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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 18.04.2021

  • 00:05 Uhr

    Zu zweit allein
    Eine Lange Nacht über Lotte Lenya und Kurt Weill
    Von Beate Bartlewski
    Regie: Claudia Mützelfeldt
    (Wdh. v. 10./11.8.2013)

    Als Lotte Lenya (1898-1981) und Kurt Weill (1900-1950) sich 1924 begegneten und sich sofort ineinander verliebten, war das der Beginn einer turbulenten Beziehung eines denkbar ungleichen Paares. Er, der hochgebildete, aufstrebende Komponist aus einer jüdisch-deutschen Kantorenfamilie, angetreten die Oper zu erneuern, und sie, die Tänzerin und Schauspielerin, in Wien in ärmlichsten Verhältnissen mit einem prügelnden Vater aufgewachsen. Weill war von ihrer Stimme fasziniert und schrieb ihr Rollen auf den Leib. Das war ihr nicht genug. „Aber Liebling, Du kommst doch direkt nach meiner Musik”, entgegnete er ihr ahnungslos. Für ihn eine Liebeserklärung, für sie zu wenig, um die in ihrer Kindheit erlittenen Defizite auszugleichen. Sie stürzte sich in zahlreiche Affären. Aber trotz wiederholter Trennungen auf ihren Stationen von Berlin über Frankreich nach Amerika riss das Band zwischen beiden nie ab, denn sie brauchten einander elementar. Sie war für ihn Lebenselixier und er für sie der liebende Vater, den sie nie hatte. Als Weill auf dem Höhepunkt seiner Karriere mit nur 50 Jahren starb, war Lenya am Boden zerstört. Einzig der Gedanke für seine Musik zu kämpfen, hielt sie am Leben. So kam es zur Weill-Renaissance in Europa, und Amerika lernte erst durch sie den europäischen Weill kennen. Paradoxerweise machte die Musik ihres Mannes, die für sie zu seinen Lebzeiten eine unüberwindliche Konkurrenz darstellte, Lotte Lenya nach seinem Tod zur eigenständigen Künstlerin.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Grundton D - Konzert und Denkmalschutz

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Quartett F-Dur, KV 370

    Gioachino Rossini
    Suite aus „Der Barbier von Sevilla"

    Christian Biegai
    Quartett für vier Saxophone

    Philip Glass
    Quartett Nr. 3 „Mishima"

    clair-obscur Saxophonquartett

    Aufnahme vom 20.8.2020 aus dem Hofgestüt Bleesern

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Sergej Prokofjew
    "Iwan der Schreckliche" für Soli, Chor und Orchester, op. 116 (Ausschnitte)

    Marina Prudenskaya, Alt
    Alexander Vinogradov, Bass
    Rundfunkchor Berlin
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Frank Strobel

  • 06:10 Uhr

    Melchior Franck
    "Ich bin ein guter Hirte". Motette zu vier Stimmen
    Norddeutscher Kammerchor
    Leitung: Maria Jürgensen

    Johann Rudolf Ahle
    "Misericordias Domini" für Sopran, Tenor, 2 Violinen, 4 Posaunen und Basso continuo
    Bach Collegium Japan
    Leitung: Masaaki Suzuki

    Andreas Armstroff
    "Der Herr ist mein getreuer Hirt" für Orgel
    Rainer Goede, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    "Ich bin ein guter Hirt". Kantate zum Sonntag Misericordias Domini für Soli, Chor und Orchester, BWV 85
    Barbara Schlick, Sopran
    Andreas Scholl, Contertenor
    Christoph Prégardien, Tenor
    Gotthold Schwarz, Bass
    Concerto Vocale Leipzig
    Ensemble Baroque de Limoges
    Leitung: Christophe Coin

    Leoš Janáček
    Messe B-Dur für gemischten Chor und Orgel
    Christ Church Cathedral Choir Oxford
    Leitung: Stephen Darlington

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Innehalten in der Pandemie - Zentrale Gedenkveranstaltung für Corona-Tote

    Vata hat feiramt - Warum grassiert funktionaler Analphabetismus? Ein Interview mit der Pädagogin und Germanistin Cordula Löffler

    Im Verordnungsstaat - Was bewirkt die "Bundesnotbremse"? Ein Interview mit dem Verfassungsrechtler Christoph Möllers

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Gottes Geheimnis in seinen 99 Namen
    Von der Größe und Unbegreiflichkeit Gottes
    Von Angelika Daiker
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Der Filmverlag der Autoren wird gegründet

