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Pulsierender Polarstern

In unseren Breiten finden Sie den Polarstern in jeder Nacht des Jahres. Da der Nordpol fast direkt auf ihn zeigt, verändert er seine Position nicht merklich. Zwar ist er nicht besonders hell, doch ist er leicht zu finden. In seiner Nähe gibt es keine anderen hellen Sterne.

Damond Benningfield |
    In seiner Sichtbarkeit am Nachthimmel ist der Polarstern sehr beständig – in seiner Eigenschaft jedoch nicht. Er gehört zum Typ der Cepheiden-Veränderlichen. Seine Helligkeit verändert sich also mit den Pulsationen des Sterns. Diese Pulsationen sind mit Herzschlägen vergleichbar. Jeder Schlag dauert ca. vier Tage. Dabei wird der Stern größer und wieder kleiner.

    Mit einem neuen Teleskop in Arizona maßen Astronomen die durchschnittliche Größe des Polarsterns. Das Teleskop sammelt das Licht von drei kleinen Spiegeln. Hiermit kann man astronomische Objekte so klar sehen, wie mit einem 38-Meter-Spiegel. Allerdings kann das neue Teleskop nur einigermaßen helle Objekte erkunden.

    Die Forschungen mit dem neuen Teleskop zeigten, dass der Polarstern etwa 46-mal so groß ist wie unsere Sonne. Auch erkannte man, dass es beim Polarstern eine doppelte Pulsation gibt. Wenn die äußersten Schichten nach außen pulsieren, bewegen sich die darunter liegenden nach innen – und umgekehrt.

    Das ist wichtig, weil Forscher mit Hilfe von Cepheiden die Entfernung zu anderen Galaxien messen, um nähere Hinweise auf Größe und Alter des Universums zu bekommen. Doch gibt es zwei Arten von Cepheiden mit unterschiedlichen Helligkeiten. Die neuesten Studien vom Polarstern könnten den Astronomen helfen, zu erkennen, welche Cepheiden zu welcher Kategorie gehören. Dadurch könnten sie Größe und Alter des Universums noch genauer schätzen.