Ein Sprecher der Polizei Mannheim sagte, die Drohung sei um etwa 21 Uhr telefonisch in der Halle eingegangen. Kurz darauf habe man in einer der Garderoben einen verdächtigen Koffer gefunden. Daraufhin habe der Veranstalter die Live-Sendung in Rücksprache mit der Polizei vorsichtshalber beendet, um eine Gefährdung der Besucher auszuschließen. Später gab es Entwarnung: Der Koffer habe keinen Sprengsatz und auch keine anderen verdächtigen Gegenstände enthalten, teilte die Polizei mit.
Kein Sprengsatz gefunden
Polizeisprecher Dieter Klumpp bestätigte, dass eine Frau beim veranstaltenden TV-Sender Pro Sieben angerufen und damit gedroht habe, dass in der Halle eine Bombe explodiert. Der verdächtige Koffer wurde gegen Mitternacht noch von Mitarbeitern des Landeskriminalamtes untersucht. Anschließend begann die Polizei, die Halle und einige Nebengebäude mit einem Spürhund zu durchsuchen, fand in dem großen und verwinkelten Gebäude jedoch nichts Verdächtiges. Es sei keine Bombe oder irgendetwas anderes Auffälliges in der Halle gewesen, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. "Alle sind jetzt erst mal wohlverdient in ihren Betten." Mehr als 100 Einsatzkräfte und zwei Spürhunde waren fast vier Stunden mit der Durchsuchung beschäftigt.
Auf der Suche nach der Anruferin fehlt der Polizei noch jede Spur. Berichte über eine Festnahme dementierte sie.
Zunächst "technische Probleme" angegeben
"Wegen technischer Probleme kann das Topmodel-Finale heute nicht weiter gesendet werden", hieß es anfangs auch auf einem Laufband, das der Sender ausstrahlte. Viele Zuschauer ließen beim Verlassen der Halle Jacken und Taschen auf ihren Plätzen zurück. Einige äußerten Unmut darüber, dass die Prominenten angeblich viel früher aus der Halle geführt worden seien - Augenzeugen berichteten von rund 20 Minuten Differenz.
Die Kür der Siegerin soll nachgeholt werden, teilte Pro Sieben mit. "Es wird eine Siegerin 2015 geben, wir zeigen am 28. Mai 2015 das Finale", sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. "Die Show wird nicht live sein." In der Vergangenheit waren wiederholt Großveranstaltungen aus Sicherheitsgründen abgesagt worden. Dazu zählt etwa das Radrennen in Frankfurt am 1. Mai oder ein Karnevalsumzug in Braunschweig im Februar.
(nch,tgs, tzi)