Sportler, Trainer, Funktionäre - "praktisch alle, die eine unmittelbare Beziehung zur Olympischen Bewegung und zum Spitzensport haben" - sie haben in Moskau weniger als zwei Stunden zusammen gesessen und nach den Worten des Präsidenten des Russischen Olympischen Komitees, Alexander Schukow, entschieden:
"Alle waren sich einig darin, dass unsere Sportler nach Südkorea fahren, teilnehmen und Siege zum Ruhme Russlands und unserer Heimat erringen sollten. Trotz schwierigster Bedingungen und ungeachtet der Entscheidung des IOC, die in vielerlei Hinsicht zweifellos als ungerecht erscheint. Das war heute allen Äußerungen zu entnehmen."
"Unsicherheit beendet"
Man werde jede Entscheidung der Athleten respektieren, "darunter auch derjenigen, die sich aus verschiedenen Gründen entscheiden, nicht zu den Spielen zu fahren." Bislang ist unbekannt, ob es Sportler gibt, die an den Winterspielen nicht teilnehmen wollen. Die Teilnahmewilligen müssen bis Januar warten, bis das IOC entscheidet, wen es einlädt. Der russische Sportminister Pawel Kolobkow sagte, 208 Athleten hätten die Qualifikation für die Winterspiele in ihren jeweiligen Disziplinen geschafft.
Der Hockeyspieler Ilja Kowaltschuk, der schon früh signalisiert hatte, nach Südkorea fliegen zu wollen, erklärte: "Heute ist die Unsicherheit beendet. Natürlich hat sie uns gestört, wir sehen ja auch fern. Gott sei Dank ist nun alles vorbei, wir fahren zu den Spielen."
Russisches Fernsehen überträgt
Der russische NOK-Chef Alexander Schukow unterstrich, die Verfehlungen im russischen Anti-Doping-System gingen einzig auf den in die USA emigrierten einstigen Labor-Direktor, Grigorij Rodtschenkow, zurück. Zur Verantwortung des früheren Sportministers Witalij Mutko oder seiner selbst äußerte er sich nicht.
Unterdessen hat der Erste Kanal mitgeteilt, Bilder aus Südkorea nach Russland übertragen zu wollen. Damit ist klar: Die Winterspiele werden prominent zu sehen sein - allerdings wohl nur die Wettbewerbe, an denen russische Sportler teilnehmen.