Dies habe Zeit gebraucht, betonte Putin. Wenn sich Söldner und reguläre Truppen beschossen hätten, wäre dies vor allem der Ukraine und dem Westen zugutegekommen. Zudem meinte der russische Staatschef, die meisten Wagner-Kämpfer seien auch Patrioten. Sie könnten sich nun entscheiden, ob sie sich der russischen Armee anschließen oder ins Nachbarland Belarus gehen wollten. Anschließend kam Putin nach Angaben von Regierungssprecher Peskow mit den Spitzen der Sicherheitsdienste zusammen, darunter Verteidigungsminister Schoigu.
Auch Prigoschin äußert sich
Zuvor hatte Wagner-Chef Prigoschin in einer Audio-Botschaft erneut dementiert, mit dem Marsch seiner Söldner Richtung Moskau einen Machtwechsel angestrebt zu haben. Er wiederholte den Vorwurf gegen das russische Verteidigungsministerium, Militärlager der Wagner-Gruppe beschossen zu haben. Ziel des Aufstandes sei die Wiederherstellung von Gerechtigkeit gewesen. Prigoschin fügte hinzu, man habe gravierende Sicherheitsprobleme in Russland offengelegt.
Der Wagner-Chef hatte sein Kämpfer am Samstag nach einer vom belarussischen Machthaber Lukaschenko vermittelten Einigung zurückgezogen. Auch er selbst sollte nach Belarus ausreisen dürfen. Wo er sich zur Zeit aufhält, ist nicht bekannt.
Zurückhaltung in den USA
Erstmals hat sich auch US-Präsident Biden zu den Ereignissen in Russland geäußert. Er betonte in Washington, die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten hätten nichts damit zu tun. Der Aufstand sei Teil eines Kampfes innerhalb des russischen Systems gewesen.
Weiterführende Informationen
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Diese Nachricht wurde am 27.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.