"Starke Lehrer, starke Schüler gegen Rechtsextremismus" - Unter diesem Slogan ist das Projekt der Robert-Bosch-Stiftung vor drei Jahren an Sachsens Schulen gestartet worden. Man sei in vielerlei Hinsicht sehr zufrieden mit den nun vorliegenden Ergebnissen, sagte Projektleiter Rico Behrens von der Technischen Universität Dresden im Dlf. Die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer hätten ihre Wissensbasis verbreitert und sich in ihrer Selbstwirksamkeitseinschätzung gestärkt. Ein Teil der Teilnehmer sei auch in ihrer Beratungskompetenz vorangekommen.
"Der andere Aspekt ist, dass die Überführung dieser Effekte in die Schulkultur, also in das gesamte Kollegium, sich doch sehr schwierig gestaltet hat". So habe man festgestellt, "dass Lehrerinnen und Lehrer doch auf erhebliche Widerstände, zum Teil auch ihrer eigenen Kollegen, getroffen sind und dass wir zum Teil mehr Engegament bei den Schulleitungen brauchen", sagte Rico Behrens. Dieses Zusammenspiel sei durch ein Projekt allein nicht zu verändern.
Schule auch nur ein Spiegel der Gesellschaft
Tatsächlich würde eine bestimmte Anzahl von Lehrerinnen und Lehrern die Haltung vertreten, dass wenn die fremdenfeindlichen Ressentiments in der Gesellschaft auch außerhalb der Schule gepflegt werden, sie sich fragen, ob sie sich in ihrer Haltung auch in ihrer Schule dagegen positionieren müssten. "Es ist eine weit verbreitete Unsicherheit vorhanden bis dahingehend, dass die Schule auch nur ein Spiegel der Gesellschaft ist und dass wir Lehrerinnen und Lehrer haben, die rechtspopulistischge Stereotype teilen", sagte Behrens.
Rico Behrens empfiehlt, dass alle Lehramtstudierenden in ihrer Ausbildung an den Universitäten mit der Aufgabe der politischen Bildung in Verbindung gebracht werden.