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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 12.01.2025

  • 00:05 Uhr

    „Glaubst Du denn, dass es schön sein wird ohne Dich?“
    Eine Lange Nacht über Hans Albers und seine jüdische Lebensgefährtin Hansi Burg
    Von Daniela Herzberg
    Regie: die Autorin
    (Wdh. v. 11./12.12.2021)

    Als Lügenbaron Münchhausen flog Hans Albers 1943 über die Kinoleinwände im nationalsozialistischen Deutschland. Mit dem Dreispitz winkte der Star seinem Publikum zu, das Krieg und Gräuel vergessen sollte. Die Liebe seines Lebens, die deutsch-österreichische Schauspielerin Hansi Burg, überlebte den Krieg in London, versteckte sich vor deutschen Luftangriffen in U-Bahn-Tunneln und betäubte ihre Angst mit Morphium. Hans Albers spielte Helden, doch er war keiner. Er verachtete die Nationalsozialisten, düpierte Parteibonzen öffentlich und spielte dennoch in Propagandafilmen. Weder war er gemeinsam mit seiner Hansi geflohen, noch unterstützte er sie im Exil. Trotzdem kehrte sie kurz nach Kriegsende zurück in die Villa am Starnberger See, die er 1935 für sie beide als luxuriöse, aber trügerische Zuflucht gekauft hatte. Sie hatte nur noch ihn, nachdem ihre gesamte Familie ermordet worden war. Seinen neuesten heißen Flirt warf sie aus dem Haus und lebte weitere 15 Jahre mit ihm. Die „Lange Nacht" erzählt von einer Liebe, die bittere Verluste, Sucht und Verzweiflung überstand und das Rückgrat von Hans Albers’ Karriere war.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Kronberg Festival 2023

    Gustav Mahler
    „Das Lied von der Erde". Sinfonischer Liederzyklus für Tenor, Alt und Orchester

    Gerhild Romberger, Alt
    Allan Clayton, Tenor
    Chamber Orchestra of Europe
    Robin Ticciati, Leitung

    Aufnahme vom 21.9.2023 aus dem Casals Forum in Kronberg

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Vestige

    Ashkan Behzadi
    Az hoosh mi.... Für Sopran und Violine

    Alex Groves
    Three forms. Für Violine, Viola und Violoncello

    Riot Ensemble

  • 06:05 Uhr

    Einfluss von Tech-Giganten: Plattformen notfalls zerschlagen
    Von Mario Bertolaso

  • 06:10 Uhr

    Max Reger
    Morgengesang, op. 138 Nr. 2
    Calmus ensemble

    Antonio de Cabezon
    Tiento del sexto tono (für Orgel)
    Léon Berben, Orgel der St. Andreaskirche in Ostönnen

    Jan Pieterszoon Sweelinck
    Psalm-Motette à 5. Psalm 29: Vous tous, Princes et Seigneurs, SWWV 29
    Gesualdo Consort Amsterdam
    Leitung: Harry van der Kamp

    Johann Sebastian Bach
    Meinen Jesum lass' ich nicht, BWV 124
    Claron McFadden, Sopran
    Michael Chance, Alt
    James Gilchrist, Tenor
    Peter Harvey, Bass
    The Monteverdi Choir
    The English Baroque Soloists
    Leitung: John Eliot Gardiner

    Krzysztof Penderecki
    Missa brevis für Chor a cappella
    Latvian Radio Choir
    Leitung: Sigvards Klava

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Unterstützung für Geflüchtete - Wie das ukrainische Zentrum Svitlo in Prag Kulturarbeit leistet

    Die Suche nach Zuversicht und der Zustand der Welt - Ein Interview mit der Historikerin Ute Frevert

    Die politische Karikatur in bewegten Zeiten - Ein Interview mit dem Zeichner Heiko Sakurai

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Quo vadis, Österreich? Ein Interview mit dem Schriftsteller Doron Rabinovici

    Denk ich an Deutschland: die Sängerin Katharina Franck

    Am Mikrofon: Adalbert Siniawski

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Morgenstern der finstern Nacht“
    Zum 400. Geburtstag des Mystikers Angelus Silesius
    Von Christian Feldmann
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 35 Jahren: Pogrom an Armeniern in Baku