  • 09:30 Uhr

    Wir sind das Fleisch
    Von Jan Brandt
    Deutschlandfunk Kultur 2020

    Unser Essverhalten beeinflusst unser Denken und Fühlen. Wer wir sind. Für wen wir uns halten. Wann und warum unser Belohnungssystem anspringt. „Wat de Buur nich kennt, dat fret he nich.” Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. Schriftsteller Jan Brandt erinnert diesen Spruch aus seiner Kindheit in Ostfriesland und geht mit ihm zurück in die Geschichte des Nahrungsmittels Fleisch. Der ostfriesische Merksatz drückt nicht nur ein Misstrauen allem Fremden und Neuen gegenüber aus, ein kulinarischer Konservatismus, sondern auch, wie wichtig Herkunft und Tradition im Hinblick auf das Essen für die Herausbildung des ländlichen Selbstverständnisses ist: Als dieser Spruch aufkam, gab es noch eine enge Bindung an die Lebensmittel, an die Pflanzen und Nutztiere, die auf dem Küchentisch landeten. Das meiste hatten die Leute im Dorf selbst angebaut und geerntet, gemästet und geschlachtet oder von Bekannten bezogen. Aber was bedeutet es heute, Tiere zu essen? Heute ist Jan Brandt Vegetarier und erörtert in seinem Essay, warum ganz besonders in Zeiten von Corona die Frage des Fleischessens gestellt werden sollte. Denn: Der Mensch is(s)t, was er is(s)t.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Evangelischen Kirche Dollendorf in Königswinter
    Predigt: Pfarrerin Anne Kathrin Quaas
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Bernhard Vogel, ehemaliger Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen, CDU

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    In Deutschland um die Welt
    „Exotische“ Reiseerlebnisse vor unserer Haustür

    Zwischen Bärlauch und Brennnesseln
    Wildkräuterwanderung im Rechtsrheinischen

    Das alte Fräulein Persephone
    Eine besondere Nachbarschaft in Coronazeiten

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:00 Uhr

    Zentrale bundesweite Gedenkfeier für die Toten der Corona-Pandemie

  • 14:30 Uhr

    Gustav Mahler
    1. Satz: Adagio aus der Sinfonie Nr. 10 Fis-Dur [Fragment]
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Marek Janowski

    Johann Sebastian Bach
    3. Satz aus: Partita für Violine solo Nr. 2 d-Moll, BWV 1004
    Christian Tetzlaff, Violine

  • 15:05 Uhr

    Psychedelische Langstreckenläufer
    Die amerikanische Band King Buffalo
    Von Fabian Elsäßer

    Songs, die neun Minuten oder noch länger dauern, sind in der Regel eine beliebte Stilform im Progressive Rock, und ebenso regelmäßig sind solche Großwerke nicht eben einfach oder nebenbei zu konsumieren. Die Band King Buffalo aus dem US-Bundesstaat New York bedient sich gerne dieser langen Form, ohne dass die Musik dabei langwierig oder langweilig klingt. Das Trio aus Bassist, Schlagzeuger und Gitarrist verbindet prägnante Riffs des sogenannten Stoner-Rocks mit psychedelischen Hallräumen und schafft so eine ziemlich eigenwillige sphärisch­rockige „Wall of sound“. Die King Buffalo-Veröffentlichungen seit 2014 beweisen: Rock ist nicht tot, er geht nur hin und wieder zum Friseur.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Adam Zagajewski: „Poesie für Anfänger. Essays“
    Aus dem Polnischen von Renate Schmidgall
    Edition Akzente
    (Carl Hanser Verlag, München)
    Ein Beitrag von Katharina Teutsch

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Vegane Gesellschaft:
    Wie gesund ist die Ernährung ohne tierische Produkte

    Am Mikrofon: Uli Blumenthal

    Lupinenmehl als Alternative für Ei in Backwaren, Soja-, Reis- und Haferdrinks statt Kuhmilch und Tunfisch aus Erbsenproteinen: Eine wachsende Zahl an Produkten machen es heute möglich, auf tierische Lebensmittel zu verzichten. Fleischlos glücklich - die Zahl der Menschen, die nach diesem Leitsatz leben, ist in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen. Die Firma Rügenwalder Mühle erwirtschaftete 2020 mehr Umsatz mit veganen und vegetarischen Fleischalternativen als mit klassischen Fleischprodukten. Die meisten Veganer verzichteten nicht nur aus ethischen Gründen auf tierische Produkte, die rein pflanzliche Ernährung steht auch in dem Ruf, besonders gesund zu sein.
    Ernährung ist in unserer Gesellschaft aber weit mehr als nur ein notwendiges Mittel, um zu überleben. Welche Lebensmittel wir essen, woher sie stammen und was sie in unserem Körper bewirken, wird heute mehr denn je leidenschaflich und kontrovers diskutiert

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Klassismus-Comeback - Anke Stelling über das Ende des liberalen Traums

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Selbstvergessen" - Eine Stückentwicklung mit dementen Großeltern am DT Berlin


    "Romeo und Julia" von Boris Blacher - Düsseldorfer Inszenierung ist jetzt online


    "Der Schneesturm" - Uraufführung einer Choreographie von Andrey Kaydanovskiy nach Puschkin am Bayerischen Staatsballett


    "The Dissident“ - Film von Bryan Fogel über den ermordeten Regimekritiker Jamal Khashoggi


    Am Mikrofon: Jörg Biesler

  • 18:40 Uhr

    Stabil oder fragil - Kommt nach der Corona-Krise die Bankenkrise?

