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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 02.03.2025

  • 00:05 Uhr

    Keine lange Zeit auf der Welt, aber eine gute
    Die Lange Nacht über William Faulkner
    Von Tom Noga
    Regie: der Autor
    (Wdh. v. 6./7.2.2021)

    Die Südstaaten waren sein Thema. Vor allem Mississippi und die Universitätsstadt Oxford, der William Faulkner (1897-1962) das fiktive Jefferson City nachempfunden hatte. Dort spielen die meisten seiner Romane. „Mississippi Goddamn“, wie die Sängerin und Bürgerrechtlerin Nina Simone einst sang. Das verdammte Mississippi. Der Staat im Süden, in dem das Antebellum, die Zeit vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg besonders verklärt wurde. Wo das gesellschaftliche Gift des Rassismus länger wirkte als anderswo. Wo sich eine weiße Elite länger, vehementer und brutaler gegen die Aufhebung der Rassentrennung stemmte und Afroamerikanern fast ein Jahrhundert lang elementare Bürgerrechte verwehrte. Das ist die Welt seiner Romane: einst reiche, sich aristokratisch gebende und doch von Abenteurern und Emporkömmlingen abstammende Familien, deren Werte verrottet sind und deren Mitglieder verkommen. Und das Milieu des White Trash, wie man heute sagen würde, die weiße Unterschicht, die der Südstaaten-Aristokratie erst den Spiegel vorhielt und sie dann sukzessive verdrängte. So entstanden epische Familiendramen, allem voran „Schall und Wahn“ und „Absalom! Absalom!“, sein Opus Magnum - brillant erzählt in der damals bahnbrechenden Technik des Bewusstseinsstroms: Faulkner erzählte nicht linear, sondern zersplitterte die Handlung und schilderte sie aus der Haltung und der Sprache seiner Protagonisten. Sein virtuoser Umgang mit Form, Sprache, Inhalt und gesellschaftlichem Kontext brachte ihm im Jahr 1950 den Nobelpreis für Literatur. Aktuell sind seine Romane geblieben, weil sie die seelischen Ursprünge des Rassismus erforschen, den die USA bis heute noch nicht überwunden haben.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    6. Raderbergkonzert 2023/24
    Richard Dubugnon
    Frenglish Suite op.19

    Monet Quintett

    Aufnahme vom 12.3.2024 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Johannes Bernardus van Bree
    Fantasie in Form einer Sinfonie für Orchester

    Kölner Akademie
    Leitung: Michael Alexander Willens

  • 06:10 Uhr

    Johann Erasmus Kindermann
    "Herr Jesu Christ, wahr' Mensch und Gott" (für Orgel)
    Werner Jacob, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    Herr Jesu Christ, wahr' Mensch und Gott. Kantate am Sonntag Estomihi für Soli, Chor und Orchester, BWV 127
    Hannah Morrison, Sopran
    Daniel Behle, Tenor
    Daniel Ochoa, Bass
    Chorus Musicus Köln
    Das Neue Orchester
    Leitung: Christoph Spering

    Christoph Graupner
    Soll nun das unschuldsvolle Lamm. Kantate zum Sonntag Estomihi, GWV 1119/13
    Marie Luise Werneburg, Sopran
    Dominik Wörner, Bass
    Kirchheimer BachConsort
    Leitung: Florian Heyerick

    Charles Gounod
    Messe brève Nr. 7 C-Dur für Tenor, Bass, vierstimmigen gemischten Chor und Orgel
    Mirko Ludwig, Tenor
    Gunter Troje, Bass
    Tobias Götting, Orgel
    Kammerchor I Vocalisti
    Leitung: Hans-Joachim Lustig

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Wieso? Awaa! Narren und Schwäbisch-Alemannische Fasnet
    Von Pfarrerin Claudia und Pfarrer Thomas Thiel
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Der Komponist Kurt Weill geboren

  • 09:30 Uhr

    Sex, Dschinn, Religion
    1001 Nacht gegen 114 Suren?
    Von Dalila Zouaoui-Becker
    (Wdh. v. 22.3.2020)