  • 09:10 Uhr

    Sinfonische Musik

  • 09:30 Uhr

    Die Landneurotikerin
    Bekenntnisse aus der Provinz
    Von Solmaz Khorsand

    Was passiert, wenn eine bekennende, ja fanatische Stadtbewohnerin einen Selbstversuch in der österreichischen Provinz unternimmt? Jedenfalls kein Kapitel aus den vielen „Wie ich mein wahres Leben auf dem Land fand“-Chroniken!
    Wiesen, Wälder und Seen, kleine beschauliche Orte mit traditionellen Leben sind ihr ein Graus. Sie ahnt erdrückende Nähe und düstere Geheimnisse. Und das findet die Autorin Solmaz Khorsand auch bei einem Stipendium in der österreichischen Steiermark. Zugleich entdeckt sie das Leben dort durch teilnehmende Beobachtung. Die städtische Mobilitätsgewohnheit erodiert an der mangelnde Motorisierung und einem nur stündlich verkehrenden Nahverkehrszug, die städtische Fremdheitserfahrungen der stets anderen Menschen wird zur Begegnung mit den Immergleichen und die Hektik urbaner Umtriebigkeit wird zwangsentschleunigt. Die Gräben, sagen uns derzeit soziologische und politikwissenschaftliche Untersuchungen, zwischen Stadt und Land werden größer. Aber größer als in dieser Autorin können sie eigentlich nicht sein. Was geschieht aber in einer, in dieser, ernst gemeinten Bemühung des Verstehens der anderen Seite des Grabens?
    Solmaz Khorsand ist Journalistin, Buchautorin und Podcasterin. Sie hat u.a. gearbeitet für die Zeit, derstandard.at, die Wiener Zeitung und das Magazin Republik. 2021 erschien ihr Buch „Pathos“, 2024 ihr aktuelles Buch „untertan. Von braven und rebellischen Lemmingen.“ Zudem nahm sie am Artist in Residence-Programm der Kulturhauptstadt Salzkammergut teil.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Dorper Kirche in Solingen
    Predigt: Pfarrer Joachim Römelt
    Evangelische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Yoga statt Salsa - Gentrifizierung in Mexiko-Stadt

    Jugendstilarchitektur in Bad Sachsau

    Das Salzkammergut als Künstler-Treff

    Die Kapverden und ihre Musik

    Am Mikrofon: Daniela Wiesler

  • 13:05 Uhr
  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Psychotherapeut Martin Schürz im Gespräch mit Paulus Müller

    Extremer Reichtum gefährde die Demokratie, sagt Martin Schürz. Er beschäftigt sich in seinem Buch „Überreichtum“ mit den Gefühlen zu Arm und Reich. Außerdem ist er Ökonom und forscht seit zwei Jahrzehnten zu Vermögensverhältnissen.

  • 15:05 Uhr

    Keine Scheu vor 80er-Jahre Rock
    Die US-amerikanische Band The Effect
    Von Melanie Aberle

    The Effect aus Los Angeles ist eine 2023 gegründete Band, bestehend aus Schlagzeuger Nic Collins, Gitarrist Trev Lukather, Keyboarder Steve Maggiora sowie Schauspieler und Sänger Emmett Lee Stang. Die Musiker sind tief verwurzelt im Rock/Pop der 80er-Jahre - und das hat teilweise auch familiäre Gründe: Nic ist der Sohn des britischen Superstars Phil Collins, Trevs Vater ist Toto-Gitarrist und Studio-Legende Steve Lukather. Die Musiker haben keine Angst davor, als „80er-Gitarren-Band“ abgestempelt zu werden, im Gegenteil: Sie spielen klassische Rock-Hymnen und Gitarren-Soli. Auf ihrem Debüt-Album liefert The Effect melodische Hard-Rock-Songs mit Ohrwurm-Potenzial, was neue Hörerschaft erschließt und die Väter sicher stolz macht. Sie haben es schließlich vorgelebt!

