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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 19.01.2025

  • 00:05 Uhr

    Allein mit meinem Spiegelbild
    Die Lange Nacht der Mascha Kaléko
    Von Hans Bräunlich
    Regie: Rita Höhne
    (Wdh. v. 22./23.12.2007)

    Mascha Kalékos Verse über den Alltag für den Alltag sind sowohl gegenwartsnah als auch zeitlos, sind geprägt von Melancholie und Ironie. Sie sind zwar verwandt den Gedichten von Erich Kästner, Kurt Tucholsky und Joachim Ringelnatz, haben jedoch ihren eigenen, weiblich-zärtlichen Klang und ihren unverwechselbar poetisch-sarkastischen Charme. Mascha Kaléko, 1907 in Galizien geboren, wird in den 1930er-Jahren in Berlin als moderne Bänkelsängerin für das Feuilleton entdeckt. Ihre zuerst in Zeitungen, später auch in Büchern gedruckten Verse sind markante Beispiele großstädtischer Gebrauchslyrik und zugleich Fragmente einer versteckten Autobiographie. Mascha Kaléko emigrierte 1938 mit ihrem zweiten Ehemann in die USA, kehrte in den 1950er-Jahren nach Europa zurück, lebte später vereinsamt in Israel und starb vor fünfzig Jahren, am 21. Januar 1975 in Zürich. Über ihr von Konflikten und Verlusten geprägtes Leben äußerte sich Mascha Kaléko selbst nur ungern und verwies stets auf ihre Gedichte. Sie werden wie ihre Prosa-Skizzen daher in dieser dokumentarisch-lyrischen Collage bewusst als Teile ihres Lebensmonologes gedeutet und sollten auch so gehört werden. Ausschließlich Lyrik- und Prosa-Zitate wurden mit Brief-, Tagebuch- und Zeitzeugen-Zitate assoziativ verbunden, um so ein möglichst authentisches wie literarisch überzeugendes Porträt von der Frau und Dichterin Mascha Kaléko zu zeichnen.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Nacht der Liebe
    Musik von Charlotte Bray, Héctor Berlioz und Richard Wagner

    Richard Wagner
    RTristan und Isolde, WWV 90: 2.+3. Auftritt

    Dorothea Röschmann, Sopran
    Karen Cargill, Mezzosopran
    Michael Weinius, Tenor
    Jan Remmers, Tenor
    Franz-Josef Selig , Bass
    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Leitung: Robin Ticciati

    Aufnahme vom vom 17. Februar 2024 aus der Berliner Philharmonie

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Carlos Andrés Rico
    Nacido en el Valle, el Rio y la Montana. Für Akkordeon und Tonband

    Natalia Valencia Zuluaga
    Brother. Für Akkordeon

    Eva Zöllner, Akkordeon

  • 06:05 Uhr

    Die AfD nach ihrem Parteitag: Die Tarnphase ist vorbei
    Von Christiane Florin

  • 06:10 Uhr

    William Byrd
    Fantasia Nr. 2 a-Moll. Fassung für Orgel
    Stefan Reuter, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    Ach Gott, wie manches Herzeleid, BWV 3
    Sandrine Piau (1965-)(Sopran)
    Bogna Bartosz (Alt)
    Paul Agnew (1964-)(Tenor)
    Klaus Mertens (1949-)(Bass)
    Amsterdam Baroque Choir und Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Missa brevis für Soli, Chor und Orchester D-Dur, KV 194 (KV 186h)
    Carolina Ullrich (Sopran)
    Elvira Bill (Alt)
    Patrick Grahl (Tenor)
    Dominik Köninger (Bass)
    WDR Rundfunkchor
    Kölner Kammerorchester
    Leitung: Christoph Poppen

    Arvo Pärt
    Nr. 5: O Morgenstern, aus: 7 Magnificat-Antiphonen für Chor a cappella
    The Tallis Scholars
    Leitung: Peter Phillips

