"Das Gute an den Dritten Programmen ist, dass wir überwiegend schon die Älteren haben. Also insofern bei uns eher der Bedarf besteht, auf das Nachwachsende, die jüngeren Altersgruppen verstärkt zu achten, weniger auf neue Angebote für ältere Zuschauer, denn die Älteren schauen uns ja schon mehrheitlich."
Heiner Backensfeld, Leiter der Programmplanung und -entwicklung beim NDR hält nichts davon, angesichts einer zunehmend alternden Bevölkerung, mit speziellen Programmangeboten für ältere Menschen zu reagieren:
"Ich glaube, das wäre der falsche Weg. Wenn man ein Seniorenmagazin - als Beispiel - machen würde, würde man einerseits die Alten ausschließen, weil sie nichts gerne einschalten, wo "alt" oder "Senior" draufsteht und umgekehrt würde man auch keine andere Zielgruppe ansprechen. Also Angebote im Fernsehen sollte man immer so gestalten, dass sie prinzipiell für alle Alterszielgruppen offen sind. "
Alle Altersgruppen ansprechen möchte auch die Leiterin der Medienforschung beim ZDF, Susanne Kayser. Ihre Bezeichnung der Zielgruppe lautet "aktive Mitte":
"Ihnen wird aufgefallen sein, dass "aktive Mitte" ja keine Zahl beinhaltet zunächst. Wenn man dann nachhakt, dann heißt es zwar 30 bis 59 sei etwas, was dahinter so gedanklich verborgen ist. Aber "aktive Mitte" soll auch zeigen, dass wir uns jetzt jenseits dieser Altersdefinition denen zuwenden wollen, die eben auch noch zu erreichen sind im Fernsehen im Sinne von: die aktiv am Leben teilnehmen. "
Und obgleich die Werbewirtschaft nach wie vor hauptsächlich junge Zielgruppen verlangt, sieht auch Alicia Remirez, die stellvertretende Geschäftsführerin von Sat.1, in einer aktiven, konsumfreudigen Mitte für ihren Sender Potential:
"Ich glaube, dass es Programme geben wird und solche entwickeln wir auch, wo wir sehr wahrscheinlich nur junge Männer erreichen werden. Die werden sich nur dafür interessieren. Aber ich glaube genauso, dass wir Familienprogramm machen müssen. Wo wirklich sich alle angesprochen fühlen, alle Generationen vor dem Fernseher sitzen. Ich denke, ich bin davon überzeugt, das man in der Vergangenheit zumindest bei Sat 1 diesen Aspekt vernachlässigt hat und ich gedenke etwas dagegen zu tun. "
Dass zu viel Eintracht in der Mitte fürs Fernsehen einen Qualitätsverlust bedeuten kann, befürchtet der fürs öffentlich rechtliche Fernsehen drehende Regisseur Niki Stein:
"Ich habe nur immer so eine Tendenz gespürt, die schon bei den Programmmachern da ist, das ist eine steigende Mutlosigkeit angesichts einem Quoten- und Zielgruppendenken. Also wenn ich jetzt mitkriege, dass wir jetzt wahrscheinlich auch wieder völlig fasziniert auf eine Quote von 30% Marktanteil Schwarzwaldklinik starren. Ich finde es ja wunderbar, dass es diese Sendung gibt, freue mich für alle beteiligten Schauspieler. Ich habe nur Angst davor, dass es dann heißt: so was müssen wir mehr machen. Und bitte bloß das andere nicht mehr. Ich denke wir müssen doch gerade Filme z.B. machen, die sich mit dem Tod und dem Sterben beschäftigen. Und nicht sagen: Oh Gott, da werden wir nie 30% Marktanteile haben. "
Wie dringend für die öffentlich rechtlichen Sender eigentlich die Frage ist, ihr Programm angesichts einer alternden Gesellschaft zu verändern, ist bei den Gesprächen in Tutzing offen geblieben. Wer die ältere Bevölkerung ohnehin auf seiner Seite hat, dem kann diese Entwicklung eigentlich wenig schaden.
