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Putin in Ägypten
Eine Kalaschnikow und ein AKW

Russland und Ägypten wollen ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit verbessern. Das vereinbarten Russlands Präsident Wladimir Putin und der ägyptische Staatschef al-Sisi in Kairo. Der Gast aus Moskau brachte außerdem Geschenke mit: ein Kalaschnikow-Gewehr und eine Kreditzusage.

    Russlands Präsident Putin und sein ägytpischer Amtskollege al-Sisi geben sich die Hand.
    Russlands Präsident Putin und sein ägytpischer Amtskollege al-Sisi wollen künftig enger zusammenarbeiten. (afp / ria novosti)
    Im Norden Ägyptens soll es entstehen: das erste Atomkraftwerk des Landes mit vier Blöcken und einer Leistung von 1200 Megawatt. Russland ist bereit, Ägypten dafür einen Kredit zu gewähren. Putin und al-Sisi unterschrieben in Kairo dazu eine Vereinbarung.
    Ägypten hat schon seit den 70er Jahren Ambitionen ein solches Kraftwerk zu bauen. Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 waren die Pläne erst einmal verworfen worden. Anfang der Jahrtausendwende kam schließlich aber die Wende in der Atompolitik. Moskau und Kairo schlossen ein Abkommen zur atomaren Zusammenarbeit, später folgte eine Vereinbarung, die Russland Zugang zum Bau des ersten ägyptischen Atomkraftwerks ermöglichte.
    Nach Atomwaffen strebt Kairo nach eigenem Bekunden nicht. Ägypten ist dem Atomwaffensperrvertrag beigetreten und setzt sich dafür ein, den Nahen Osten zu einer atomwaffenfreien Region zu erklären.
    Eine Kalaschnikow für al-Sisi
    Neben dem Kredit brachte Putin seinem Amtskollegen al-Sisi auch ein handfestes Geschenk mit - ein Kalaschnikow-Gewehr. Beide Politiker hatten im vergangenen Jahr ein Abkommen vereinbart, mit dem sich Ägypten verpflichtet, russische Waffen im Wert von 3,5 Milliarden US-Dollar zu kaufen.
    Seitdem das ägyptische Militär 2013 den gewählten Präsidenten Mohammed Mursi abgesetzt hat, sind die Beziehungen zum Westen schwächer geworden. Die Machtübernahme al-Sisis stieß auf Kritik. Die USA legten zeitweise die Militärhilfen für Kairo auf Eis. Die Beziehungen zwischen Ägypten und Russland haben sich unterdessen verbessert - in Kairo herrsche anlässlich des Staatsbesuchs ein regelrechtes "Putin-Fieber", berichtet ARD-Korrespondent Björn Blaschke.
    (pr/has)