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Publizist Jürgen Todenhöfer
"Der Westen muss raus aus dem Mittleren Osten"

Der Publizist Jürgen Todenhöfer hat einen Abzug aller westlichen Soldaten aus Afghanistan gefordert. Der jüngste Anschlag in Kabul mit 90 Toten habe deutlich gemacht, dass man in Afghanistan dringend die Strategie von Kriegsführung auf Verhandlung umschalten müsse, sagte Todenhöfer im Deutschlandfunk.

    Jürgen Todenhöfer am 15. Oktober 2015 auf der Buchmesse in Frankfurt.
    Jürgen Todenhöfer (imago stock&people)
    Es gebe gemäßigte und gesprächsbereite Taliban, die man mit der afghanischen Regierung an einen Tisch bringen müsse, um eine dauerhafte Friedenslösung für das Land zu erarbeiten, betonte Todenhöfer. Steuere man nicht um, könne Afghanistan zu einem zweiten Syrien werden. Laut Todenhöfer ist die Sicherheitslage im Land schlechter als zu Zeiten der Taliban.
    Bei dem Sprengstoffanschlag nahe der deutschen Botschaft im Kabuler Diplomatenviertel waren mindestens 90 Menschen getötet.