Interview
Putin schließt Niederlage in der Ukraine aus

Der russische Präsident Putin hat dem US-Journalisten Carlson ein Interview gegeben.

    Die Fotomontage zeigt den russischen Präsidenten Putin und den früheren US-Moderator Carlson.
    Die Fotomontage zeigt den russischen Präsidenten Putin und den früheren US-Moderator Carlson. (AFP / NATALIA KOLESNIKOVA GIORGIO VIERA)
    Der ehemalige Fox-News-Moderator gilt als russlandfreundlich und ist bekannt für seine rechts-konservative Haltung sowie die Verbreitung von Verschwörungstheorien. In dem Anfang der Woche aufgezeichneten und nun veröffentlichten mehr als zweistündigen Gespräch wiederholte Putin seine bekannten Positionen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Es war Putins erste umfassende Ansprache an das westliche Publikum seit Beginn des Konflikts in der Ukraine.
    Demnach hält es der Kremlchef für "unmöglich", dass Russland der Ukraine militärisch unterliege. Zudem schloss Putin einen Angriff auf weitere Länder wie Polen oder Lettland aus. Russland habe "kein Interesse an einer Ausweitung des Konflikts", so Putin wörtlich.

    Putin deutet Dialogbereitschaft im Fall Gershkovich an

    Putin äußerte sich auch zur Möglichkeit einer Einigung über die Freilassung des in Russland inhaftierten amerikanischen Journalisten Evan Gershkovich. Russland sei offen für Gespräche und bereit, diese Frage zu lösen.

    US-Präsidentschaftswahl und die Beziehungen zu den USA

    Bezüglich der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahl im November äußerte der russische Präsident, ein Wechsel im Weißen Haus würde die Beziehungen zwischen Russland und den USA nicht verändern. Es gehe nicht um die Person des Präsidenten, sondern um tiefgreifendere geopolitische Differenzen.

    Zwischen diplomatischem Dialog und kritischen Stimmen

    Das Interview mit dem ehemaligen Fox-News-Moderator Carlson wird weithin als eine Gelegenheit für Putin gesehen, seine Sicht der Dinge direkt an ein amerikanisches Publikum zu richten. Das Gespräch hat sowohl in Russland als auch im Westen für Aufsehen gesorgt. Befürworter betrachten das Interview als wichtigen diplomatischen Schritt. Kritiker dagegen sehen es als Plattform für Putin, um unwidersprochen seine Agenda zu verbreiten.
    Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Hardt, sagte dazu im Deutschlandfunk, er glaube Putin kein Wort. Dieser habe wenige Wochen vor dem Angriff auf die Ukraine entsprechende Pläne als CIA-Gespinst bezeichnet und westliche Regierungschefs offen belogen.
    Das Interview mit Herrn Hardt können Sie hier im Wortlaut nachlesen.

    Weiterführende Informationen

    Eine Einordnung den Interviews von unserer Korrespondentin Gesine Dornblüth
    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
    Diese Nachricht wurde am 09.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.