Was ist krank,
was ist gesund?
Gäste:
Prof. Dr. Dirk Lanzerath, Deutsches Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften
Dr. Ulrich Voderholzer, Ärztlicher Direktor, Schön Klinik Roseneck, Psychosomatik & Psychotherapie
Univ.-Prof. Dr. med. Eva Winkler, Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg, Medizinische Onkologie
Am Mikrofon: Lennart Pyritz
Hörertel.: 00800 4464 4464
sprechstunde@deutschlandfunk.de
Gesundheit ist ein „Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht nur das Freisein von Krankheit oder Gebrechen“ - so definiert es die Weltgesundheitsorganisation. Krankheit wiederum ist ein „ärztlich diagnostizierbaren, regelwidrigen Körper- oder Geisteszustand, der behandlungsbedürftig sein und/oder Arbeitsunfähigkeit zur Folge haben muss“ - so haben es die Krankenkassen festgelegt. Tatsächlich hat gesund und krank sein viele Facetten und die wenigsten davon sind in Stein gemeißelt, denn: Was als krank und was als gesund gilt, hängt auch vom historischen und gesellschaftlichen Kontext ab. So litten früher viele Frauen vermeintlich unter Gebärmuttererstickung. Ein Krankheitsbild, das heute nicht mehr existiert. Manche Krankheiten lassen sich schnell und zielgenau heilen. Immer mehr hat sich aber die Erkenntnis durchgesetzt, dass viele Leiden komplexe Ursachen haben, bei denen Körper, Psyche und soziales Umfeld zusammenwirken. Dementsprechend gibt es heute ganz unterschiedliche Krankheitsmodelle und -definitionen. So kann die Grenze zwischen krank und gesund verschwimmen. Zumal auch das individuelle Erleben eine große Rolle spielt: Wann empfinden sich Menschen als krank? Wie lässt sich lernen, mit Krankheit umzugehen? Und ist Gesundheit Voraussetzung für ein glückliches Leben?