
Vor Gericht sagte Imamoglu, er sei hier, weil er die Wahlen in Istanbul dreimal gewonnen habe. Sein Anwalt kritisierte, dass der Prozess ins abgelegene Silivri verschoben wurde. Dies sei ein Verstoß gegen das grundsätzliche Öffentlichkeitsprinzip eines Prozesses. Vor dem Gerichtsgebäude versammelten sich hunderte Anhänger Imamoglus und forderten seine Freilassung.
Am Freitag war zudem ein zweiter Prozess gegen Imamoglu angesetzt. Dabei geht es um Betrugsvorwürfe bei Ausschreibungen während seiner Zeit als Bezirksbürgermeister im Istanbuler Stadtteil Beylikdüzü. Auch in diesem Fall drohen dem Politiker eine Haftstrafe und ein politisches Betätigungsverbot.
Die Verfahren haben inhaltlich nichts mit der Festnahme Imamoglus wegen Korruptions- und Terrorvorwürfen zu tun. Imamoglu gilt als der aussichtsreichste Herausforderer von Präsident Erdogan. Seine Partei CHP hat für das Wochenende erneut zu Protesten gegen die Regierung aufgerufen. Unterdessen ordnete ein Gericht in Istanbul die Freilassung von weiteren jungen Demonstranten an.
Diese Nachricht wurde am 12.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.