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Problem Weltraummüll
Keine Müllabfuhr in der Umlaufbahn

Gut 1.500 funktionstüchtige Satelliten kreisen um die Erde. Dazu kommen Unmengen an Weltraummüll: ausgefallene Satelliten, Teile explodierter Raketenstufen, abgebrochene Sonnensegel, Bolzen und so weiter.

Von Dirk Lorenzen |
    Womöglich wird in Zukunft Weltraummüll mit einem Netz eingefangen und zum Absturz gebracht
    Womöglich wird in Zukunft Weltraummüll mit einem Netz eingefangen und zum Absturz gebracht (ESA)
    Von den gut 20.000 Objekten, die größer als etwa zehn Zentimeter sind, ist die Bahn gut bekannt. Doch Hunderte Millionen kleinerer Teilchen stellen ein unkalkulierbares Kollisionsrisiko für die Raumfahrt dar.
    Aber eine Müllabfuhr im All gibt es bisher nicht. Denn es ist fast unmöglich, den Dreck aus der Umlaufbahn wegzuräumen.
    Am einfachsten wäre das, solange ein ausgefallener Satellit noch ein zusammenhängendes Objekt ist. Dann ließe er sich einfangen und zum Absturz bringen, womit vermieden wäre, dass er bei einer Kollision Tausende Trümmer hinterlässt. Doch so eine Mission ist derzeit nicht in Sicht.

    Ein Staubsauger funktioniert im Vakuum des Weltraums nicht. So tüfteln Ingenieure an anderen Verfahren. Beliebt ist das Netz: Man fliegt mit einem Satelliten ein Trümmerstück an, wirft dann ein Netz aus und fängt es ein.
    Um die Erde kreisen zahlreiche Objekte des Weltraummülls (Animation; Müllstücke stark vergrößert dargestellt)
    Die Verteilung von Weltraummüll in der Umgebung der Erde (die Müllteile sind stark vergrößert dargestellt) (ESA)
    Manche wollen auch die Trümmer mit Laserstrahlen beschießen – durch den Rückstoß des verdampfenden Materials ließe sich die Bahn des Trümmerstücks absenken, so dass es in die Atmosphäre eintreten und verglühen könnte.
    Eine kuriose Idee ist eine Art Windmühlen-Satellit. Seine rotierenden Arme erfassen die Müllteile, lenken sie etwas um und führen so zu einem schnelleren Absturz.
    Aber all diese Projekte zeugen eher von Hilflosigkeit: In großem Umfang lässt sich der Müll im All nicht entfernen.
    Hörerwunsch