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Schweiz
Prozess gegen Ex-Minister Gambias wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Der frühere Innenminister von Gambia, Sonko, muss sich seit heute vor einem Gericht in der Schweiz verantworten.

    Bellinzona: Opfer und deren Angehörige demonstrieren vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona, vor dem Beginn des Prozesses gegen Gambias ehemaligen Innenminister Sonko.
    Gambias ehemaliger Innenminister Sonko vor Gericht (Pablo Gianinazzi / KEYSTONE / TI-PRE / Pablo Gianinazzi)
    Die Anklage wirft ihm Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Er soll in seiner Heimat vorsätzlich getötet, gefoltert und vergewaltigt haben. Sonko war in Gambia erst im Militär, dann Polizeichef und von 2006 bis 2016 Innenminister, ehe er sich in die Schweiz absetzte. Er galt als "Folterkommandant" des autoritären Herrschers Jammeh. Sonko weist nach Angaben seines Anwalts alle Vorwürfe zurück.
    Die Anklage erfolgt nach dem Weltrechtsprinzip. Dieses erlaubt die strafrechtliche Verfolgung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, auch wenn sie nicht in dem Land verübt worden sind, wo der Prozess stattfindet.
    Diese Nachricht wurde am 08.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.