Abgehängt und vergessen?
Viele Ostdeutsche fühlen sich weiterhin als ,Bürger 2. Klasse'
Live aus dem Deutschen Historischen Museum Berlin
Gesprächsgäste:
Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, Berlin
Dr. h. c. Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident a. D., Berlin
Prof. Dr. Raj Kollmorgen, Direktor des Instituts für Transformation, Wohnen und soziale Raumentwicklung, Hochschule Zittau/Goerlitz
Sabine Rennefanz, Autorin und Redakteurin, Berliner Zeitung
Jan Otto, Erster Bevollmächtigter, IG Metall Ostsachsen, Bautzen
Dr. Katrin Cholotta, Netzwerk 3. Generation Ost, Berlin
Am Mikrofon: Andreas Beckmann
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
laenderzeit@deutschlandfunk.de
Noch sind die zukünftigen Minister der neuen Bundesregierung nicht offiziell ernannt: Doch Medien berichten, es werde wohl ein Kabinett ohne Ostdeutsche. Eine weitere Bestätigung dafür, dass die Menschen in den neuen Bundesländern gesellschaftlich nicht ausreichend wahrgenommen und wertgeschätzt werden?
Eine Studie der Ruhr-Universität Bochum kam vor einigen Monaten zu dem Schluss, dass es bei Bürgern Ostdeutschlands eine Art ,Vereinigungstrauma' gebe, das durch Jobverluste und fortwährende Unterordnung unter Führungskräfte aus dem Westen ausgelöst worden sei und bis heute anhalte. Der Leiter der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, spricht gar von der „Dominanz der Westdeutschen als kulturellem Kolonialismus“.
Ist also etwas dran am Gefühl vieler Ostdeutscher, weiterhin abgehängt und in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nicht ausreichend repräsentiert zu sein? Darüber wollen wir mit unseren Gästen diskutieren. Und fragen auch Sie: Teilen Sie solche Einschätzungen?