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Prüfstein Studienfinanzierung

Mit dem BAföG hilft der Staat den Studierenden, die nicht ausreichend Geld haben oder von den Eltern bekommen. Dass die Summe zu niedrig ist, finden alle Parteien. Ansonsten gibt es bei der Studienfinanzierung wenig Gemeinsamkeiten zwischen den Lagern.

Von Anja Nehls |
    Staatliche Hilfe, um ein Studium zu finanzieren, gibt es über das Bundesausbildungsförderungsgesetz - BAföG. Die Summe, die Studierende bekommen können, richtet sich nach dem Einkommen der Eltern. Circa ein Viertel der Studierenden bekommt BAföG, durchschnittlich 435 Euro im Monat, der Höchstsatz liegt bei 670 Euro. Zum Leben reiche das aber nicht, sagt Achim Meier auf der Heyde vom Deutschen Studentenwerk. Er fordert mindestens zehn Prozent mehr:

    "Das betrifft vorrangig erst mal eine Erhöhung der Fördersätze und der Freibeträge. Wir haben schon jetzt 190.000 bis 200.000 Studierende nach unserer Sozialerhebung, die zu wenig oder nicht den ihnen zustehenden Elternunterhalt bekommen. Wir vermuten, dass die Eltern zu wenig verdienen, um diesen Elternunterhalt auch den Kindern gewähren zu können. Das würde natürlich ausgeglichen durch eine Erhöhung der Freibeträge bei den Elterneinkommen."

    Studierendenvertreter und die Partei "Die Linke" möchten sogar ein elternunabhängiges BAföG, das darüber hinaus nicht nur als Darlehen gewährt wird. Dass das BAföG grundsätzlich erhöht werden sollte, darüber sind sich die Parteien weitgehend einig. CDU und FDP fordern außerdem einen Ausbau des privaten Bildungssparens und mehr Stipendien wie das je zur Hälfte vom Bund und Wirtschaft bezahlte Deutschlandstipendium. Die SPD und die Studierenden meinen dagegen, dass leistungsabhängige Stipendien in der Regel nur denen zugutekommen, die sie ohnehin nicht nötig haben.