Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
Werke von Eres Holz
Death
Ingólfur Vilhjámsson und Laurent Bruttin, Bassklarinetten
Mach
Florian Juncker, Posaune
Ein Mensch erkennt, dass er nie Mensch war
E-MEX Ensemble
Eres Holz, Elektronik
Leitung: Christoph Maria Wagner
Aufnahmen aus 2021, 2023, 2024
Am Mikrofon: Ingo Dorfmüller
Um die Themen Krieg, Gewalt und Tod kreisen drei neue Stücke des 1977 geborenen israelisch-deutschen Komponisten Eres Holz. Es sind seismographisch genaue Reaktionen auf die zunehmend gewaltsame Austragung politischer und gesellschaftlicher Konflikte weltweit. So stand die Komposition “Death“, die auf beklemmende Weise davon handelt, wie Gewalt erfahren und erlitten wird, kurz vor ihrer Uraufführung, als sich im Oktober 2023 der Überfall der Hamas auf ein israelisches Musikfestival ereignete. „Mach“ für Posaune und Live-Elektronik bezieht sich auf das "apokalyptische" Potential des Blasinstruments, emblematisch gefaßt in der letzten Posaune beim Jüngsten Gericht. Die Komposition "Ein Mensch erkennt, daß er nie Mensch war" fokussiert die deutsche Nachkriegsgesellschaft; jene war traumatisiert und belastet durch erlittene und verübte Gewalt. Eres Holz hat versucht, sich in Menschen am Ende der NS-Diktatur hineinzuversetzen, und das ganz bewußt als Sohn einer Holocaust-Überlebenden.