Das Abkommen sieht demnach unter anderem eine stärkere Zusammenarbeit in den Bereichen Militär und Wirtschaft vor. Zuvor hatte sich Putin für die Unterstützung im Ukraine-Krieg bedankt. Westliche Beobachter gehen davon aus, dass das international isolierte Nordkorea Russland Waffen und Munition für seinen Krieg gegen die Ukraine liefert. Die Führung in Pjöngjang weist das zurück.
Putin ist erstmals seit 24 Jahren zu Besuch in Nordkorea. Er erklärte, beide Länder kämpften gegen die imperialistische Politik der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten. Nordkoreas Machthaber Kim betonte, Ziel sei es, eine geschlossene Front gegen Washington zu bilden.
Nach Einschätzung von Deutschlandfunk-Korrespondent Florian Kellermann verspricht sich Kim von dem Treffen mit Putin ein formales Abkommen, das die strategische Zusammenarbeit unterstreichen solle. Nordkorea habe unter anderem Interesse an Raketentechnologie.
Raketen im Tausch gegen Schlüsseltechnologien?
Putin hatte Kim im vergangenen Herbst in Russland empfangen. Dabei soll nach US-Angaben die Lieferung von nordkoreanischen Raketen und Artilleriemunition an Russland vereinbart worden sein, die Moskau im Krieg gegen die Ukraine verwendet. Es wird vermutet, dass Pjöngjang im Gegenzug Zugang zu militärischen Schlüsseltechnologien bekommt. Nordkorea ist wegen seines Atomprogramms international sanktioniert.
Die USA sehen die Kontakte zwischen Russland und Nordkorea kritisch. Das Verteidigungsministerium teilte mit, die wachsenden Bindungen würden als besorgniserregend eingeschätzt. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jean-Pierre, sagte, die Lieferung von Waffen aus Nordkorea hätte dazu beigetragen, dass Russland in der Lage sei, seinen brutalen Krieg in der Ukraine zu führen.
Im Anschluss an seinen Besuch in Nordkorea reist Putin weiter nach Vietnam.
Diese Nachricht wurde am 19.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.