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Psychiaterin Heidi Kastner
"Die AfD agiert ausschließlich mit der Angst"

Ein Erstarken von politisch radikalen Bewegungen werde von der Angst der Gesellschaft begünstigt, dass die Politik immer weniger Lösungen für die weltumspannenden Probleme biete, sagte Psychiaterin Heidi Kastner im Deutschlandfunk. Und die fremdenfeindliche Pegida und die AfD nutzten die Emotion Wut für ihre Zwecke aus.

Heidi Kastner im Gespräch mit Britta Fecke |
    Die österreichische Gerichtspsychiaterin und Autorin Heidi Kastner
    Die österreichische Gerichtspsychiaterin und Autorin Heidi Kastner ( picture alliance / dpa - Horst Galuschka)
    "Wut: Plädoyer für ein verpöntes Gefühl" heißt das Buch der Psychiaterin Hedi Kastner. Die Wut werde zu Unrecht negativ konnotiert und zum Teil fälschlicherweise mit Aggression gleichgesetzt, sagte sie im DLF.
    "Es ist nicht zwingend so, dass Wut immer zu Aggression führen muss." Jene Emotion könne auch dazu beitragen, in sich selbst zu erkennen, was einen störe und diese Zustände zu ändern.
    Einige extreme Organisationen wie Pegida oder die AfD nutzten die Emotion Wut für ihre Zwecke allerdings aus, so Kastner.
    "Die AfD ist für mich ein eher ärmlicher Verein, weil die genauso wenig Progamm haben wie die, die sie dafür anklagen.Die agieren ja ausschließlich mit der Angst, mit der aus Angst entstandenen Wut, mit dem Hass, den man dann darauf aufbaut. Aber die bieten ja keinen wirklichen Gegenentwurf."
    Gleichwohl beklagte Kastner, dass die etablierten Parteien die Emotion hingegen zu wenig ansprächen. "Da wird viel zu sehr auf einer pseudo-rationalen Ebene argumentiert. Aber auch auf dieser Ebene wird nicht gut argumentiert." Zu sagen "Wir schaffen das" sei zwar auch eine eher emotionale Botschaft, aber keine, die nachvollziehbar untermauert sei. "Und es ist keine, die ein Programm vorgibt, wie es zu schaffen ist."
    Das gesamte Interview können Sie ab Sendedatum sechs Monate in unserem Audio-Player nachhören.