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Die Kulturhauptstadt Chemnitz ist eröffnet

    Amerikas Protektionismus aus historischer Sicht - Ein Interview mit dem Historiker Cornelius Torp

    Zur Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland - Ein Interview mit dem Journalisten und Juristen Ronen Steinke

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    EU: Rechtsruck, Karlspreis, Krisen in Osteuropa - Ein Interview mit der Politologin Andrea Gawrich

    Denk ich an Deutschland: die Schauspielerin Anna Stieblich

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Von der Güte des Lachens
    Von Arnim Töpel
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 35 Jahren: Chandra Mohan Jain gestorben, Begründer der Bhagwan-Bewegung

  • 09:10 Uhr

    Neue Musik

  • 09:30 Uhr

    Wie Rousseau Trump vorhersagte
    Von Pankaj Mishra
    Aus dem Englischen von Anna Panknin
    (Wdh. v. 30.10.2016)

    Jean-Jacques Rousseaus Angriff auf die kosmopolitischen Eliten des 18. Jahrhunderts wertet der indische Essayist Pankaj Mishra im historischen Rückblick als prophetische Tat. Heute zieht Donald Trump lautstark die ungebildeten Schichten den globalen Eliten vor, beim Brexit wurde ebenso vernehmlich gegen „unelected elites“ und „experts“ gewettert. Mishra folgert aus dieser globalen Bewegung, es sei unumgänglich, dass die vielfältigen Gesellschaften Amerikas und Europas ihre Prinzipien auf eine Weise neu definieren, die explizit andere religiöse und metaphysische Weltanschauungen anerkennen. Dazu müssen viele aus der Aufklärung stammende, überholte Denkgerüste aufgegeben werden. Denn die große Übereinkunft für eine universelle Zivilisation, im 18. Jahrhundert unterstützt von Montesquieu, Voltaire und Adam Smith, ähnelt dem Projekt, das in den letzten zwei Jahrzehnten in der wirtschaftlichen Globalisierung hektisch verfolgt wurde. Dieses scheint in einer globalen Revolte gegen die kosmopolitische Moderne seinen chaotischen Tiefpunkt erreicht zu haben.
    Pankaj Mishra, geboren 1969, ist Ökonom, Soziologe, Essayist und Romanautor. Er lebt in London und im nordindischen Bundesstaat Himachal Pradesh. Im August eröffnete er mit einer Rede zur „Neuen Aufklärung" das Europäische Forum Alpbach. Sein Essay „Wie Rousseau Trump voraussagte“ erschien zunächst im August 2016 im The New Yorker. 2017 veröffentlichte Mishra sein Buch „Age of Anger. A history of the present", 2020 erschien „Bland Fanatics: Liberals, the West and the Afterlives of Empire".

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Petrus in Baesweiler
    Zelebrant: Pfarrer Dennis Rokitta
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Schneeberg, Stollberg
    Das Erzgebirge rund um die neue Kulturhauptstadt Chemnitz

    Norwegens Gletscher schmelzen
    und geben ihre Geheimnisse preis

    Daheim auf dem Kanal - Leben auf dem Hausboot in London
    Live-Gespräch mit Annette Dittert, ARD-Korrespondentin, London

    Zu Besuch in der Senfmühle Monschau

    Ein trauernder Flaneur in der toten Stadt
    Durch Brügge mit Georges Rodenbach

    Am Mikrofon: Daniela Wiesler

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Onkologe Michael Hallek im Gespräch mit Raoul Mörchen

    Er gilt als einer der bedeutendsten Onkologen Deutschlands, seine Erfolge als Arzt und Krebsforscher werden international beachtet. Seine treibende Kraft ist menschliche Empathie, die Quelle seiner Energie: der Mut seiner Patientinnen und Patienten.

