Aus Religion und Gesellschaft
Von Kampfsport bis Resignation: Einblicke in die jüdische Seele nach dem 7.10.
Der Hamas-Terrorüberfall am 7. Oktober war ein Schock, weltweit. Er traumatisierte nicht nur Juden in Israel, sondern in der gesamten Diaspora. Denn viele haben Verwandte, Bekannte und Freunde dort. Dem Pogrom - und dem Einmarsch der israelischen Armee in den Gazastreifen - folgte eine antisemitische Welle, auch in Deutschland. Dennoch versinken die jüdischen Gemeinden hierzulande nicht in Angst und Selbstmitleid. Im Gegenteil: Viele sind besonders aktiv geworden, sie wollen sich wehren und nicht kleinkriegen lassen.
Ein Erinnerungsort: Rückkehr an den Ort des Nova-Massakers in Israel am 7.10.
Am 7. Oktober überfielen Hamas-Terroristen auch das Novafestival bei Reʿim in der Nähe des Gazastreifens. Mehr als 360 Festivalbesucher wurden getötet. Viele entführt. Der Ort ist zum Symbol für das Grauen am 7. Oktober geworden. Das Festivalgelände, ein Eukalyptushain in der Negev-Wüste, verwandelt sich jetzt in einen Pilgerort, an den Menschen aus aller Welt, aber auch die Betroffenen selbst kommen. Für manche ist es Therapie, andere wollen verstehen, was hier vor acht Monaten passiert ist.
Auferstehen für Anfänger: Interview mit dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf
Was passiert, wenn Menschen sterben? Sie sind danach 27 Gramm leichter, hieß es mal. Und das sei die Seele, die weiterlebe. Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf bezweifelt, dass sich die Seele messen lässt. Und das, was Auferstehung meine, sei wesentlich mehr als die Auferstehung einer nicht messbaren Seele. Aber auch er als Theologe und Philosoph beantwortet Fragen zum Thema „Auferstehen für Anfänger“ eher leise und nachdenklich mit einem „Vielleicht“ oder „Ich hoffe, dass…“
Am Mikrofon: Andreas Main