Mehr als 95 Milliarden Liter Öl würden nach den Plänen vom Energiekonzern "Conoco Phillips" in Alaska aus dem Boden geholt werden, schreiben sie. Die Förderung würde circa 280 Millionen Tonnen CO2 verursachen, Methan freisetzen und auch in die noch eher unberührte Natur Alaskas eingreifen. Das laufe den Wahlversprechen von Präsident Biden zuwider, keine weiteren Öl- oder Gasbohrungen auf staatlichem Boden zu genehmigen.
Die Genehmigung des Projekts durch die US-Regierung vor eineinhalb Wochen hat vor allem unter jüngeren Leuten in vielen Länder zu einem Aufschrei geführt. In den Sozialen Medien wird es seit Tagen diskutiert. Die Petition "Biden-Regierung und ConocoPhillips: Sagen Sie Nein zum Willow-Project!" auf chancge.org zählt bereits fast fünf Millionen Unterstützer. Gestern versammelten sich Umweltschützer vor dem Innenministerium der USA, um Bidens "Klimaheuchelei" zu verurteilen und die Regierung aufzufordern, ihren Kurs beim "Willow Projekt" zu ändern. Die Demonstranten hängten ein großes gelbes Transparent auf und skandierten "keine weiteren Bohrungen". Biden hatte den Kampf gegen die globale Erwärmung zu einem zentralen Bestandteil seiner Agenda gemacht und sich verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren.
Womöglich auch als Reaktion auf die Kritik kündigte Biden gestern an, im US-Bundesstaat Nevada, das von den amerikanischen Ureinwohnern als heilig angesehen wird, zum "Nationalen Denkmal" erklären. Damit würde das größtenteils unbebaute Gebiet zu einem ausgewiesenen Schutzgebiet. Mit der Einstufung sollen dem Weißen Haus zufolge indigene Völker geehrt und gleichzeitig öffentliches Land geschützt werden. Auch das Gebiet Castner Range in Texas soll den Status eines Schutzgebiets erhalten. Zusammen umfassen die beiden Regionen knapp 2.100 Quadratkilometer. Biden kündigte ferner an, man wolle die Ausweisung eines neuen Meeresschutzgebiets im Pazifik prüfen.
Diese Nachricht wurde am 22.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.