Schwimmen gegen den Strom
Eine Geschichte des Zeev Borger
Von Fabiana Blasco
Regie: die Autorin
Übersetzung aus dem Israelischen: Wanda Kilias
Mit: Veronika Bachfischer, Ole Lagerpusch
Ton und Technik: Fabiana Blasco, Michael Lissek
SWR 2024
Zeev ist ein freundlicher, älterer Herr, der täglich im Schwimmbad seine Runden zieht. Auf seinem Arm eine Tätowierung: 176615, die ihn als überlebenden KZ-Häftling identifiziert. Dies ist seine Geschichte.
Der alte Mann geht täglich schwimmen, er spielt regelmäßig Schach mit einem Freund, und was er nicht mag, ist, wenn jemand versucht, ihn mit einer gleichaltrigen Dame zu verkuppeln. Zeev Borger ist 96. Er lebt in Tel Aviv. Lange war er Busmechaniker, später fuhr er die Busse auch. Ein durchschnittlicher, freundlicher, älterer Herr.
Auf seinem Arm eine Nummer: 176615. Fabiana Blasco erzählt die Geschichte von Zeev − in umgekehrter Richtung, gegen den Strom. Ein vermeintlich normales Leben, an dessen Beginn eine Wunde lag: Stigmatisierung, Demütigungen, schließlich das KZ Buchenwald.
„Wenn ich mich an all das zurückerinnere, dann frage ich mich: Bin das wirklich ich gewesen? Es fällt mir schwer, das zu glauben.“
Fabiana Blasco studierte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder und arbeitet als Autorin für Online, Print und Hörfunk. Zuletzt: „Scham − Wann sie hemmt und wann sie hilft“ (SWR 2024).