  • 15:05 Uhr

    „Seid ihr noch da?“
    Die schwäbische Punkrock-Band Heisskalt
    Von Anja Buchmann

    Im März 2024 schreibt die Band Heisskalt auf Instagram: „Hey Leute, seid ihr noch da? Lange nichts gehört…“ Sechs Jahre lang waren die Schwaben still, hat dann Festivals gespielt - dann erschien ein neues Album. Eigentlich wollten sie gar nicht so lange pausieren, aber dann kam die Corona-Pandemie dazwischen und so wurde die Wartezeit bis zum vierten Studioalbum „Vom Tun und Lassen“ länger als geplant. Aber nun sind sie wieder aktiv. Und eines hat sich nicht geändert: Heisskalt macht nicht „nur“ schlichten drei Akkorde Haudrauf-Punk, sie können abwechslungsreiche Arrangements, sie können Sprechgesang, sie können die große Geste und Stadionrock, sie können eingängige Hooks und politische Texte, die dennoch nicht zu deutlich den Zeigefinger heben. Gut, dass sie wieder da sind.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Julia Schoch: „Wild nach einem wilden Traum“
    (dtv)
    Ein Beitrag von Christoph Schröder

    Am Mikrofon: Wiebke Porombka

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    KI und Macht - Wie US-Politik und Konzerne unsere Zukunft prägen
    Von Ralf Krauter und Friederike Walch-Nasseri

    Die KI-Revolution verstärkt die Macht großer US-Tech-Konzerne, die massiv Einfluss auf die Politik nehmen. Die unheilige Allianz ihrer Bosse mit dem künftigen Präsidenten Donald Trump bedroht Europas Werte und Gestaltungsspielräume. Welche Folgen das hat, darüber diskutieren Ralf Krauter und Friederike Walch-Nasseri in dieser Episode gemeinsam mit Marie Kilg und Gregor Schmalzried vom KI-Pocast der ARD.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Fünf Jahre Corona - Was Covid 19 mit dem Freiheitsbegriff gemacht hat
    Der Sozialwissenschaftler Daniel Mullis vom PRIF Leipzig im Gespräch mit Christiane Florin

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Gastfreundschaft der Poesie - In Köln beginnt das Weltliteraturfestival Poetica

    Regisseurin Chiara Muti inszeniert in Ravenna Händels Oper "Giulio Cesare "

    "Die Gischt der Tage" - Ein Stück nach dem Roman von Boris Vian am Düsseldorfer Schauspielhaus

    Kunstkritikerverband AICA diskutiert über Kunst und Rechtsextremismus im Osten
    Kolja Reichert, Kurator K 21 in Düsseldorf, im Gespräch

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:10 Uhr
  • 18:40 Uhr

    RKI-Files II - Die Einordnung

  • 20:05 Uhr

    Monument für eine Stimme
    Von Lou Brouwers
    Regie: der Autor
    Mit: Veronika Bachfischer, Daniel Minetti, Cornelia Schönwald, Max Urlacher, Alexander Ebeert
    Ton: Alexander Brennecke
    Deutschlandfunk Kultur 2023

    Die russische Autorin Nadeschda Mandelstam rettete auf einzigartige Weise viele Gedichte ihres verstorbenen Mannes Ossip Mandelstam vor dem Vergessen und vor der Beschlagnahmung: Sie lernte sie auswendig. Ein akustisches Denkmal.

    Der russische Dichter Ossip Mandelstam starb 1938 im Alter von 47 Jahren in einem Lager Stalins. Nach seinem Tod erlebte seine Ehefrau Nadeschda auf einer 30-jährigen Odyssee durch die Sowjetunion viele Hausdurchsuchungen. Man wollte die verbotenen Gedichte finden − und vernichten. Es gab nur eine Möglichkeit, sie zu retten: sie auswendig zu lernen. Sogar nachts sagte Nadeschda Mandelstam oft die Gedichte laut vor sich her, aus Angst sie zu vergessen. Schlaflose Nächte voller Stimmen.
    Das Feature rekonstruiert ihr Leben. Im Zentrum steht ein Fund aus einem niederländischen Archiv von 1973 − eine Aufzeichnung ihrer Stimme, der in dieser Sendung ein Denkmal gesetzt wird.

