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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 09.02.2025

  • 00:05 Uhr

    „Es wird immer später“
    Eine Lange Nacht über Antonio Tabucchi
    Von Cristiana Coletti
    Regie: die Autorin

    „Der schriftstellerische Eros von Tabucchi war, Geschichten zu erzählen. Das war auch seine tiefste Überzeugung: Ich erzähle Geschichten. Geschichten zu erzählen ist das Einzige, was den Menschen von allen anderen Lebewesen unterscheidet.“ (der Verleger Michael Krüger) Antonio Tabucchi, Erzähler, Dramatiker und Übersetzer, war einer der bedeutendsten Protagonisten der italienischen und europäischen Literatur in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Die literarische Welt von Antonio Tabucchi ist eng mit dessen geistiger Nähe zu Fernando Pessoa verbunden, dem großen portugiesischen Schriftsteller. Nicht nur im „Lissabonner Requiem“ hat Tabucchi Pessoa verewigt. Seine Nähe zur portugiesischen Literatur, Kultur und Geschichte erscheint in vielen biografischen Facetten: Als Professor für portugiesische Sprache und Literatur, der sowohl in der Toskana wie in Portugal lebte und das Werk Pessoas ins Italienische übersetzte. In Italien war Tabucchi jedoch eine umstrittene Figur: Ein unbequemer Intellektueller für einige, ein Bezugspunkt für andere. In seinen letzten Jahren hatte er sich vor allem durch sein kämpferisches Engagement hervorgetan. Er war ein überzeugter Gegner Berlusconis und dessen Entpolitisierung von Politik. Sein Hauptwerk, der Roman „Erklärt Pereira“ (1994), mit Marcello Mastroianni 1995 verfilmt, ist eine bewegende Auseinandersetzung mit den bedrückenden Jahrzehnten der Salazar-Diktatur und Ausdruck von Tabucchis Engagement für Freiheit und Menschenrechte. Kurz vor seinem Tod ließ Antonio Tabucchi (* 24. September 1943 Vecchiano bei Pisa, † 25. März 2012 in Lissabon) seine Freunde rufen, um ihnen am Sterbebett noch einmal von seinem Leben zu erzählen. „Was ist ein Leben, wenn man es nicht erzählt?" sagte Tabucchi 1991. Diese „Lange Nacht" ist eine Hommage an den Schriftsteller und den Menschen Antonio Tabucchi.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Internationalen Festival für Vokalmusik A-Cappella

    Michal Ziolkowski
    Evening Star (Abendstern)

    Zuzanna Falkowska
    A Lullaby for the Night

    Anna Roclawska-Musialczyk
    Bibi, Synkù, Bi - Paraphrase über das Lied von Witoslawa Frankowska

    Art ‚n‘ Voices

    Aufnahme vom 6.5.2024 aus der Evangelisch Reformierten Kirche, Leipzig

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Verborgene Landschaften

    Gabriel Iranyi
    Innenzeit III. Für Violine und Klavier
    Verborgene Landschaften. Für Violine solo

    Christiane Edinger, Violine
    Hartmut Leistritz, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Reale Gefahr: Die USA steuern in einen autoritären Staat
    Von Thilo Kößler

  • 06:10 Uhr

    Domenico Scarlatti
    Sonate für Orgel g-moll, K 347
    Andrea Marcon, Gaetano Callido-Orgel

    Johann Sebastian Bach
    Wär Gott nicht mit uns diese Zeit. Kantate am vierten Sonntag nach Epiphanias für Soli, Chor und Orchester, BWV 14
    Hana Blažiková, Sopran
    Gerd Türk, Tenor
    Peter Kooij, Bass
    Bach Collegium Japan
    Leitung: Masaaki Suzuki

    Zoltán Gárdonyi
    Danklied der Erlösten. Motette für Chor a cappella
    Cantabile Regensburg
    Leitung: Matthias Beckert