    Orgien, Homosexualität, Aphrodisiaka und ein Gott, der alles lächelnd billigt: Durch die Geschichten aus 1001 Nacht weht der radikale Wind der Freiheit. Aber können sie einen Gegenentwurf zum herrschenden Islam darstellen?
    Die Geschichten aus „Tausendundeiner Nacht" begleiten die Autorin und Übersetzerin Dalila Zouaoui-Becker schon von Kindesbeinen an, und noch heute staunt sie über die freie Welt der Erzählerin Scheherazade. Diese Welt war stets zu liberal für religiöse Fundamentalisten, die nie aufgehört haben, das „satanische“ Werk zu bekämpfen. 1985 wurde es beispielsweise auf Geheiß der Muslimbrüder öffentlich in Kairo verbrannt.
    Gerade in Zeiten wie den unsrigen, in denen der islamistische Extremismus das Thema „Religion“ wieder in den Vordergrund gerückt hat, wird die Botschaft der Scheherazade umso dringlicher. Deutlicher denn je zeigt sich ihre ungeheure Sprengkraft, aber auch ihre tiefe Weisheit.
    Es lohnt sich zuzuhören, wenn die berühmte Erzählerin dabei hilft, manche Fragen zu beantworten: Lässt sich die tolerante und hedonistische Botschaft von „Tausendundeiner Nacht" wirklich als ein Anti-Koran verstehen? Wie löst man den scheinbaren Widerspruch zwischen dem Motto „Genießen und genießen lassen“ und der Anbetung Gottes? Wie „islamisch“ überhaupt sind die arabischen Erzählungen? Kann man Gott selbst gegen Gotteskämpfer in Stellung bringen, also die Religion selbst als Waffe gegen die Religion und ihre Exzesse benutzen? Schafft das die Literatur oder letzten Endes doch nur ein religiöser Schlüsseltext?
    Fragen, die sich auch das Abendland stellen muss. In der westlichen Welt haben geschönte und gekürzte Versionen des Werks dafür gesorgt, dass es seiner Sprengkraft beraubt wurde und völlig zu Unrecht als bloße Märchensammlung galt. Damit halten die Erzählungen aus „Tausendundeiner Nacht" dem Orient wie dem Okzident einen Spiegel vor und zeigen, wie Gesellschaften die eigene Geschichte und fremde Kulturen über zentrale Texte wahrnehmen.
    Dalila Zouaoui-Becker ist Übersetzerin und freie Autorin. Sie lebt in Köln und schreibt über Sprachen, Literatur und Religion(en),u.a.: „Homère l'Oriental“ im französischen Onlinemagazin „Orient XXI“ (2017). Außerdem Vorträge über Sprache, Literatur und Religion am romanischen Seminar der Universität Köln.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Franziskus von Assisi in Sömmerda
    Zelebrant: Pfarrer Jeevan Kumar Mayaluru
    Katholische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

  • 13:05 Uhr
  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Rettungssanitäter Luis Teichmann im Gespräch mit Julius Stucke

    Er hilft Menschen auf die Beine, die oft am Boden sind, z. B. Suchtkranken und Obdachlosen. Ob die Gesellschaft zu oft wegsieht - darüber denkt er öffentlich nach. Durch seine Bestseller und seine Social-Media-Posts ist er im Dauereinsatz.

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin - Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

  • 17:55 Uhr

    Hamburg hat gewählt

  • 20:05 Uhr

    Feature-Antenne
    Zusammenstellung und Moderation: Ingo Kottkamp
    Deutschlandfunk Kultur 2025
    Länge: ca. 54'30

    Mundart im Radio − das klingt volkstümlich und altmodisch. Unser Magazin für Kurzdokus bietet Dialekte aus sechs Ländern. Und alle stehen voll und ganz in der Gegenwart.

  • 21:05 Uhr

    Hamburg hat gewählt

  • 21:15 Uhr

    Musikfest Bremen 2024

    Johann Sebastian Bach
    Präludium und Fuge e-Moll BWV 548

    Johannes Brahms
    O Gott, du frommer Gott op. 122/7
    Es ist ein Ros’ entsprungen op. 122/8
    Praeludium und Fuge g-Moll WoO 10

    Louis Vierne: Adagio aus Sinfonie Nr. 3 fis-Moll op. 28
    Alexandre Guilmant: Finale aus Sonate Nr. 1 op. 42
    Camille Saint-Saëns: »Le Carnaval des animaux« (Auszüge)
    Marcel Dupré: Praeludium und Fuge g-Moll op. 7/3
    Olivier Latry: Improvisation

    Olivier Latry, Orgel

    Mitschnitt vom 1.9.2024 in der St. Antonius-Kirche, Papenburg

    Am Mikrofon: Klaus Gehrke

    Die neugotische St. Antonius-Kirche im niedersächsischen Papenburg an der Ems besitzt ein musikhistorisches Kleinod: die mit 92 Registern und 7.262 Pfeifen größte in Deutschland noch erhaltene Orgel aus der Weimarer Republik. Sie war 1927 von der Firma Walcker ursprünglich für das Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen gefertigt worden. Auf diesem Instrument gab Olivier Latry, Titularorganist der Pariser Kathedrale Notre-Dame, ein Konzert im Rahmen des Musikfests Bremen. Eindrucksvoll demonstrierte er die klangliche Universalität der Walcker-Orgel - mit Werken von Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms und französischer spätromantischer Komponisten. Darüber hinaus stellte Latry sein atemberaubendes Können in der Tradition der französischen Improvisationskunst unter Beweis.

  • 23:05 Uhr