In dem am Mittwochabend ausgestrahlten Interview des französischen Senders TF1 sagte Wladimir Putin, er sei "tief überzeugt, dass es unsere westlichen Partner sind, allen voran natürlich die Vereinigten Staaten, die für die Situation in der Region allgemein und besonders in Syrien verantwortlich sind."
Zwischen den Bewohnern Aleppos verstecken sich nach den Worten Putins Extremisten der Al-Nusra-Front. Diese würden jedoch von den westlichen Partnern nicht angegriffen, weil sie deren Kampfpotenzial gegen Präsident Assad nutzen wollten.
Spannungen zwischen Russland und Frankreich
Zwischen Frankreich und Russland, das die Armee des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im Bürgerkrieg unterstützt, hatte es zuletzt schwere Spannungen bezüglich Syrien gegeben. Frankreich, aber auch unter anderem die USA und UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sprechen angesichts der Luftangriffe in Aleppo von mutmaßlichen Kriegsverbrechen.
Putin hatte einen für kommende Woche geplanten Besuch in Paris am Dienstag überraschend abgesagt.
Außenminister fordern Ende des Bombardements
Die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Italien forderten bei einem Treffen in Rom erneut ein Ende des Bombardements in Aleppo. Der italienische Außenminister Gentiloni sagte, sie hätten darauf gesetzt, dass Russland einen "positiven Einfluss" auf seine Verbündeten in Syrien haben werde. Dies sei jedoch nicht geschehen.
Die USA und Russland wollen einen neuen Versuch unternehmen, den Konflikt diplomatisch in den Griff zu bekommen. Die Außenminister Kerry und Lawrow kommen am Samstag im schweizerischen Lausanne zusammen, um die kürzlich abgebrochenen Gespräche wieder aufzunehmen.
(vic/gwi)