    Michel-Richard Delalande
    Confitebor tibi Domine (für 7 Stimmen, Chor, Streicher, Flöten, Fagott und Basso continuo)
    Véronique Gens, Sopran
    Arlette Steyer, Sopran
    Simon Berridge, Countertenor
    Jean-Paul Fouchécourt, Tenor
    François Piolino, Tenor
    Jean-Claude Sarragosse, Bass
    Jerome Corréeas (Bass)
    Les Arts Florissants
    Leitung: William Christie

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Popstar der Literatur - Jubiläumsausstellung zu Charles Dickens in London

    Migrationsdebatte und Lebensrealität - Ein Interview mit der Politologin Clara van den Berg

    Die Bauernkriege vor 500 Jahren - Ein Interview mit dem Historiker Gerd Schwerhoff

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Die Balkanregion und die Wahlen im Kosovo - Ein Interview mit der Historikerin Marie-Janine Calic

    Denk ich an Deutschland: der Journalist Mohamed Amjahid

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Noch im Straflager die Bergpredigt Jesu vor Augen … Vor einem Jahr starb Alexej Nawalny
    Von Norbert Franz
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 70 Jahren: Aus Fräulein wird Frau - auch für Ledige

  • 09:10 Uhr

    Kammermusik

  • 09:30 Uhr

    Höckes Heimstatt - Erkundungen im ideologischen Gelände
    Von Patricia Görg

    Anders als andere Politiker wohnt Björn Höcke in einem 250-Seelen-Dorf. Bornhagen sei sein „Refugium, Inspirations- und Rückzugsraum“, sagt er. Ein Ort an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Lässt sich hier die Zukunft der Bundesrepublik denken?
    Tatsächlich ist Bornhagen so abgelegen, stillstandshaft und idyllisch, dass es beim Blick in die Landschaft idealiter ein zentrales Phantasma von Björn Höckes AfD zu verkörpern scheint, nämlich den Plan, die Zukunft möge einer märchenhaften Vergangenheit entsprechen.
    Gleichzeitig liegt das Dorf, zeithistorisch betrachtet, auf gewissermaßen „geologisch aktivem Grund“. Die Staatsgrenze zwischen BRD und DDR war nur einen Steinwurf entfernt; die romantische Burgruine Hanstein, die Bornhagen überragt, war unzugänglicher Sitz der DDR-Grenztruppen, ringsum war Sperrgebiet. Auch dies erklärt, warum sich dort noch immer Fuchs und Hase Gute Nacht sagen.
    Im hessischen Nachbarort Werleshausen, der bis 1945 auch zu Thüringen gehörte, gibt es auf dem Dorfanger einen der besterhaltenen „Thingplätze“ Deutschlands. Warum ist das Eichsfeld als Gebiet nicht nur zu einer Chiffre, sondern auch zu einem beliebten Wohn- und Versammlungsort speziell für aus Westdeutschland stammende Rechtsextreme geworden und letztlich wohl auch zu einem ideologischen Gelände? So etwa war es das Eichsfeld, in das Alexander Gauland die damalige Ausländerbeauftragte Aydan Özoğuz einladen wollte, um ihr „deutsche Kultur“ zu zeigen und sie anschließend „in Anatolien zu entsorgen“. Es scheint als sei das ein Stück Land, über das sich das Wunschbild der ersehnten „Heimat“ legt. Ein Ortsbesuch ist hier dringend angesagt.
    Patricia Görg, geboren 1960, lebt als Schriftstellerin und Autorin fürs Radio in Berlin und ist mit Büchern wie u.a. „Glücksspagat“ (2000), „Handbuch der Erfolglosen“ (2012) oder „Glas. Eine Kunst“ (2013) sowie Hörspielen wie „Die Gesänge der Raumfahrer. Ein Fernlehrgang“ (2019, Dlf Kultur) bekannt geworden. 2019 erhielt sie den Italo-Svevo-Preis.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der evangelischen Johanneskirche in Fröndenberg-Frömern
    Predigt: Pfarrer Ingo Janzen
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Michael Kretschmer, CDU, Ministerpräsident von Sachsen

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Aktuelle Einschätzung: Lage auf Santorini

    100 Jahre Zauberberg

    Eisbaden in Österreich

    "Die Arbeitslosen von Marienthal"

    Lohnenswert - Ein Tag in Heidenheim

    Am Mikrofon: Laura Kingston

  • 13:05 Uhr

    Am Mikrofon: Barbara Schmidt-Mattern

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Publizist Marko Martin im Gespräch mit Joachim Scholl

    Marko Martin gehört zu den politisch entschiedensten deutschen Publizisten: Geboren in der DDR, plädiert er in seinen Schriften für Demokratie und Menschenrechte. In einer Rede zum Mauerfall-Jubiläum kritisierte er jüngst Frank-Walter Steinmeier.