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball - Bundesliga, 29. Spieltag: Borussia Dortmund - Werder Bremen

    2. Fußball - Bundesliga, 29. Spieltag:
    VfL Bochum - Hannover 96
    Jahn Regensburg - 1. FC Heidenheim
    VfL Osnabrück - Fortuna Düsseldorf

    Kommentar - Hansi Flick bittet um Vertragsauflösung

    EM 2020 - Wird München der Gastgeberstatus entzogen?

    Aserbaidschan als Euro-Standort - Menschenrechte zweitrangig?

    Tim Stützle - Das nächste NHL-Talent aus Deutschland

    Infektionsschutzgesetz - Auswirkungen auf den Jugend- und Breitensport

    Schwimmen - Olympia-Qualifikation in Berlin (Bilanz)

    Formel 1 - Großer Preis von Italien

    Sexualisierte Gewalt - Betroffene enttäuscht über leere Versprechungen

    Am Mikrofon: Raphael Späth

  • 20:05 Uhr

    Leeres Orchester
    Der weltverbessernde Effekt des Karaoke
    Von Manuel Gogos
    Regie: Thomas Wolfertz
    Produktion: Deutschlandfunk 2018

    Im Sommer 1970 tingelt der junge Schlagzeuger Daisuke Inoue durch die japanische Provinz. Für saketrunkene Firmenchefs erfindet er das Mitsinggerät - einen rot-weißen Holzkasten mit Kassettenrecorder und Gitarrenverstärker - das Karaoke ist geboren.
    1998 kommt Ron Rineck, gerade in New York karaokesüchtig geworden, nach Berlin. Mit seiner ersten eigenen Karaokemaschine schlägt der Punk voll in der Berliner Hausbesetzer-Szene ein. Heute lädt er in der Kult­Karaoke-Bar „Monster Ronsons Ichiban Karaoke“ die Berliner Promiszene zum Chillout. Auf der ganzen Welt wird Karaoke (Japanisch für Leeres Orchester) gesungen: in den Szenetreffs von Hollywood und in den Slums von Südafrika. Mexikanerinnen sind nicht weniger verrückt danach als Finnen, wenn sie gerade beim Tango-Tanzen eine Pause einlegen. Karaoke singen New Yorker auf ihren Rooftop Parties ebenso wie Berlinerinnen im Mauerpark. Ob in Karaokebars oder beim Privatkaraoke zu Hause: Das Feature spürt jener schieren Lust nach, vor und mit anderen Menschen zu singen. Einer Lust, die auch gnadenlos sein kann.

  • 21:05 Uhr

    Open-Up-Konzert mit Florian Noack
    Eine ungewöhnliche Kombination

    Anatoli Ljadow
    Variationen über ein polnisches Thema, op. 51

    Nikolai Medtner
    aus „Vergessene Weisen“, op. 40

    Johannes Brahms
    6 Klavierstücke, op. 118
     
    Maurice Ravel
    Sonatine

    Francis Poulenc
    Trois mouvements perpétuels

    Clément Doucet
    Isoldina

    Ernst Fischer
    Die träumende Melodie

    Kurt Weil / Florian Noack
    Die Moritat von Mackie Messer

    George Gershwin
    The Man I love
    Do it again 

    George Gershwin / Florian Noack
    What causes that

    Fats Waller / Florian Noack
    Dinah

    Florian Noack, Klavier

    Aufnahme vom 17.12.2020 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

    Am Mikrofon: Jonas Zerweck

    Stilistisch trennt diese beiden Genres einiges. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass zeitlich nur wenige Jahre zwischen ihnen liegen. Florian Noack stellte in seinem Konzert ohne Publikum romantisch bis spätromantische Werke von Brahms, Ljadow und Medtner in der ersten Konzerthälfte Musik, die sich stilistisch rund um die jazzigen 20er­Jahre sortiert, in der zweiten gegenüber. Insgesamt spielte er ein Programm, in dem einige Unbekannte auf echte Klassiker trafen. In der ersten Hälfte etwa Brahms berühmte 6 Klavierstücke, aus denen vor allem das Intermezzo in A-Dur meist gespielt wird, und Ljadows „Variationen über ein polnisches Thema“. Die zweite Hälfte lebt von ihrem Witz und Esprit: In „Isoldina“ verarbeitet Clément Doucet Themen aus Wagners „Tristan und Isolde“ und Florian Noack beweist sich als pfiffiger Arrangeur.

  • 23:30 Uhr

    "Deutsche Eishockey-Liga in Corona-Zeiten"

    Der Kampf um den Titel und gegen Rassismus.

    Thomas Wheeler im Gespräch mit Eishockeyspieler Mathias Niederberger von den Eisbären Berlin sowie Martin Hyun,ehem. Eishockeyprofi, Autor, Gründer und CEO von Hockey is Diversity e.V.