Mittags am Gartenring, einer viel befahrenen Hauptstraße in Moskau. Etwa 50 junge Leute stehen auf dem Bürgersteig. Sie tragen Aufkleber auf den Jacken, darauf steht: "Ich wähle Putin". Die jungen Leute gehören zu einem gegründeten Netzwerk zur Unterstützung Putins. Kirill, ein hochgewachsener junger Mann, ist ihr Sprecher.
"Putin ist der einzige Mensch, dem man Macht anvertrauen kann. Er ist ein echter Führer. Er ist willensstark und siegesgewiss. Er führt sein Volk in eine echte Zukunft. Und wir sind dabei."
Die jungen Leute winken Autos heran, um den Fahrern zu sagen, dass sie für Putin stimmen werden. Stanislaw erzählt, er habe dafür sogar seine Vorlesung geschwänzt.
"Putin hat dem Land, als er Präsident war, Stabilität gebracht. Deshalb soll er den Posten wieder bekommen."
Eine junge Frau zerrt Stanislaw weg. Es sei doch abgemacht, dass niemand außer den Sprechern Interviews gibt.
Das Putinlager ist streng von oben durchorganisiert. Putin setzt auf Stabilität und auf die Größe und Stärke Russlands. So sind auch seine Plakate, die rechts und links am Gartenring hängen. "Einem großen Land gebührt eine würdige Zukunft", steht dort auf weiß-blau-rotem Hintergrund. Eine andere Variante lautet: "Ein großes Land braucht einen starken Führer." Darüber in kleinen Lettern die Internetadresse putin 2012.ru. Es ist der einzige Verweis auf den Kandidaten. Dessen mediale Dauerpräsenz und Stilisierung zum Supermann – Putin mit nacktem Oberkörper beim Angeln und beim Reiten, Putin als Tigerbezwinger, Putin als Taucher - geht vielen Russen auf die Nerven. Das haben auch Putins Berater eingesehen und auf das Gesicht des Premierministers auf den Wahlplakaten verzichtet.
Seinem Mitwerber von Rechtsaußen, dem Ultranationalisten Wladimir Schirinowskij, geht es nicht besser. Der 65-Jährige ist seit 20 Jahren in der Politik. Seine verbalen Ausfälle sind berüchtigt, seine Prügeleien in der Staatsduma ebenso. Auch Schirinowskijs Plakate kommen mit zwei simplen Slogans aus: Der eine heißt: Schirinowskij – und es wird besser. Der andere: Ohne Schirinowskij wird es schlechter. Daran glauben zwischen fünf und zehn Prozent der Wähler, denn so viele wollen Schirinowskij Umfragen zufolge ihre Stimme geben.
Der Kommunist Genadij Zjuganow steht in den Umfragen derzeit nur wenig besser da. Er lächelt ungetrübt von Plakatwänden und setzt auf den erprobten Slogan: "Macht und Eigentum dem Volk". Das Ganze vor Flusslandschaft mit Sonnenuntergang und vielen roten Farben. Die Kommunisten erhielten bei der Parlamentswahl im Dezember 20 Prozent und zogen als zweitstärkste Kraft in die Duma ein. Auch jetzt kann Zjuganow auf die Stimmen der Protestwähler hoffen, die verhindern wollen, dass Putin im ersten Wahlgang gewinnt. Dabei gilt der Kommunist gerade unter jungen Leuten als rückwärtsgewandt. Viele Russen können auch ihn schlichtweg nicht mehr sehen.
Vergleichsweise neu in der russischen Politik ist dagegen das Gesicht des Unternehmers Michail Prochorow. Der hagere Mann blickt ernst von einem weißen Plakat. Daneben seine Botschaft: "Ein neuer Präsident, ein neues Russland." Prochorow ist einer der reichsten Männer Russlands. Die Studentin Maria Babitsch hat geholfen, Unterschriften für ihn zu sammeln, damit er als Kandidat zur Wahl zugelassen wird.
"Er ist sportlich, mittleren Alters, erfolgreich und gebildet.
Außerdem hat er viel Geld. Und deshalb, denke ich, will er den Posten nicht, um sich zu bereichern, sondern, um das Leben anderer Leute zu verbessern."
Prochorow wirbt mit seinem Erfolg, aber vielen Russen ist er genau deshalb zuwider. Oligarchen sind in Russland unbeliebt. Prochorow hat noch ein Problem: Viele glauben, dass seine Kandidatur mit dem Kreml abgesprochen ist. Seine Umfragewerte liegen derzeit unter fünf Prozent. Aber sie steigen.
Der fünfte Kandidat für den Präsidentenposten schließlich hat erst gar keine Wahlplakate drucken lassen. Er heißt Sergej Mironow und ist Vorsitzender der Partei Gerechtes Russland. Sie wurde mal vom Kreml als eine Art sozialdemokratische Alternative zur Putin-Partei Einiges Russland gegründet. Mironow hat über Jahre viele Entscheidungen Putins mitgetragen. In letzter Zeit geht er auf Distanz zum Kreml.
