Landgericht Wuppertal
Prozess um Solinger Brandstiftung befasst sich mit Indizien für rechtsextremistisches Motiv

Am Landgericht Wuppertal soll heute der Prozess um die Brandstiftung in Solingen vor einem Jahr mit vier Toten bulgarischer Herkunft fortgesetzt werden.

    Angehörige halten Bilder der Opfer.
    Trauer in Solingen (picture alliance / epd-bild / Uwe Moeller (Möller))
    Der Angeklagte hat bereits gestanden, inzwischen prüft das Gericht ein rassistisches oder rechtsextremistisches Motiv. Medienberichten und Aussagen der Nebenklage zufolge gibt es Indizien. Ermittlern wird vorgeworfen, sie nicht ausgewertet zu haben. Nach der Tat hatte die Staatsanwaltschaft zunächst erklärt, Anhaltspunkte für einen rassistischen Hintergrund lägen nicht vor. Der Täter hatte als Motiv Stress mit der Vermieterin angegeben. Bei ihm wurden eine Festplatte mit mehr als 150 Bilddateien und Chatverläufe mit rechtsradikalen sowie rassistische Inhalten gefunden. Anwältin Başay-Yıldız sagte dem WDR, bei einem Brandanschlag auf ein Haus, das überwiegend Migranten bewohnen, hätte sie eine vollumfängliche Auswertung der Datenträger erwartet. Vergangene Woche hatten zum Jahrestag der Tat Opferangehörige für Aufklärung demonstriert.
    Der 40-jährige Angeklagte steht auch im Vedacht, einen Bekannten mit einer Machete verletzt zu haben.
    Diese Nachricht wurde am 04.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.