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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 28.04.2024

  • 00:05 Uhr

    Trotz allem kein Hass
    Eine Lange Nacht über Etty Hillesum
    Von Burkhard Reinartz
    Regie: der Autor

    Etty Hillesums Tagebücher (1941-43) sind weit mehr als eine Chronik der holländischen Judenverfolgung. Liebe und Hass, Verzweiflung und Hoffnung im Angesicht der Shoa beschäftigen Hillesum in ihren Aufzeichnungen. Erstaunlich schnell wächst die junge Frau zu einer radikalen Altruistin heran. Etty Hillesum findet ihre Mitte in der Beziehung zum Göttlichen und erkennt dadurch ihre eigentliche Berufung: den jüdischen Mitmenschen in mörderischen Zeiten seelisch und praktisch beizustehen. Sie lehnt es ab, unterzutauchen und folgt anderen Amsterdamer Jüdinnen und Juden aus Solidarität in das holländische Transit-Lager Westerbork. Dort wirkt die moderne Mystikerin als „denkendes Herz der Baracke“. Ein Jahr später wird sie, noch keine 30 Jahre alt, mit ihrer Familie nach Auschwitz-Birkenau deportiert und Ende November 1943 umgebracht.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Musikfest Bremen 2022

    Carl Philipp Emanuel Bach
    Magnificat D-Dur, Wq 215

    Niederländische Bachvereinigung
    Leitung: Shunske Sato, Violine

    Aufnahme vom 20.8.2022 aus den Dom St. Petri in Bremen

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Franz Schuberts Begräbnis-Feyer

    Franz Schubert
    Andante für Orchester h-Moll, D 936a
    6 deutsche Tänze für Klavier, D 820. Bearbeitet für Orchester

    Roland Moser
    Echoraum nach Schuberts "Begräbnis-Feyer" für 22 Instrumente

    Kammerorchester Basel
    Leitung: Heinz Holliger

  • 06:05 Uhr

    Der Prüfbericht zum UN-Palästinenserhilfswerk: Die Probleme liegen tiefer
    Von Jan-Christoph Kitzler

  • 06:10 Uhr

    Dietrich Buxtehude
    „Singet dem Herrn ein neues Lied". Kantate für Sopran, Violine und Basso continuo, BuxWV 98
    Barbara Christina Steude, Sopran
    Lautten Compagney
    Leitung: Wolfgang Katschner

    Jan Dismas Zelenka
    „Lobet den mächtigen Gott". Motette für Bass und Orchester, Ps 150 , ZWV 165
    (Chvalte Boha silného)
    Tomás Král, Bass
    Musica Florea
    Leitung: Marek Stryncl

    Flemmik
    „Sanctus"
    Cappella Mariana
    Leitung: Vojtech Semerád

    Johann Caspar Kerll
    Ricercata
    Wolfgang Kogert, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    „Wo gehest du hin?". Kantate zum Sonntag Cantate, BWV 166
    Guro Hjemli, Sopran
    Terry Wey, Alt
    Gerd Türk, Tenor
    Markus Volpert, Bass
    Chor der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen
    Orchester der J. S. Bach-Stiftung St. Gallen
    Leitung: Rudolf Lutz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    "... denen mitzuwirken versagt war" - Eine Ausstellung über ostdeutsche Demokraten in der frühen Nachkriegszeit

    Erfolgsgeschichte Immunologie - Ein Interview mit dem Mediziner Andreas Radbruch

    Wasser - Konfliktpotenzial oder Quelle für Kooperation? Ein Interview mit der Politologin Susanne Schmeier

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    China - Deutschland: Ein belastetes Verhältnis. Ein Interview mit dem Politologen Heribert Dieter

    Denk ich an Deutschland: der Kabarettist und Autor Florian Schroeder

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Seigneur, mon Ami.“
    Zum 40. Todestag von Aimé Duval
    Von Christian Feldmann
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 20 Jahren: US-Medien enthüllen den Abu-Ghuraib-Folterskandal

  • 09:30 Uhr

    Von der Kunst zu heilen - Auf der Suche nach wirklicher Gesundheit
    Aus dem Englischen von Beatrice Faßbender
    Von Priya Basil