    Ende Dezember 1980 starb Nadeschda Mandelstam 81-jährig in Moskau. Der Biograph Ralph Dutli schreibt:
    „Ihr Begräbnis am 2. Januar 1981 auf dem alten Trojekurowskoje-Friedhof beim Moskauer Vorort Kunzewo wurde zur stillen, trotzigen Manifestation vorwiegend junger Russen. Aber auch Spitzel und KGB-Agenten waren zugegen. Eine Bestattung auf dem zentralen Wagankowo-Friedhof war von der Staatssicherheit untersagt worden, die befürchtete, Nadeschda Mandelstams Grab könnte zur Wallfahrtsstätte werden. Die Bestattung in Kunzewo war im Bewusstsein der Anwesenden auch eine Gedenkfeier für den im Wladiwostoker Massengrab verscharrten Dichter. (…) Beim Leichenmahl legte die Woronescher Freundin Natascha Stempel ihre Scheu ab und sprach in ruhigen Worten über das Glück ihrer Begegnung mit den Mandelstams. Dann kam es zu einem bewegenden Moment. Ohne Aufforderung stand einer nach dem anderen auf und rezitierte auswendig Gedichte Mandelstams. Natascha Stempel in ihren Erinnerungen:
    ‚Und vor den aufgewühlten, vom völlig unerwarteten Geschehen bestürzten Zuhörern erstand in seiner Größe der Dichter Ossip Mandelstam. Wahrscheinlich hat es noch nie ein solch inspiriertes literarisches Porträt gegeben, das erklang wie ein Requiem. Und schon gab es keinen Tod und keinen Kummer mehr. Welch überwältigende Kraft der Poesie!’“

    Lou Brouwers, geboren 1947 in Valkenburg bei Maastricht, Autor, Journalist, Filmemacher, lebt seit 1984 in Berlin. Zuletzt: „Krieg im Kopf“ (DKultur 2016), ein Feature über Kriegsveteranen, und „Friedrichroda − Brüssel − New York. Toots Thielemans und der Klang der Melancholie“ (Deutschlandfunk 2018).

  • 21:05 Uhr

    Grundton D-Konzert und Denkmalschutz

    Werke von Anton Bruckner, Felix Mendelssohn Bartholdy, Max Reger u.a.

    Dresdner Kreuzchor
    Martin Hesse, Orgel
    Martin Lehmann, Leitung

    Aufnahme vom 27.10.2024 aus der Johanniskirche in Gera

    Am Mikrofon: Jochen Hubmacher

    Martin Lehmann fühlt sich bei seiner Arbeit als Leiter des Dresdner Kreuzchors an Sisyphos erinnert. Wie die Figur aus der griechischen Mythologie einen Stein immer wieder den Berg hochrollt, so muss auch der Kreuzkantor den weltberühmten Knabenchor nach jeden Sommerferien wieder möglichst schnell zu einer Einheit formen, altersbedingte Abgänge oder Ausfälle durch einsetzenden Stimmbruch kompensieren. Am Anfang eines Schuljahres ist die Anspannung bei den Kruzianern und ihrem Leiter daher besonders hoch. Der Jahrgang 2024/25 verspricht ein sehr guter zu werden. Beim Konzert der Benefizreihe „Grundton D“ von Deutschlandfunk und Deutscher Stiftung Denkmalschutz in der ausverkauften Johanniskirche Gera präsentierte sich der Dresdner Kreuzchor in beeindruckender Frühform.

  • 23:30 Uhr

    125 Jahre Deutscher Fußball-Bund (DFB)

    Jutta Braun, Vorsitzende Zentrum deutsche Sportgeschichte, und Historiker Dietrich Schulze-Marmeling im Gespräch mit Matthias Friebe