Das Musikmagazin
Album „Blindness“ von The Murder Capital: “Alles ist hyperpolitisch”
„Die Deutschen sind super höflich und haben ein großes Herz. Aber manche Witze kapieren sie einfach nicht“, sagt Diarmuid Brennan im Corsogespräch. Den Drummer der Band The Murder Capital hatte es eine Zeitlang nach Berlin verschlagen. Auf dem neuen Album blicken die fünf Rockmusiker aber vor allem auf ihre eigene irische Herkunft und Kultur. Sänger James McGovern: „Egal in welchem Land man aufwächst, überall wird man entdecken, dass Patriotismus für nationale Ideologien missbraucht wird, in Hass gegenüber Fremden umgewandelt wird. Darin geht es in unserem Song „Love of a Country“. Mit dem Lied möchte ich zu einer anderen Form des Patriotismus motivieren.“
James McGovern und Diarmuid Brennan im Corsogespräch mit Christoph Reimann
Album „Gut“ von Baths: „Je diverser die Musikszene, desto besser ist sie“
Ende der Nullerjahre begannen Indie-Musiker, mit den Mitteln elektronischer Musik Geschichten zu erzählen. Einer, der auch an einem neuen elektrifizierten Singer/Songwriter-Pop arbeitete, war Will Wiesenfeld. Der US-Amerikaner veröffentlicht unter verschiedenen Pseudonymen Musik, am bekanntesten ist aber sein Projekt Baths. Unter diesem Namen erscheint jetzt, nach acht Jahren, ein neues Album. Auf „Gut“ beschäftigt sich Wiesenfeld mit seiner Sexualität und plädiert für Vielfalt: „Schwul zu sein ist ein Geschenk, es macht dich besonders. Aber man muss zum Beispiel lernen, in dieser Welt, die von heterosexuellen Menschen geprägt ist, einen Platz zu finden.“
Baths im Gespräch mit Christoph Reimann
Album „Girl Missing“ von Albertine Sarges: „Das war ein quälender Schmerz“
„Eine sehr enge Freundin ist von einem auf den anderen Tag verschwunden. Sie hat sich dazu entschieden, nicht mehr mit mir und unserem Freundeskreis in Kontakt zu sein“, erzählt Albertine Sarges. „Das war ein sehr großer Schock.“ Das neue Album der Berlinerin heißt „Girl Missing“. Es gehe darum, wie man eine Phase des Abschiedes durchlaufe, „der für einen selbst uneindeutig ist“. Mit dem Album möchte die Singer-Songwriterin ihren Schmerz „transzendieren“, wie sie sagt, „aus dem Hier und Jetzt im Schmerz in ein schönes Kunsterlebnis. Dadurch ist der Schmerz leichter zu ertragen.“
Albertine Sarges im Gespräch mit Christoph Reimann
Am Mikrofon: Christoph Reimann