Nur etwas länger als drei Stunden dauerte Putins Jahrespressekonferenz. "Nur", weil sich Putin im Jahr 2008 schon einmal deutlich länger Zeit für die Fragen der Journalisten genommen hatte. Damals waren es vier Stunden und vierzig Minuten gewesen.
Um kurz nach zehn Uhr deutscher Zeit betrat Putin schließlich den Raum im Moskauer "Conference Center", der für das Spektakel vorbereitet war. Platz nahm er an einem großen Konferenztisch in der Mitte, an dem mindestens drei Personen bequem Platz gehabt hätten. Rechts von Putin - in gebührendem Abstand - saß Kremlsprecher Dimitri Peskow an seinem kleinen Pult, um durch das Geschehen zu leiten.
Die Kulisse machte klar - hier geht es nur um einen: den russischen Präsidenten. Und um Größe. Das verdeutlichte auch die Technik der Veranstaltung. Putin saß vor einem leinwandartigen Bildschirm, auf dem zunächst ein Meer von Flaggen russischer Regionen und Gebiete zu sehen war, später dann auch eine riesige Landkarte Russlands, gehalten in den Nationalfarben.
Wichtige Äußerungen Putins bei der Pressekonferenz
Beziehungen zur Türkei
Putin sagte, er sehe derzeit keine Möglichkeit, die Lage zu entspannen. Die Haltung der türkischen Regierung mache das unmöglich. Der Abschuss eines russischen Kampfjets sei ein "feindlicher Akt gewesen". Er verstehe nicht, warum die Türkei das getan habe.
Syrien-Konflikt
Russland setzt auf eine UNO-Resolution, um die Krise in Syrien zu lösen. Putin sagte, er unterstütze daher eine US-Initiative für eine Resolution im Sicherheitsrat. Der Entwurf als Ganzes sei akzeptabel. Nicht akzeptabel sei dagegen, dass eine ausländische Macht entscheide, wer in Syrien regiert. Russland unterstützt die Regierung von Syriens Präsident Baschar al-Assad. Die USA unterstützen oppositionelle Gruppen.
Ukraine-Konflikt
Putin bestätigt erstmals, dass sich in dem Land Personal "im militärischen Bereich" aufgehalten habe. "Wir haben nie gesagt, dass keine Leute dort seien", so Putin. Es habe sich aber nicht um reguläre russische Soldaten in der Ukraine gehandelt.
Beziehungen zur Türkei
Putin sagte, er sehe derzeit keine Möglichkeit, die Lage zu entspannen. Die Haltung der türkischen Regierung mache das unmöglich. Der Abschuss eines russischen Kampfjets sei ein "feindlicher Akt gewesen". Er verstehe nicht, warum die Türkei das getan habe.
Syrien-Konflikt
Russland setzt auf eine UNO-Resolution, um die Krise in Syrien zu lösen. Putin sagte, er unterstütze daher eine US-Initiative für eine Resolution im Sicherheitsrat. Der Entwurf als Ganzes sei akzeptabel. Nicht akzeptabel sei dagegen, dass eine ausländische Macht entscheide, wer in Syrien regiert. Russland unterstützt die Regierung von Syriens Präsident Baschar al-Assad. Die USA unterstützen oppositionelle Gruppen.
Ukraine-Konflikt
Putin bestätigt erstmals, dass sich in dem Land Personal "im militärischen Bereich" aufgehalten habe. "Wir haben nie gesagt, dass keine Leute dort seien", so Putin. Es habe sich aber nicht um reguläre russische Soldaten in der Ukraine gehandelt.
Wer in dem Saal unter den Journalisten Schwierigkeiten gehabt haben sollte, den Präsidenten zu sehen, der konnte Putin noch auf zwei großen Monitoren links und rechts der "Bühne" verfolgen. Übertragen wurde die Pressekonferenz live im staatlichen Fernsehen und diversen Radiosendern. Die Inszenierung erinnerte an Wahlkampfveranstaltungen in den USA wie etwa zuletzt das TV-Duell der republikanischen Präsidentschaftsbewerber.
Auch die Journalisten wurden Teil der Show: Um die Chance zu bekommen, dem russischen Präsidenten eine Frage stellen zu können, versuchten viele, Aufmerksamkeit zu erregen. Beispielsweise durch Schilder, auf denen ihr Medium, ihre Herkunftsregion oder auch "Ich habe heute Geburtstag" geschrieben stand, wie eine Journalistin auf Twitter postete. Auch ein Globus und ein Herz waren unter den Gegenständen, die hochgehalten wurden.
Inhaltlich deckten die Fragen an Putin eine breite Palette ab: Von den Schwierigkeiten der russischen Wirtschaft und Korruptionsvorwürfen, über die Konflikte in Syrien und Spannungen mit der Türkei bis hin zu leichten gesellschaftlichen Themen wie Putins Töchtern und seiner körperlichen Verfassung. Letztere sprach eine sibirische Regionaljournalistin an und brachte mit ihrem Lob von Putins Physis den Präsidenten zum Grinsen.
Nach rund drei Stunden war es Putin dann genug. Er beendete seine Jahrespressekonferenz mit den Worten: "Das kann nicht beendet, sondern nur abgebrochen werden." Ein Wiedersehen folgt sehr wahrscheinlich im nächsten Jahr.
(pr/tj)