Henrik Szántó liest: „Eine Treppe aus Papier“
Lesung von den Tagen der deutschsprachigen Literatur 2024 in Klagenfurt
Es gibt ein Unbehagen, das jene beschleichen kann, die nicht in einen Neubau einziehen. Notwendigerweise haben andere, zumeist fremde Menschen in den Zimmern gewohnt. Die Wände in Henrik Szántós Gebäude sprechen von Jahrzehnten der Gewalt, des Wirtschaftswunders, sie werden zu einem kollektiven „Wir“, das möglicherweise deckungsgleich ist mit jenem Konstrukt, das „deutsche Gesellschaft“ genannt wird. Seinen spannungsgeladenen Text „Eine Treppe aus Papier“ las Henrik Szántó bei den 48. Tagen der deutschsprachigen Literatur im österreichischen Klagenfurt, die Ende Juni dieses Jahres veranstaltet wurden.
Henrik Szántó, geboren 1988 in Frankfurt/Main, lebt in Hannover. Er ist halb Ungar, halb Finne und lebt als Autor, Spoken Word-Künstler und Literaturvermittler in Hannover. In Schreibwerkstätten bereitet er Bühnen für neue und arrivierte Stimmen. Die Kernthemen seiner Arbeit sind Mehrsprachigkeit, Erinnerungsarbeit, Neugier und das Übersehene. Er wurde ausgezeichnet mit dem Arbeitsstipendium für Literatur 2022 des Landes Niedersachsen, mit dem Arbeitsstipendium 2021 der Stadt Wien und mit dem H.C.Artmann-Stipendium 2021 der Stadt Salzburg.