"Putin ist der einzige Mensch, dem man Macht anvertrauen kann. Er ist ein echter Führer. Er ist willensstark und siegesgewiss. Er führt sein Volk in eine echte Zukunft. Und wir sind dabei."
Die jungen Leute winken Autos heran, um den Fahrern zu sagen, dass sie für Putin stimmen werden. Stanislaw erzählt, er habe dafür sogar seine Vorlesung geschwänzt.
"Putin hat dem Land, als er Präsident war, Stabilität gebracht. Deshalb soll er den Posten wieder bekommen."
Eine junge Frau zerrt Stanislaw weg. Es sei doch abgemacht, dass niemand außer den Sprechern Interviews gibt.
Das Putinlager ist streng von oben durchorganisiert. Putin setzt auf Stabilität und auf die Größe und Stärke Russlands. So sind auch seine Plakate, die rechts und links am Gartenring hängen. "Einem großen Land gebührt eine würdige Zukunft", steht dort auf weiß-blau-rotem Hintergrund. Eine andere Variante lautet: "Ein großes Land braucht einen starken Führer." Darüber in kleinen Lettern die Internetadresse putin 2012.ru. Es ist der einzige Verweis auf den Kandidaten. Dessen mediale Dauerpräsenz und Stilisierung zum Supermann – Putin mit nacktem Oberkörper beim Angeln und beim Reiten, Putin als Tigerbezwinger, Putin als Taucher - geht vielen Russen auf die Nerven. Das haben auch Putins Berater eingesehen und auf das Gesicht des Premierministers auf den Wahlplakaten verzichtet.
Seinem Mitwerber von Rechtsaußen, dem Ultranationalisten Wladimir Schirinowskij, geht es nicht besser. Der 65-Jährige ist seit 20 Jahren in der Politik. Seine verbalen Ausfälle sind berüchtigt, seine Prügeleien in der Staatsduma ebenso. Auch Schirinowskijs Plakate kommen mit zwei simplen Slogans aus: Der eine heißt: Schirinowskij – und es wird besser. Der andere: Ohne Schirinowskij wird es schlechter. Daran glauben zwischen fünf und zehn Prozent der Wähler, denn so viele wollen Schirinowskij Umfragen zufolge ihre Stimme geben.
Der Kommunist Genadij Zjuganow steht in den Umfragen derzeit nur wenig besser da. Er lächelt ungetrübt von Plakatwänden und setzt auf den erprobten Slogan: "Macht und Eigentum dem Volk". Das Ganze vor Flusslandschaft mit Sonnenuntergang und vielen roten Farben. Die Kommunisten erhielten bei der Parlamentswahl im Dezember 20 Prozent und zogen als zweitstärkste Kraft in die Duma ein. Auch jetzt kann Zjuganow auf die Stimmen der Protestwähler hoffen, die verhindern wollen, dass Putin im ersten Wahlgang gewinnt. Dabei gilt der Kommunist gerade unter jungen Leuten als rückwärtsgewandt. Viele Russen können auch ihn schlichtweg nicht mehr sehen.
Vergleichsweise neu in der russischen Politik ist dagegen das Gesicht des Unternehmers Michail Prochorow. Der hagere Mann blickt ernst von einem weißen Plakat. Daneben seine Botschaft: "Ein neuer Präsident, ein neues Russland." Prochorow ist einer der reichsten Männer Russlands. Die Studentin Maria Babitsch hat geholfen, Unterschriften für ihn zu sammeln, damit er als Kandidat zur Wahl zugelassen wird.
"Er ist sportlich, mittleren Alters, erfolgreich und gebildet.
Außerdem hat er viel Geld. Und deshalb, denke ich, will er den Posten nicht, um sich zu bereichern, sondern, um das Leben anderer Leute zu verbessern."
Prochorow wirbt mit seinem Erfolg, aber vielen Russen ist er genau deshalb zuwider. Oligarchen sind in Russland unbeliebt. Prochorow hat noch ein Problem: Viele glauben, dass seine Kandidatur mit dem Kreml abgesprochen ist. Seine Umfragewerte liegen derzeit unter fünf Prozent. Aber sie steigen.
Der fünfte Kandidat für den Präsidentenposten schließlich hat erst gar keine Wahlplakate drucken lassen. Er heißt Sergej Mironow und ist Vorsitzender der Partei Gerechtes Russland. Sie wurde mal vom Kreml als eine Art sozialdemokratische Alternative zur Putin-Partei Einiges Russland gegründet. Mironow hat über Jahre viele Entscheidungen Putins mitgetragen. In letzter Zeit geht er auf Distanz zum Kreml.