    Gesundheit ist ein wertvolles Gut. Gleich verteilt ist es im Blick auf die weltweite medizinische Versorgung nicht. Rund 80 Prozent der Menschen sind, so die Weltgesundheitsorganisation, auf traditionelle Medizin angewiesen. Damit spielt sie eine zentrale Rolle.
    In einer Studie der Weltbank in Kenia aus dem Jahr 2011 wurde geschätzt, dass auf 950 Menschen ein Heiler kommt, verglichen mit einem Arzt auf 33.000. In Deutschland kamen im Jahr 2020 auf 1.000 Einwohner 4,5 Ärzte. Die bloße Zugänglichkeit macht traditionelle Heiler zu einer praktikableren Option.
    Obwohl die Mehrheit der Afrikaner traditionelle Medizin konsumiert, ist sie in vielen afrikanischen Ländern immer noch illegal. Was wäre, wenn wir beginnen würden, von „elementarer Gesundheit“ zu sprechen? Und damit die psychische Gesundheit ebenso berücksichtigen wie die Rolle von Beziehungen und der Gemeinschaft als Grundlage für das individuelle Wohlbefinden? Könnten solche Begriffe dazu führen, die moderne medizinische Vorstellungskraft zu erweitern und den Rahmen dafür zu verschieben, was die wirksamste Medizin ausmacht?
    Die Bewertung der traditionellen Medizin führt jedenfalls tief hinein in die Fragen, welche Kriterien man an Gesundheit, etwa auch mentale Gesundheit anlegt, wie traditionelles Wissen bewahrt und weitergegeben werden kann in einer Welt, die von der leistungsstarken westlichen Medizin dominiert wird. Und sie führt uns zurück auf Fragen des Kolonialismus zum Beispiel in Afrika, denn oft war, was traditionelle Heilkunst ausmacht, für die Kolonisatoren nichts anderes als Hexerei.
    Priya Basil, geboren 1977, ist - so schrieb das Magazin „Wired“ - „eine britische, kenianische, indische, in Deutschland lebende Schriftstellerin, deren Leben nicht zwischen zwei Buchdeckel passt, da es einfach zu unglaublich ist.“ Sie ist unter anderem eine Initiatorin des Aufrufs „Die Demokratie verteidigen im Digitalen Zeitalter“ und Mitbegründerin des Aktionsbündnisses „Wir machen das. Für eine postmigrantische Gesellschaft“. Zwischen zwei Buchdeckel passt u.a. ihr Roman „Die Logik des Herzens“ (2012), ihr Buch „Gastfreundschaft“ (2019) oder „Im Wir und Jetzt - Feministin werden“ (2019).

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus dem House of One in Berlin
    Predigt: Pfarrer Gregor Hohberg, Rabbiner Andreas Nachama, Imam Osman Oers

  • 11:05 Uhr

    Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Laiki in Thessaloniki - mehr als ein Markt

    Kreta: Honig von der Insel der Götter

    Meersburg am Bodensee
    Rückzugsorte der Dichter und Denker

    Zwillbrocker Venn
    Flamingos im Münsterland

    Stadtportrait
    Valencia im Frühling

    Am Mikrofon: Laura Kingston

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Dokumentarfilmerin Regina Schilling im Gespräch mit Marietta Schwarz

    Ihr Film „Kulenkampffs Schuhe“ wurde mit Preisen überhäuft. Darüber hinaus begleitete Regina Schilling den Pianisten Igor Levit mit der Kamera und machte eine Doku über „Aktenzeichen XY… ungelöst“. Sie ist Kinderbuchautorin und arbeitete für die lit.COLOGNE.

  • 15:05 Uhr

    Familientreffen der großen Unbekannten
    Die US-amerikanische Band The Immediate Family
    Von Fabian Elsäßer

    Die 70er- und 80er-Jahre waren die große Zeit der Sessionmusiker, und manche von ihnen wurden zu heimlichen Stars: beliebt bei den Arbeitgebern, bei Musikhörern eher unbekannt. Außer, man macht sich die Mühe, das Kleingedruckte auf Albumhüllen zu lesen. Bei Werken von US-Künstlern wie Jackson Browne, James Taylor oder Linda Ronstadt findet man dann regelmäßig die Namen von Schlagzeuger Russ Kunkel, Gitarrist Danny Kortchmar und Bassist Leland Sklar - oft auch alle auf einmal, denn sie bildeten zusammen die Studio-Band The Section. Auch Gitarrist Waddy Wachtel ist eine feste Größe im Hintergrund, als Begleitmusiker von Stevie Nicks etwa. Die vier alten Freunde, inzwischen alle Ende 70, haben mit The Immediate Family eine Band gegründet, mit der sie eigenes Material verwirklichen - und dabei ihre Erfahrung von etwa 5.000 Studio-Aufnahmen mitgebracht.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Aris Fioretos: „Die dünnen Götter“
    Aus dem Schwedischen von Paul Berf
    (Carl Hanser Verlag, München)
    Ein Beitrag von Helmut Böttiger

    Am Mikrofon: Wiebke Porombka

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    Deepfakes und Demokratie: Beeinflusst KI den Ausgang von Wahlen?
    Von Ralf Krauter und Moritz Metz

    Im Superwahljahr 2024 geht fast die halbe Welt an die Urne. Hierzulande stehen neben Kommunal- und Europawahlen drei Landtagswahlen an. Inwiefern spielt Künstliche Intelligenz eine Rolle, wie wappnen wir uns vor Fakes, Microtargeting und Desinformation? Moritz Metz und Ralf Krauter sprechen über Chancen und Gefahren von KI für die Demokratie.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Wie die deutsche Erinnerungskultur Perspektiven verengt: Max Czollek über Antisemitismus und neurechte Tendenzen im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Le nozze di Figaro" - Kirill Serebrennikow inszeniert an der Komischen Oper Berlin

    Bewahren oder zerstören? Das Künsterduo Böhler & Orendt im Neuen Museum Nürnberg

    "Der Schimmelreiter / Hauke Haiens Tod" von A. Paluch und R. Habeck und "Pygmalion" nach George Bernard Shaw am Deutschen Theater Berlin

