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Pyeongchang
Politskandal überschattet Winterspiele 2018

Der Politskandal in Südkorea wirft seine Schatten auf Olympia 2018 in Pyeongchang: Choi Soon-sil soll ihre Stellung als Vertraute und Beraterin der Staatspräsidentin laut Medienberichten genutzt haben, um Geschäfte mit den Winterspielen zu machen. 

Von Heinz-Peter Kreuzer |
    Logo der Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang.
    Rund um die Vorbereitungen der Winterspiele 2018 in Pyeongchang werden Vorwürfe der Vetternwirtschaft laut. (dpa / picture alliance / epa / Jeon Heon-Kyun)
    Choi Soon-sil und ihre Familie haben laut südkoreanischen Medien massiv versucht, sich beim Bau der Sportstätten für die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang schamlos zu bereichern. Unter anderem habe die 60-Jährige ihren Einfluss genutzt, um der Schweizer Firma Nüssli - spezialisiert auf den Bau von temporären Sportstätten - das Design und den Bau des Stadions für Eröffnungs- und Abschlussfeier zuzuschanzen.
    Pikant: Choi soll einen Beraterertrag bei Nüssli haben, schreibt der Branchendienst Around The Rings. Letztendlich ging der Auftrag wegen des niedrigen Budgets an eine südkoreanische Firma.
    Entlassung erzwungen?
    Und Choi Soon-sil soll auch die Entlassung von Yang ho Cho, dem ehemaligen Chef des Organisationskomitees, erzwungen haben: "Wie südkoreanische Medien berichten", sagt Around-The-Rings-Chefredakteur Ed Hula, "hat sie vom Präsidenten des Organisationskomitees für Pyeongchang 2018 eine Million US-Dollar für eine ihrer Stiftungen gefordert. Er lehnte ab. Zwei Tage später forderte ihn der Sportminister zum Rücktritt auf."
    Offiziell trat Cho wegen Problemen im Familienunternehmen zurück. Chois Tochter Jang Si-ho ist laut dem lokalen Nachrichtenkanal JTBC ebenfalls beteiligt. Die frühere Dressurreiterin soll sich um das Management des olympischen Eisschnelllauf-Stadions bemüht haben. Der Sender berichtet weiter: Die Planungen für die Sportstätte wurden im April dieses Jahres noch einmal geändert. Die ursprünglich temporär geplante Sportstätte soll jetzt eine permanente Arena werden.
    Überraschte IOC-Koordinierungskommission
    Von dieser Entscheidung wurde selbst die IOC-Koordinierungskommission überrascht, die einen weiteren "weißen Elefanten" befürchtet. Betreiber nach den Winterspielen soll das Korea Winter Sports Elite Center werden - das gehört Jang, der Tochter der inoffiziellen Beraterin der Präsidentin.
    Erst im Juni 2015 gegründet, kassierte ihr Wintersportzentrum schon mehr als eine halbe Million Euro an Fördergeldern vom Sportministerium. Nach Bekanntwerden des Skandals wurde die Förderung eingestellt, berichtet insidethegames.