Rechtsextremismus in Deutschland (3/3)
Politische Einstellungen - Was wirklich hinter dem Gender-Gap der "Generation Z" steckt
Links? Rechts? Umfrage unter jungen Menschen in Halle (Saale)
Links, rechts bei Jüngeren - Wie ist der aktuelle Stand nach den Wahlen 2024?
Gender Gap - Warum es nicht "die" jungen Männer und jungen Frauen gibt
Interview mit Dr. Ansgar Hudde, Soziologe mit Fokus auf politische Einstellungen und Geschlechterrollen, Universität Köln
Von Lydia Jakobi und Kathrin Kühn (Mod.)
Der Blick auf die Wahlergebnisse in diesem Jahr zeigt: Junge Frauen und junge Männer driften hier offenbar in unterschiedliche Richtungen, Frauen nach links, Männer nach rechts. Doch dies ist nur der erste Blick. Wer sich die Zahlen genauer anschaut, erkennt: Der "Gender Gap" ist relativ. So wählen zwar deutlich mehr jüngere Männer die AfD, aber in Brandenburg etwa war es auch jede vierte Frau unter 25. Und auch das Lösen vom klassischen rechts- links-Schema schärft den Blick. So ist das Bündnis Sahra Wagenknecht bei jüngeren Frauen stärker - in Thüringen etwa waren es 16 Prozent der Frauen unter 25 gegenüber neun Prozent der Männer. Das zeigen Zahlen, die Infratest Dimap exklusiv für die "Systemfragen" zusammengestellt hat. Das alles passt zu Untersuchungen, die auf die Einstellungen zu konkreten Themen wie Umverteilung oder Migration schauen. Sie zeigen: Dort verändert sich gar nicht so viel, wie es die Wahlanalysen vermuten lassen. Nur bei bestimmten Fragen driften junge Frauen und Männer offenbar auseinander, beim Thema Feminismus zum Beispiel. Sprich: Von einer unterschiedlichen Parteien-Präferenz lässt sich eben nicht per se auf unterschiedliche Einstellungen schließen. Es ist vielmehr wie so oft nicht nur in der Wissenschaft: Die Lage ist komplexer als sie manche Zahlen vermuten lassen. Teil 1 der Kurzserie "Rechtsextremismus in Deutschland" schaute am 7. November auf „Extremismus-Forschung. Ab wann ist jemand rechtsextrem?“, Teil 2 am 14. November auf: „Wie rechtsextrem ist Deutschland?"