Kayser: " Na ja, das ZDF ist Marktführer. Im aufgelaufenen Jahr 2005 ist das ZDF der Sender bei allen Zuschauern, der am erfolgreichsten ist und es ist gleichzeitig der Sender mit dem höchsten Durchschnittsalter. Also wir sind sehr zufrieden mit unserer Zuschauerschaft. "
Moderator: " Also je älter desto besser sozusagen. "
Kayser: " Im Moment würde ich sagen, trifft das aufs ZDF jedenfalls zu. Moderator: Oder wollen Sie noch älter werden, um noch mehr Marktanteile zu bekommen? Kayser: Wir sind ganz zufrieden so wie wir sind. Also wie gesagt, 59 Jahre ist im Durchschnitt der ZDF-Zuschauer alt. Wir haben einen Marktanteil von 14,1 Prozent im aufgelaufenen Jahr, die ARD 13,7, RTL 12,8 Das ist schon ein komfortabler Abstand. "
Heiner Backensfeld, Leiter der Programmplanung und -entwicklung beim NDR hält nichts davon, angesichts einer zunehmend alternden Bevölkerung, mit speziellen Programmangeboten für ältere Menschen zu reagieren:
"Ich glaube, das wäre der falsche Weg. Wenn man ein Seniorenmagazin - als Beispiel - machen würde, würde man einerseits die Alten ausschließen, weil sie nichts gerne einschalten, wo "alt" oder "Senior" draufsteht und umgekehrt würde man auch keine andere Zielgruppe ansprechen. Also Angebote im Fernsehen sollte man immer so gestalten, dass sie prinzipiell für alle Alterszielgruppen offen sind. "
Alle Altersgruppen ansprechen möchte auch die Leiterin der Medienforschung beim ZDF, Susanne Kayser. Ihre Bezeichnung der Zielgruppe lautet "aktive Mitte":
"Ihnen wird aufgefallen sein, dass "aktive Mitte" ja keine Zahl beinhaltet zunächst. Wenn man dann nachhakt, dann heißt es zwar 30 bis 59 sei etwas, was dahinter so gedanklich verborgen ist. Aber "aktive Mitte" soll auch zeigen, dass wir uns jetzt jenseits dieser Altersdefinition denen zuwenden wollen, die eben auch noch zu erreichen sind im Fernsehen im Sinne von: die aktiv am Leben teilnehmen. "
Und obgleich die Werbewirtschaft nach wie vor hauptsächlich junge Zielgruppen verlangt, sieht auch Alicia Remirez, die stellvertretende Geschäftsführerin von Sat.1, in einer aktiven, konsumfreudigen Mitte für ihren Sender Potential:
"Ich glaube, dass es Programme geben wird und solche entwickeln wir auch, wo wir sehr wahrscheinlich nur junge Männer erreichen werden. Die werden sich nur dafür interessieren. Aber ich glaube genauso, dass wir Familienprogramm machen müssen. Wo wirklich sich alle angesprochen fühlen, alle Generationen vor dem Fernseher sitzen. Ich denke, ich bin davon überzeugt, das man in der Vergangenheit zumindest bei Sat 1 diesen Aspekt vernachlässigt hat und ich gedenke etwas dagegen zu tun. "
Dass zu viel Eintracht in der Mitte fürs Fernsehen einen Qualitätsverlust bedeuten kann, befürchtet der fürs öffentlich rechtliche Fernsehen drehende Regisseur Niki Stein:
"Ich habe nur immer so eine Tendenz gespürt, die schon bei den Programmmachern da ist, das ist eine steigende Mutlosigkeit angesichts einem Quoten- und Zielgruppendenken. Also wenn ich jetzt mitkriege, dass wir jetzt wahrscheinlich auch wieder völlig fasziniert auf eine Quote von 30% Marktanteil Schwarzwaldklinik starren. Ich finde es ja wunderbar, dass es diese Sendung gibt, freue mich für alle beteiligten Schauspieler. Ich habe nur Angst davor, dass es dann heißt: so was müssen wir mehr machen. Und bitte bloß das andere nicht mehr. Ich denke wir müssen doch gerade Filme z.B. machen, die sich mit dem Tod und dem Sterben beschäftigen. Und nicht sagen: Oh Gott, da werden wir nie 30% Marktanteile haben. "
Wie dringend für die öffentlich rechtlichen Sender eigentlich die Frage ist, ihr Programm angesichts einer alternden Gesellschaft zu verändern, ist bei den Gesprächen in Tutzing offen geblieben. Wer die ältere Bevölkerung ohnehin auf seiner Seite hat, dem kann diese Entwicklung eigentlich wenig schaden.
Kayser: " Na ja, das ZDF ist Marktführer. Im aufgelaufenen Jahr 2005 ist das ZDF der Sender bei allen Zuschauern, der am erfolgreichsten ist und es ist gleichzeitig der Sender mit dem höchsten Durchschnittsalter. Also wir sind sehr zufrieden mit unserer Zuschauerschaft. "
Moderator: " Also je älter desto besser sozusagen. "
Kayser: " Im Moment würde ich sagen, trifft das aufs ZDF jedenfalls zu. Moderator: Oder wollen Sie noch älter werden, um noch mehr Marktanteile zu bekommen? Kayser: Wir sind ganz zufrieden so wie wir sind. Also wie gesagt, 59 Jahre ist im Durchschnitt der ZDF-Zuschauer alt. Wir haben einen Marktanteil von 14,1 Prozent im aufgelaufenen Jahr, die ARD 13,7, RTL 12,8 Das ist schon ein komfortabler Abstand. "