Ukraine-Krieg
Putin empfängt offenbar Guterres am Rande von BRICS-Gipfel - Kritik aus Kiew

UNO-Generalsekretär Guterres wird nach Angaben des Kremls bei seiner ersten Reise nach Russland seit Beginn des Ukraine-Kriegs auch zu einem bilateralen Gespräch mit Präsident Putin zusammenkommen. Das Treffen der beiden Politiker werde am Donnerstag am Rande des Gipfeltreffens der sogenannten BRICS-Gruppe im russischen Kasan stattfinden, kündigte ein Kreml-Sprecher in Moskau an.

    UNO-Generalsekretär Guterres sitzt während einer Pressekonferenz vor einem Mikrofon.
    UNO-Generalsekretär Guterres (IMAGO / Pacific Press Agency / IMAGO / Lev Radin)
    Nach Angaben des Kremls soll es bei dem Treffen zwischen Guterres und Putin "neben den Aktivitäten der UNO" auch um "aktuelle Themen auf der internationalen Agenda" gehen, darunter "die Krise im Nahen Osten und die Lage in der Ukraine". Ein Sprecher von Guterres bestätigte das Treffen zunächst nicht. Auf die Frage, ob Guterres beabsichtige, noch in dieser Woche nach Kasan zu reisen, sagte er zu Journalisten, Details würden zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt. Das heute startende BRICS-Gipfeltreffen ist der offizielle Anlass für die Reise von Guterres nach Russland. Der UNO-Generalsekretär hatte in der Vergangenheit die russische Offensive in der Ukraine immer wieder stark kritisiert.
    Das ukrainische Außenministerium erklärte, ein Treffen Guterres' mit Putin bringe den Frieden nicht voran und schädige den Ruf der Vereinten Nationen. "Der UNO-Generalsekretär lehnte die Einladung der Ukraine zum ersten globalen Friedensgipfel in der Schweiz ab. Er hat jedoch die Einladung des Kriegsverbrechers Putin nach Kazan angenommen", gab das Ministerium im Onlinedienst X an.
    Die BRICS-Gruppe - benannt nach Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika - setzt sich nach eigenen Angaben für die Anerkennung einer multipolaren Weltordnung mit wirtschaftlichem und politischem Gleichgewicht ein. An dem dreitägigen Treffen in Kasan sollen auch Chinas Präsident Xi Jinping und der iranische Präsident Peseschkian teilnehmen. Erwartet werden zudem der indische Regierungschef Modi und der türkische Präsident Erdogan.
    Diese Nachricht wurde am 22.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.