  • 15:05 Uhr

    Keine Schubladen
    Die musikalischen Welten der Christin Nichols
    Von Anja Buchmann

    Die musikalische Schublade für Christin Nichols müsste eine große sein: Denn dort sollten New Wave, Shoegaze und Dream Pop genauso reinpassen wie Neue Deutsche Welle, Synthie-Klänge der 1980er-Jahre und Post Punk. Viele kennen die Deutsch-Britin aus dem Schauspiel-Genre, etwa als Darstellerin im viel beachteten ARD-Fünfteiler „All you need“ oder als Schauspielerin an Theatern in Berlin und Leipzig, zudem als Synchronsprecherin oder, früher, mit dem Elektro-Punk-Duo Prada Meinhoff, das allerdings nur ein Album veröffentlicht hat. 2022 tritt sie unter eigenem Namen ins Rampenlicht und begeistert mit ihren mal deutschen, mal englischsprachigen Songs sowohl Fans als auch Kritiker.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Uwe Johnson: „Der 5. Kanal“
    (Suhrkamp)
    Ein Beitrag von Tobias Lehmkuhl

    Am Mikrofon: Wiebke Porombka

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    AI Act und Innovation - Wie die EU riskante KI-Anwendungen kontrollieren will
    Von Moritz Metz und Maximilian Brose

    Während die USA und China das Rennen um die beste KI unter sich ausmachen, hat Europa das Nachsehen. Schuld daran soll auch der AI Act der EU sein. Mit dem haben auch Unternehmen in der EU zu kämpfen, aber nicht unbedingt, weil er zu stark reguliert. Maximilian Brose und Moritz Metz schauen sich das genauer an und haben mit deutschen KI-Start-Ups über das Regelwerk gesprochen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    "Machen statt Meckern" - Der Soziologe Ferdinand Sutterlüty von der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main über Menschen, die mutig Missstände überwinden, im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Lear" - Falk Richters neues Stück nach Shakespeare in Stuttgart

    "Axel Hütte: Stille Weiten" - Ausstellung im Arp Museum Rolandseck

    Zwei Meister des Tanzes - Mats Ek und Wayne McGregor am Royal Ballett Stockholm

    Rechtsruck in Österreich - Welche Folgen hat das für die Kultur? Schriftstellerin Raphaela Edelbauer im Gespräch

    Popstar der Literatur - Jubiläumsausstellung zu Charles Dickens in London

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:10 Uhr

    Am Mikrofon: Petra Ensminger

  • 18:40 Uhr

    Häusliche Gewalt - Reformbedarf im Sorge- und Umgangsrecht

  • 20:05 Uhr

    Das Duell: Olaf Scholz und Friedrich Merz         
    Am Mikrofon: Friedbert Meurer

    Live-Übertragung des TV-Duells ab 20.15

    Einführung und Analysen mit den Korrespondenten des Hauptstadtstudios

  • 22:00 Uhr

    Franz Schubert
    Sinfonie Nr. 9 C-Dur, D 944

    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Maxim Emelyanychev, Leitung

    Aufnahme vom 13.1.2022 aus der Philharmonie Berlin

    Am Mikrofon: Jochen Hubmacher
    Franz Schubert
    Sinfonie Nr. 9 C-Dur, D 944

    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Maxim Emelyanychev, Leitung

    Aufnahme vom 13.1.2022 aus der Philharmonie Berlin

    Am Mikrofon: Jochen Hubmacher

  • 23:05 Uhr

    Am Mikrofon: Fanny Buschert