Neukaledonien
Premierminister Attal verurteilt Gewalt - 54 verletzte Polizisten, 82 Festnahmen

Der französische Premierminister Attal hat die Unruhen im Überseegebiet Neukaledonien verurteilt.

14.05.2024
    Frankreich, Noumea: Verbrannte Autos und ein verbranntes Renault-Autogeschäft inmitten von Protesten im Zusammenhang mit einer Debatte über einen Verfassungsentwurf, der auf eine Erweiterung der Wählerschaft für die bevorstehenden Wahlen im französischen Überseegebiet Neukaledonien abzielt
    Proteste in Neukaledonien (Theo Rouby/AFP/dpa)
    Gewalt sei niemals zu rechtfertigen, sagte Attal. Priorität habe nun die Wiederherstellung der Ordnung in Neukaledonien. Nach Angaben von Innenminister Darmanin wurden bei Protesten von Unabhängigkeitsbefürwortern 54 Polizisten verletzt. 82 Menschen seien festgenommen worden, sagte Darmanin dem Sender franceinfo. Vor allem in Vororten der Hauptstadt Nouméa kam es zu Demonstrationen und Zusammenstößen mit Sicherheitskräften.
    Hintergrund ist eine geplante Verfassungsänderung der Regierung in Paris. Rund
    25.000 französisch-stämmige Personen, die seit über zehn Jahren ununterbrochen in Neukaledonien gelebt haben, sollen das Wahlrecht erhalten. Die Bewohner Neukaledoniens hatten bei drei Volksabstimmungen in den vergangenen Jahren für einen Verbleib bei Frankreich gestimmt. Die Unabhängigkeitsbewegung erkennt das Ergebnis jedoch nicht an.
    Neukaledonien ist für Frankreich geopolitisch, militärisch und wegen des dortigen Nickelvorkommens von Bedeutung.
    Diese Nachricht wurde am 14.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.