstellern überhaupt noch nicht umgesetzt."
Der Urologe leitet das Projekt für die Fachärzte der Testregion. Er kritisiert auch, dass die Patienten jedem Notfalleintrag auf der Karte zustimmen müssen. Ist ein Patient zum Beispiel nach einem Unfall nicht in der Lage, sich zu äußern, weiß der Notarzt nicht, ob die Liste vollständig ist. Es gibt unter Umständen also doch wieder Doppeluntersuchungen.
Für Sabine Thörmer, Arzthelferin in der Bochumer Urologenpraxis, hat die Karte immerhin ein Gutes:
"Das Positivste, was ich sehe, ist einmal, es ist ein Foto drauf. Ich kann sehen, ist das der Patient, der mit der Karte kommt, oder nicht. Ich denke, dass es früher auch mal passiert ist, dass die Karte in der Familie weitergegeben wurde, man weiß es nicht, was den Leuten einfällt. So kann ich sagen, es ist ein Bild drauf, es ist der Patient, ich kann es abgleichen."