Reporter: "Die Vorbereitungen für die Spiele haben jetzt ihren Höhepunkt erreicht und es ist unser sehnlichster Wunsch, dass aus aller Welt Tausende von Menschen in das Herz des alten Europa kommen werden, um dieses gewaltigste Bekenntnis der Völker zum Frieden und zum ehrlichen, friedlichen Wettstreit mitzuerleben."
So hieß es Anfang Januar 1936 im gleichgeschalteten deutschen Rundfunk, in dem auf Geheiß von Reichssendeleiter Hadamovsky seit einigen Wochen kein sogenannter "Nigger-Jazz" und praktisch keine ausländische Unterhaltungsmusik mehr gespielt werden durfte. Jetzt wurde jedoch ein internationaler Ton angeschlagen. Nazideutschland wollte dem Ausland ein friedliches Gesicht zeigen – mit aller Macht. William Shirer, ein amerikanischer Korrespondent, notierte in seinem Tagebuch:
"Mittags schaltete Tess das Radio für die Nachrichten an, gerade rechtzeitig für uns, um einen heftigen persönlichen Angriff gegen mich zu hören. Es hieß, ich sei ein dreckiger Jude und würde versuchen, die Olympischen Winterspiele in Garmisch mit erlogenen Geschichten über Juden und Nazi-Offizielle dort zu torpedieren. Tatsächlich hatte ich vor einiger Zeit in einer Artikelserie geschrieben, dass die Nazis in Garmisch alle Schilder 'Juden unerwünscht' (die man in ganz Deutschland findet) entfernt haben, damit die Besucher der Olympiade keine Anzeichen für die Behandlung vorfinden, die die Juden in diesem Lande erfahren."
Reporter: "Die verantwortlichen Männer in Deutschland haben deshalb auch keine Mühe gescheut, um die Olympischen Spiele in Garmisch-Partenkirchen sowohl als auch in Berlin ihrer hohen Bedeutung entsprechend auf das Beste vorzubereiten und den Spielen den festlichen und ehrenvollen Rahmen zu geben, der ihrer würdig ist. Deutschlands Führer und Reichskanzler Adolf Hitler nimmt persönlich den regsten Anteil an den umfangreichen Vorbereitungen."
Den Auftakt für das Olympiajahr 1936 bildeten die "kleinen" Winterspiele, die vierten ihrer Art. Damals versuchte das IOC noch, die Sommer- und Winterspiele, wenn klimatisch irgend möglich, im selben Land zu veranstalten. Und so erhielt Berlin 1931 nicht nur den Zuschlag für die Sommerspiele 36, sondern auch die Verpflichtung, im Land Olympische Winterspiele auszutragen. Das war zunächst schwierig, da es keine hinreichend große Stadt in den deutschen Alpen gab. Unter starkem Druck aus der Hauptstadt wurden deshalb die bis dahin getrennten Märkte Garmisch und Partenkirchen zu einem Austragungsort zusammengefasst: Garmisch-Partenkirchen.
Reporter: "... jenem köstlichen Kleinod in den bayrischen Alpen, wo ebenfalls in großzügiger Weise ein Skistadion für 100.000 Zuschauer, eine Kunsteisbahn und eine allen neuzeitlichen Anforderungen entsprechende Bobbahn angelegt worden sind."
Am 6. Februar fand im Skistadion die Eröffnungsfeier statt. Karl Ritter von Halt, der Präsident des Organisationskomitees, sprach die Begrüßungsworte:
"Wir Deutsche wollen der Welt auch auf diese Weise zeigen, dass wir die Olympischen Spiele, getreu dem Befehle unseres Führers und Reichskanzlers, zu einem wahren Fest des Friedens und der aufrichtigen Verständigung unter den Völkern gestalten werden. Olympia Garmisch-Partenkirchen beginnt. Ich bitte sie, mein Führer, die vierten Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen für eröffnet zu erklären."
Adolf Hitler: "Ich erkläre die vierten Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen für eröffnet."
Nachdem die deutsche Skihoffnung Willy Bogner den olympischen Eid geschworen hatte, begannen die Wettkämpfe.
In vier Sportarten: Skifahren - erstmals auch alpin -, Bobfahren, Eislauf und Eishockey wurden insgesamt 17 Wettbewerbe ausgetragen. Sie waren - wie erwartet - allesamt gut organisiert und fanden vor einem begeisterten Publikum statt. Insgesamt besuchten gut 500.000 Zuschauer die Wettkämpfe, die wiederum mit insgesamt 755 Athleten einen neuen Teilnehmerrekord aufstellten. Star der Spiele war der norwegische Eisschnellläufer Ivar Ballangrud, der drei Goldmedaillen gewann. Die deutsche Mannschaft holte nach der Wintersportmacht Norwegen den zweiten Platz im Medaillenspiegel und die Veranstalter konnten in jeder Hinsicht zufrieden sein, wie auch der Korrespondent Shirer vermerkte:
"Das war ein angenehmeres Zwischenspiel, als ich erwartet hatte; zu viel SS und Militär überall; doch die Szenerie der Bayerischen Alpen superb, die Bergluft belebend, die rotbäckigen Mädchen in ihrer Skikleidung attraktiv. Insgesamt ist den Nazis eine großartige Propagandaveranstaltung gelungen. Sie haben die meisten ausländischen Besucher stark beeindruckt durch die großzügige und reibungslose Art der Abwicklung der Spiele."
