Beethovenfest Bonn 2017
Hugo Wolf
"Italienisches Liederbuch". Liederzyklus für eine Singstimme und Klavier
Christiane Karg, Sopran
Michael Nagy, Bariton
Gerold Huber, Klavier
Aufnahme vom 14.9.2017 Forum der Bundeskunsthalle in Bonn
Am Mikrofon: Susann El Kassar
Necken, schmachten, verschmähen, trauern - die Gemütsschwankungen im ‚Italienischen Liederbuch‘ von Hugo Wolf sind groß. Sängerin und Sänger stehen nebeneinander, sie spricht ihn an, er singt über sie, aber nie erklingen ihre Stimmen zusammen: Ein Duo ohne Duett. Man kann sich an Eheleute erinnert fühlen, die nur noch aneinander vorbeireden. Ganz so arg ist es im Liederbuch noch nicht, frische Liebe steht neben erloschener. Beim Beethovenfest Bonn interpretierten Christiane Karg und Michael Nagy spielfreudig die zwei Partien, begleitet von Gerold Huber am Klavier. Dass Huber dabei nicht nur Begleiter, sondern im Sinne Hugo Wolfs auch Akteur ist, auch das machten die Sopranistin und der Bariton in dem Konzert deutlich. Das ‚Italienische Liederbuch‘ besteht aus zwei Teilen. Den ersten komponierte Hugo Wolf zwischen Oktober und Dezember 1891. Den zweiten erst einige Jahre später in rund vier Wochen im Jahr 1896.