Anhänger und Gegner von Pegida waren wieder auf der Straße. Die meisten Gegner kamen in München und Wiesbaden zusammen - laut Polizeiangaben waren es jeweils mehr als 10.000 Menschen. In Magdeburg versammelten sich rund 6.000 Menschen. Sie protestierten gegen einen örtlichen Ableger der islamfeindlichen Bewegung. In Leipzig demonstrierten rund 5.000 Menschen für Weltoffenheit und gegen den Leipziger Pegida-Ableger "Legida". Mehr als 4.000 Menschen zogen in Osnabrück unter dem Motto "Wir sind Charlie, nicht Pegida" gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit durch die Straßen. Mehrere Tausend Menschen demonstrierten auch in Düsseldorf gegen die islamfeindliche "Dügida"-Bewegung und für ein friedliches Zusammenleben der Kulturen. Nach der Absage in Dresden löste die Polizei am Abend in Braunschweig eine Versammlung aus Sicherheitsgründen auf.
Die Pegida-Anhänger brachten an ihren Kundgebungsorten jeweils mehrere Hundert Teilnehmer auf die Straße.
Debatte um Versammlungsfreiheit
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte zuvor in Berlin betont, sie werde eine Beschädigung des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit wegen Terrordrohungen nicht hinnehmen. Sie habe, unabhängig davon, ob ihr die Inhalte gefielen, ein Interesse daran, dass an jedem Ort in Deutschland demonstriert werden könne. Der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele äußerte Zweifel an der Entscheidung der Polizei, die Kundgebungen in Dresden für heute zu untersagen. In der "Tageszeitung" verlangte er die Offenlegung der Gründe. Pegida-Mitbegründerin Kathrin Oertel führte auf einer Pressekonferenz aus, man werde sich das Recht auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit nicht nehmen lassen.
Soziologe: Höhepunkt der Pegida ist überschritten
Der Berliner Protestforscher Dieter Rucht rechnet unterdessen mit einem Abflauen der Pegida-Demonstrationen in Dresden. "Der Höhepunkt ist überschritten", sagte der Sozialwissenschaftler. Zugleich etablierten sich jedoch weiter Pegida-Ableger in anderen deutschen Städten, lautet seine Prognose.
(ach/tgs)