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Horst Bienek: „Es gibt nur die Kunst, die Liebe und den Tod. Dazwischen gibt es nichts. Die Tagebücher 1951 bis 1990“
    Herausgegeben von Daniel Pietrek, Gisela vom Bruch und Michael Krüger
    Mit einem Nachwort von Michael Krüger
    (Hanser)
    Ein Beitrag von Helmut Böttiger

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    KI und Kunst - Wie Künstliche Intelligenz Kreative beflügelt
    Von Friederike Walch-Nasseri und Moritz Metz:

    Ob Gemälde, Bücher, Musikstücke oder Tanzperfomances - die Zahl der Kunstwerke, die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz erschaffen wurden, wächst. Viele Kunstschaffende nutzen das schöpferische Potenzial von KI-Systemen. Vielen macht es aber auch Angst. Friederike Walch-Nasseri und Moritz Metz diskutieren ihre Erkenntnisse aus der zwölfteiligen Reihe "KI und die Zukunft der Kunst", die zum Jahreswechsel in der Sendung "Fazit" bei Deutschlandfunk Kultur lief.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    "Er ist ein Sündenbock" - François Zimeray, Menschenrechtsanwalt und -aktivist über den Umgang Algeriens mit dem inhaftierten Schriftsteller Boualem Sansal, im Gespräch mit Dirk Fuhrig

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Klappt doch!" Wie Bonaventure Dossou mit KI eine Übersetzungssoftware entwickelte

    Mobbing und Alltagsrassismus - Das Stück "Im Ferienlager" von Olga Bach im Kammertheater in Stuttgart

    Gesprächsreihe "Blick in die Kulturwerkstatt"
    Herausforderungen im Jüdischen Museum - Die Museumsdirektorin Mirjam Wenzel

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:10 Uhr
  • 20:05 Uhr

    Schwimmen gegen den Strom
    Eine Geschichte des Zeev Borger
    Von Fabiana Blasco
    Regie: die Autorin
    Übersetzung aus dem Israelischen: Wanda Kilias
    Mit: Veronika Bachfischer, Ole Lagerpusch
    Ton und Technik: Fabiana Blasco, Michael Lissek
    SWR 2024

    Zeev ist ein freundlicher, älterer Herr, der täglich im Schwimmbad seine Runden zieht. Auf seinem Arm eine Tätowierung: 176615, die ihn als überlebenden KZ-Häftling identifiziert. Dies ist seine Geschichte.

    Der alte Mann geht täglich schwimmen, er spielt regelmäßig Schach mit einem Freund, und was er nicht mag, ist, wenn jemand versucht, ihn mit einer gleichaltrigen Dame zu verkuppeln. Zeev Borger ist 96. Er lebt in Tel Aviv. Lange war er Busmechaniker, später fuhr er die Busse auch. Ein durchschnittlicher, freundlicher, älterer Herr.
    Auf seinem Arm eine Nummer: 176615. Fabiana Blasco erzählt die Geschichte von Zeev − in umgekehrter Richtung, gegen den Strom. Ein vermeintlich normales Leben, an dessen Beginn eine Wunde lag: Stigmatisierung, Demütigungen, schließlich das KZ Buchenwald.
    „Wenn ich mich an all das zurückerinnere, dann frage ich mich: Bin das wirklich ich gewesen? Es fällt mir schwer, das zu glauben.“

    Fabiana Blasco studierte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder und arbeitet als Autorin für Online, Print und Hörfunk. Zuletzt: „Scham − Wann sie hemmt und wann sie hilft“ (SWR 2024).

  • 21:05 Uhr

    Rheingau Musik Festival 2024

    Werke von Purcell, Mattheis und Mrs. Philharmonica

    Le Consort:
    Théotime Langlois de Swarte, Violine
    Sophie de Bardonnèche, Violine
    Hanna Salzenstein, Violoncello
    Justin Taylor, Cembalo

    Aufnahme vom 8.8.2024 aus der Kirche St. Martinus, Hattersheim

    Am Mikrofon: Dorothee Riemer

    Seit zehn Jahren schon spielt das junge französische Ensemble Le Consort barocke Triosonaten mit viel Ausdruck und Esprit. Dabei richten die vier Musikerinnen und Musiker ihren Blick immer wieder auf verschiedene europäische Musik-Zentren. London war der Fokus bei ihrem Konzert im vergangenen Sommer beim Rheingau Musik Festival: Natürlich waren Stücke von Henry Purcell dabei, aber auch Sonaten von Nicola Matteis, einem Italiener, der in der englischen Hauptstadt zum Geigen-Star avancierte und Sonaten für die adligen und bürgerlichen Salons drucken ließ. Ob sie adlig oder bürgerlich war - das wird für immer das Geheimnis von Mrs. Philharmonica bleiben, einer Komponistin, von der Le Consort ebenfalls zwei Sonaten auf dem Programm hatte.

  • 23:05 Uhr