Das Bildungsmagazin
Aufs Land will niemand - Warum bekommt Deutschland den Lehrermangel nicht in den Griff?
'Campus & Karriere' diskutiert: Wie ernst ist der aktuelle Lehrermangel, was wird dagegen getan und warum will niemand Lehrer auf dem Land werden? Wie erleben JunglehrerInnen die Bewerbungssituation und wonach halten sie Ausschau? Wieso gibt es in Mangelzeiten Lehrkräfte, die keine Aussicht auf eine Planstelle haben und sich von Vertretungsvertrag zu Vertretungsvertag hangeln?
Gesprächsgäste:
Heinz-Peter Meidinger, Vorsitzender des Dt. Philologenverbandes, der Gewerkschaft für Gymnasiallehrer
Prof. em. Klaus Klemm, Bildungsforscher und Experte für den deutschen Lehrerarbeitsmarkt
Angelika Wildgans, stellvertretende Vorsitzende der Referendar- und Jungphilologenvertretung im Bayerischen Philologenverband
Aline K., Junglehrerin aus Baden-Württemberg, die sich mit befristeten Arbeitsverträgen über Wasser hält und in den Ferien wieder arbeitslos ist
Am Mikrofon: Kate Maleike
Beitrag:
200 Stellen sind noch in den Ferien zu besetzen
Was Sachsen gegen den Lehrermangel tut und warum es Bewerber dort nicht in den ländlichen Raum zieht
Eine Sendung ohne Hörerbeteiligung.
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen - die ersten Bundesländer haben gestern die Sommerferien eingeläutet. Ob in ein paar Wochen, beim Start des neuen Schuljahres, aber überall genug Lehrkräfte vor den Klassen stehen werden, ist unwahrscheinlich. Denn Deutschland plagt der Lehrermangel. Das ist nun wirklich kein neues Problem. Aber die Rufe nach mehr Personal werden immer lauter, rollt doch besonders in Ostdeutschland gerade eine große Pensionierungswelle heran. Pädagogen für Berufsschulen, Grundschulen und für die naturwissenschaftlichen Fächer werden inzwischen bundesweit gesucht, ebenso fehlen Fachkräfte für Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache. Der deutsche Philologenverband spricht von 20 000 zusätzlichen Stellen, die benötigt würden. Doch der Arbeitsmarkt in diesen Bereichen ist leergefegt und geht es um Schulen auf dem Land, dann wird es nochmal schwieriger. Im Resultat werben sich die Bundesländer gegenseitig die Leute ab. Ihre Einstellungspolitik bietet allerdings nicht für jeden eine Planstelle, Befristungen sind an der Tagesordnung, regelmäßig werden Lehrkräfte vor den Sommerferien gekündigt.