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QAnon-Verschwörungstheorie
Wenn der US-Präsident ein Q in die Luft malt

Anhänger der Gruppe QAnon glauben an eine Verschwörung der Mächtigen in den USA. Sind etwa davon überzeugt, dass prominente Amerikaner wie Barack Obama, Hillary Clinton oder der Schauspieler Tom Hanks einen Sex-Ring betreiben - und es eine Geheim-Regierung gibt, gegen die US-Präsident Donald Trump ankämpft.

Von Sebastian Schreiber |
    US-Präsident am 18. April 2018 bei einer "Make America Great Again" Veranstaltung in Washington Township, Michigan, USA
    US-Präsident Donald Trump zeichne mit seinen Händen häufig ein Q in die Luft und sende so verdeckt Signale an sie, glauben QAnon-Anhänger (dpa / newscom / Junfu Han)
    Ein ausgeschnittenes Q aus Pappe – Q's auf bunt bedruckten T-Shirts - Q auf Plakaten. Q, der 17. Buchstabe des Alphabets – er war zuletzt auffällig häufig zu sehen auf den Wahlkampfveranstaltungen Donald Trumps. Die Anhänger der Verschwörungstheorie jubeln, wie hier in Pennsylvania, dem US-Präsidenten zu:
    Wir sind Q – wir sind die Anhänger von QAnon, wie die Gruppe vollständig heißt. Sie zeigen offen, an was sie glauben – eine Verschwörung der Mächtigen in den USA. QAnon, das bedeutet, QAnonym. Denn wer Q genau ist, das ist nicht bekannt. Nur, dass es ein Nickname, ein Spitzname ist: Für eine oder mehrere Personen, die unter diesem Namen im Internet kryptische Thesen verbreiten. Seit dem vergangenen Herbst. Q sei mit geheimen Information betraut und besitze höchste Sicherheitsfreigaben, sagt diese Anhängerin einem Reporter von CNN.
    Was Sonderermittler Mueller eigentlich aufdecken soll
    Die Fans von QAnon glauben an ein schwer überschaubares Gewirr unterschiedlicher Geschichten. Dazu gehört, dass prominente Amerikaner wie Barack Obama, Hillary Clinton oder der Schauspieler Tom Hanks gemeinsam einen geheimen Kinderhandel und Sex-Ring betreiben. Auch auf die Arbeit des Sonderermittlers Robert Mueller – zu einer möglichen Einflussnahme Russlands bei der Präsidentschaftswahl – haben die Anhänger von Q eine ganz eigene Sicht der Dinge. Muellers eigentliche Aufgabe sei es nämlich, genau diesen Kinderhandel aufzudecken. Er sei von Präsident Trump damit beauftragt worden.
    Dass es für all das keine Beweise gebe, entgegnet der CNN-Reporter einer anderen Q-Anhängerin, schließlich seien das einfach nur völlig unbelegte Dinge, die jemand im Netz verbreite. Die Frau erwidert: Es gebe ja auch keinen Beweis, dass es nicht so ist.
    Ein Journalist im Weißen Haus fragte erst vor einigen Tagen, wie denn Donald Trump zu all dem steht. Sarah Sanders, die Sprecherin des Präsidenten, gab darauf eine sehr allgemeine Antwort.
    Trump sendet angeblich verdeckte Signale an seine Anhänger
    "Der Präsident verurteilt jede Gruppe, die zur Gewalt gegen andere aufruft. Er würde solche Gruppen natürlich nicht unterstützen. Das haben wir seit Beginn seiner Amtszeit immer wieder betont."
    Dennoch: Beim nächsten Wahlkampfauftritt von Donald Trump werden sie wieder dabei sein, die Fans von Q. Sie sind überzeugt: Trump kämpft gegen den "Deep State", eine Art geheime Regierung in der Regierung. Dafür gebe es unterschiedliche Hinweise. Der Präsident zeichne etwa mit seinen Händen häufig ein Q in die Luft und sende so verdeckt Signale an die Anhänger. Auch in seinen Texten auf Twitter gebe es versteckte Botschaften. Für die Anhänger von QAnon ist klar – der US-Präsident ist einer von ihnen.