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Publizist Rainer Burchardt
Helmut Schmidt - ein Mann mit "politischer Weitsicht"

Wenn es etwas gebe, das Politiker heute von Helmut Schmidt lernen könnten, dann sei es "politische Weitsicht", sagte der Publizist und frühere Chefredakteur des Deutschlandfunks, Rainer Burchardt, im DLF. Dennoch sei Schmidt ein durchaus streitbarer Charakter gewesen, der einstecken musste - aber auch gut austeilen konnte.

Rainer Burchardt im Gespräch mit Christoph Heinemann | 10.11.2015
    Altbundeskanzler Helmut Schmidt
    Altbundeskanzler Helmut Schmidt ist tot. (picture alliance / dpa)
    Auch wenn Schmidt seinerzeit sagte, er wolle nicht Kanzler werden, habe er in seiner Amtszeit eine Erfolgsgeschichte geschrieben, so Burchardt. Schmidt sei im Amt gereift, habe auch in der SPD strittige Punkte - wie die Kernenergie - befürwortet, vertreten und durchgesetzt. "Man muss dazu sagen, dass er viele Verletzungen erlitten hat - auch aus den eigenen Reihen." Dieses Verhältnis zwischen ihm und der Partei habe er aber "formidabel" ausgehalten.
    Burchardt bezeichnete Schmidt als Europa-Manager. Er habe sich auf diesem Feld Verdienste erworben, die auch heute noch gewürdigt werden müssten. Generell scheine Politikern heute der Blick für die Zukunft zu fehlen. Denn was man wirklich von Helmut Schmidt lernen könne, "das ist die politische Weitsicht", so Burchardt.
    Der ehemalige Chefredakteur des Deutschlandfunks, Rainer Burchardt.
    Der ehemalige Chefredakteur des Deutschlandfunks, Rainer Burchardt. (Deutschlandradio)
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