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Afrikanische Vermittlungsversuche
Putin kritisiert Vorschläge als "fehlgeleitet"

Der russische Präsident Putin hat die Vorschläge der afrikanischen Vermittlungsmission im Ukraine-Krieg grundsätzlich begrüßt, wies wesentliche Teile aber als fehlgeleitet zurück.

    Das Foto zeigt Wladimir Putin auf der rechten Seite Cyril Ramaphosa auf der Linken. Beide tragen dunkle Anzüge, lächeln in die Kamera und schütteln sich die Hände.
    Afrikanische Delegation zu Besuch in Russland: Wladimir Putin (r), Präsident von Russland, und Cyril Ramaphosa, Präsident von Südafrika schütteln sich die Hände. (Evgeny Biyatov / RIA Novosti / AP via dpa)
    Putin unterbrach die Eröffnungsreden der afrikanischen Delegation bei deren Besuch in St. Petersburg, um eine Gegenrede zu halten. Er wiederholte seine Ansicht, die Ukraine und der Westen hätten den Konflikt ausgelöst - lange bevor Russland in die Ukraine einmarschiert sei. Prinzipiell sei er zu Friedensgesprächen bereit. Der ukrainische Präsident Selenskjy hatte der afrikanischen Abordnung am Tag zuvor mitgeteilt, er sei erst dann verhandlungsbereit, wenn alle russischen Soldaten die Ukraine verlassen hätten.
    Ein weiterer Konfliktpunkt beim Treffen Putins mit den afrikanischen Staatschefs waren die gestiegenen Lebensmittelpreise. Daran seien westliche Staaten schuld, so Putin. Vor allem ärmere afrikanische Länder leiden unter den hohen Preisen, weil sie auf Lebensmittelimporte angewiesen sind. Der südafrikanische Präsident und Delegationsleiter, Ramaphosa, appellierte an Russland, Getreideexporte über das Schwarze Meer weiter zu ermöglichen. Putin konterte, die derzeitigen ukrainischen Getreideexporte würden die Schwierigkeiten Afrikas nicht beheben - die Ausfuhren gingen größtenteils an reiche Länder.
    Diese Nachricht wurde am 18.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.