Der Probelauf für das ganz große Spektakel, das im Sommer in Berlin stattfinden sollte, hatte offensichtlich funktioniert.
So hieß es Anfang Januar 1936 im gleichgeschalteten deutschen Rundfunk, in dem auf Geheiß von Reichssendeleiter Hadamovsky seit einigen Wochen kein sogenannter "Nigger-Jazz" und praktisch keine ausländische Unterhaltungsmusik mehr gespielt werden durfte. Jetzt wurde jedoch ein internationaler Ton angeschlagen. Nazideutschland wollte dem Ausland ein friedliches Gesicht zeigen – mit aller Macht. William Shirer, ein amerikanischer Korrespondent, notierte in seinem Tagebuch:
"Mittags schaltete Tess das Radio für die Nachrichten an, gerade rechtzeitig für uns, um einen heftigen persönlichen Angriff gegen mich zu hören. Es hieß, ich sei ein dreckiger Jude und würde versuchen, die Olympischen Winterspiele in Garmisch mit erlogenen Geschichten über Juden und Nazi-Offizielle dort zu torpedieren. Tatsächlich hatte ich vor einiger Zeit in einer Artikelserie geschrieben, dass die Nazis in Garmisch alle Schilder 'Juden unerwünscht' (die man in ganz Deutschland findet) entfernt haben, damit die Besucher der Olympiade keine Anzeichen für die Behandlung vorfinden, die die Juden in diesem Lande erfahren."
Reporter: "Die verantwortlichen Männer in Deutschland haben deshalb auch keine Mühe gescheut, um die Olympischen Spiele in Garmisch-Partenkirchen sowohl als auch in Berlin ihrer hohen Bedeutung entsprechend auf das Beste vorzubereiten und den Spielen den festlichen und ehrenvollen Rahmen zu geben, der ihrer würdig ist. Deutschlands Führer und Reichskanzler Adolf Hitler nimmt persönlich den regsten Anteil an den umfangreichen Vorbereitungen."
Den Auftakt für das Olympiajahr 1936 bildeten die "kleinen" Winterspiele, die vierten ihrer Art. Damals versuchte das IOC noch, die Sommer- und Winterspiele, wenn klimatisch irgend möglich, im selben Land zu veranstalten. Und so erhielt Berlin 1931 nicht nur den Zuschlag für die Sommerspiele 36, sondern auch die Verpflichtung, im Land Olympische Winterspiele auszutragen. Das war zunächst schwierig, da es keine hinreichend große Stadt in den deutschen Alpen gab. Unter starkem Druck aus der Hauptstadt wurden deshalb die bis dahin getrennten Märkte Garmisch und Partenkirchen zu einem Austragungsort zusammengefasst: Garmisch-Partenkirchen.
Reporter: "... jenem köstlichen Kleinod in den bayrischen Alpen, wo ebenfalls in großzügiger Weise ein Skistadion für 100.000 Zuschauer, eine Kunsteisbahn und eine allen neuzeitlichen Anforderungen entsprechende Bobbahn angelegt worden sind."
Am 6. Februar fand im Skistadion die Eröffnungsfeier statt. Karl Ritter von Halt, der Präsident des Organisationskomitees, sprach die Begrüßungsworte:
"Wir Deutsche wollen der Welt auch auf diese Weise zeigen, dass wir die Olympischen Spiele, getreu dem Befehle unseres Führers und Reichskanzlers, zu einem wahren Fest des Friedens und der aufrichtigen Verständigung unter den Völkern gestalten werden. Olympia Garmisch-Partenkirchen beginnt. Ich bitte sie, mein Führer, die vierten Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen für eröffnet zu erklären."
Adolf Hitler: "Ich erkläre die vierten Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen für eröffnet."
Nachdem die deutsche Skihoffnung Willy Bogner den olympischen Eid geschworen hatte, begannen die Wettkämpfe.
In vier Sportarten: Skifahren - erstmals auch alpin -, Bobfahren, Eislauf und Eishockey wurden insgesamt 17 Wettbewerbe ausgetragen. Sie waren - wie erwartet - allesamt gut organisiert und fanden vor einem begeisterten Publikum statt. Insgesamt besuchten gut 500.000 Zuschauer die Wettkämpfe, die wiederum mit insgesamt 755 Athleten einen neuen Teilnehmerrekord aufstellten. Star der Spiele war der norwegische Eisschnellläufer Ivar Ballangrud, der drei Goldmedaillen gewann. Die deutsche Mannschaft holte nach der Wintersportmacht Norwegen den zweiten Platz im Medaillenspiegel und die Veranstalter konnten in jeder Hinsicht zufrieden sein, wie auch der Korrespondent Shirer vermerkte:
"Das war ein angenehmeres Zwischenspiel, als ich erwartet hatte; zu viel SS und Militär überall; doch die Szenerie der Bayerischen Alpen superb, die Bergluft belebend, die rotbäckigen Mädchen in ihrer Skikleidung attraktiv. Insgesamt ist den Nazis eine großartige Propagandaveranstaltung gelungen. Sie haben die meisten ausländischen Besucher stark beeindruckt durch die großzügige und reibungslose Art der Abwicklung der Spiele."
Der Probelauf für das ganz große Spektakel, das im Sommer in Berlin stattfinden sollte, hatte offensichtlich funktioniert.