Geigen, geigen, geigen
Fritz Kreisler zum 150. Geburtstag
Von Christoph Vratz
Als ihm die amerikanische Steuerbehörde eine Aufforderung schickte, mehr als 1,3 Millionen Dollar nachzuzahlen, reagierte seine Gattin mit dem Satz: „Er weiß nichts, nichts, nichts. Er kann nur geigen, geigen, geigen.“ Man könnte ergänzen: Er konnte auch komponieren. Am 2. Februar 1875 wurde Fritz Kreisler in Wien geboren, studierte als „Wunderkind“ mit sieben Jahren bei Anton Bruckner am Konservatorium, gewann als Zwölfjähriger die höchste Auszeichnung am Konservatorium von Paris und startete eine Weltkarriere, die ihn 1939 endgültig nach Amerika führte. Denn Kreisler sollte nie wieder nach Europa zurückkehren. Dank exzellent dotierter Plattenverträge gelangte er zu einem beträchtlichen Vermögen und gilt bis heute als einer der frühen Popstars der Klassik.