    Archäologie der Bilder - Tagung zum 80. Geburtstag des Medienkünstlers Werner Nekes

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Polen: Kritischer Blick auf 20 Jahre EU-Mitgliedschaft

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 31. Spieltag:
    Borussia Mönchengladbach - 1. FC Union Berlin
    1. FSV Mainz 05 - 1. FC Köln
    SV Darmstadt - 1. FC Heidenheim

    2. Fußball-Bundesliga, 31. Spieltag:
    1. FC Magdeburg - VfL Osnabrück
    1. FC Nürnberg - Karlsruher SC
    SV Wehen Wiesbaden - SpVgg Greuther Fürth

    Einmischung der Regierung im spanischen Fußball?

    Schwimmen - DM Olympiaqualifikation in Berlin

    Rudern - EM in Szeged

    Turnen - EM in Rimini

    Basketball - 4. Playoff-Finale: Keltern - Alba Berlin

    Volleyball - 5. Playoff-Finale: Berlin Recycling Volleys - VfB Friedrichshafen
    Volleyball - Das Aufstiegs-Problem der 2. Liga der Männer

    Blue Run - Extremläufer Simon Fischer kämpft mit Marathonserie gegen Wassernot

    Neue Studie zu Trans-Sportlern mit bemerkenswerten Erkenntnissen

    Bangladesch - Wo der beste Cricketspieler auch Politiker ist

    Snooker - WM nicht mehr lange in Sheffield? Teasing Sportgespräch

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Indien und die Beatles
    Auf den Spuren einer anhaltenden Faszination
    Von Sigrid Pfeffer
    Regie: Axel Pleuser
    Produktion: WDR 2023

    Im Februar 1968 reisten die Beatles nach Rishikesh in Indien, um im Ashram des Gurus Maharishi Mahesh Yogi zu meditieren. Es war ein medienwirksames Aufeinandertreffen von westlicher und östlicher Kultur. Doch wer hat eigentlich wen inspiriert?
    Blumenbekränzte Beatles am Ufer des Ganges - die Fernsehbilder gingen rund um den Globus. Musikalisch war es beileibe nicht der erste Kontakt zwischen den Welten: Jazz und Beat waren längst in Indien angekommen. Tatsächlich aber bedeutete der Besuch in Rishikesh eine tiefe Zäsur. Der Westen begann, sich für die klassische indische Musik zu interessieren. Und für indische Musiker veränderte sich durch die Beatles der Blick auf Musik überhaupt.
    Das Musikportrait begibt sich auf Spurensuche in Delhi, Rishikesh, Mumbai und Goa. Zeitzeugen, Musikerinnen und Musiker aus der vielfältigen indischen Musikszene von damals und heute erzählen, wie sie persönlich von den Beatles und westlicher Musik beeinflusst wurden.

  • 21:05 Uhr

    Mozartfest Würzburg 2023

    Lisa Streich
    „Händeküssen“ für Barockorchester

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Menuett Nr.1 A-Dur, KV 601

    Anton Kraft
    Konzert für Violoncello und Orchester C-Dur, op. 4

    Johannes Brahms
    Serenade Nr. 1 D-Dur, op. 11

    Jean-Guihen Queyras, Violoncello
    Ensemble Resonanz
    Leitung: Riccardo Minasi

    Aufnahme vom 18.6.2023 aus dem Kaisersaal der Würzburger Residenz

    Am Mikrofon: Sylvia Systermans

    „Eine verrückte Gruppe voller Idealisten“ nennt Riccardo Minasi das Ensemble Resonanz. Das Kammerorchester und sein ständiger Gastdirigent sind ein ideales Gespann. Mitreißend und überraschend interpretieren sie Werke auf modernen Instrumenten historisch informiert. Auch beim Mozartfest Würzburg. Im Stück „Händeküssen“ von Lisa Streich geht es um die Frage wie ein Mensch, der die Musik nicht hören kann, einen Tanz erlebt. Die Komponistin findet dafür schemenhafte, rhythmische Geräusche und Klänge, als säße man im Ohr eines gehörlosen Tänzers. Mozart hat das Tanzen so geliebt wie Billardspielen. Seine Menuette schrieb er für die Bälle der Wiener Gesellschaft. Inspiriert von seinem Freund Mozart schrieb Anton Kraft sein hochvirtuoses Cellokonzert op.4. Ausladend wie eine Sinfonie und heiter wie eine Serenade von Mozart spielte das Ensemble Resonanz die Serenade Nr.1 von Johannes Brahms.

  • 23:30 Uhr

    Snooker - Wie Mathematiker Rolf Kalb zur Stimme einer Sportart wurde

    Er ist so etwas wie der Vater der Snooker-Fangemeinde in Deutschland: Eurosport-Kommentator Rolf Kalb. Die „Stimme des Snooker“ beendet nach der WM 2024 seine Karriere. Im Dlf-Sportgespräch redet der 64-Jährige über sein Leben mit dem Spiel auf dem grünen Tisch.

    Rolf Kalb im Gespräch mit Matthias Friebe