"Wir gehen jetzt in die Schülerfirma."
Tim ist 18 Jahre alt, kurz vor dem Abitur und Schüler eines Gymnasiums in Greiz, in Ostthüringen. Der junge Mann mit den wachen blauen Augen, dem blonden, halblangen Haar trägt Trainingsjacke und Rucksack, ist unkompliziert und fröhlich. Gleich hat er Französisch, doch zuvor - eine Stunde frei.
"Ich mach Pause. Und als Geschäftsleiter der Schülerfirma muss ich so ein bisschen gucken, wie das läuft."
Schülerfirma, das heißt: Hier werden Aufträge abgewickelt. Tim koordiniert, schaut nach den Aufträgen. Ist zwar der Chef - aber doch mehr Kumpel und Mitschüler.
Das kleine Schüler-Büro ist voll belegt. Ein Kopierauftrag von 400 Flyern wird erledigt. Und nur Akkurates scheint den Raum zu verlassen. Seine Mitschülerin zieht die Augenbrauen hoch, denn ihr Schülerfirma-Chef will 100 Prozent:
"Sehr anspruchsvoll, aber es funktioniert."
Alles andere sei Zeitverschwendung, sagt Tim, der das Leben zwar locker, doch das Lernen ernst nimmt, denn er hat ein Ziel: Ein gutes Abi schaffen und die vielen Hobbys genießen.
"Ja, mehr oder weniger alles zusammen. Sport, Fahrrad fahren, Inliner, Ski, Kampfsport, Wald berghoch, klettern, computern - nicht spielen, sondern Grafik bearbeiten, programmieren, Design."
Musik und Volleyball-Club - all' das gilt es auch noch unter einen Hut zu bringen. Beruflich will er nichts von all' dem später machen. Ihn zieht es auf die See. Die spezielle 75-Meter-Yacht hat er dafür schon designt -äußerlich und technisch:
"Die hat technische Raffinessen, die es offiziell nicht gibt, die aber inoffiziell schon funktionieren und vorhanden sind."
Motoren ohne Benzin. Warum nicht? Die Konzerne müssen nur wollen, sagt der sympathische Rebell mit kessem Blick. Von seiner Idee ist er überzeugt - motiviert ist er sowieso.
Querdenker wie er - das sind Menschen, die Karsten Schönberger sucht. Junge Leute, die anders sind, sich sozial und ehrenamtlich engagieren, Talente haben und manchmal trotz der vielen Begabungen nicht wissen, was sie studieren sollen, die aber dringend später in der Wirtschaft gebraucht werden:
"Ich bin selber in einem etwas größeren Unternehmen tätig. Wir sind in der Situation in Mitteldeutschland, dass es zukünftig nicht ganz einfach werden wird, Führungskräftenachwuchs zu bekommen. Das ist der Grund warum ich mich engagiere, um Schüler in einem ganz frühen Stadium zu unterstützen, damit sie ins Berufsleben finden und das für sie optimale Studienfach finden."
Der Verein "Jugend aktiv Mitteldeutschland" will Jugendliche mit Begabungen fördern. 30 Mitglieder sind dort aktiv, bieten Coaching, Ideen und ihre Lebens- und Berufserfahrung. Meist kommen sie, so wie Karsten Schönberger, aus der Wirtschaft. Über Schulen und Ministerien werben sie für ihre Offerte. Die späteren Stipendiaten werden über einige Wochen betreut und individuell beraten:
"Das Coaching ist die zweite Stufe. 90 Minuten wird jeder Stipendiat von einzelnen Personen gecoacht, die in der Regel aus der Wirtschaft kommen und entsprechende Erfahrung mitbringen mit Führung von Unternehmen, mit Leistungsträgern, so dass das an die Schüler gegeben wird."
Wer mag, kann mit dem Unternehmen in Kontakt bleiben, auch später.
Auch Tim hat das Angebot genutzt. Ein Lehrer sprach ihn an und vermittelte den Kontakt.
Rhetoriktraining, Studien-Möglichkeiten, Zeitmanagement - all' das war Inhalt der Seminare. Es war gut, bilanziert Tim, der sein Leben faszinierend simpel sieht:
"Alles, was kommt, ist richtig. Und wenn was kommt, was einem nicht so gefällt, dann weiß man, was man das nächste Mal besser machen kann."
Der kommende Tag bringt spannende Aufgaben: Mathematik. Eine knifflige Formel:
"Unser Mathelehrer hat versprochen, wer die Formel beweisen kann, bekommt 15 Punkte. Ich hab mir gedacht: warum nicht? Habe den Beweis in der Tasche und will es morgen vorstellen. Mal sehen."
Tim ist 18 Jahre alt, kurz vor dem Abitur und Schüler eines Gymnasiums in Greiz, in Ostthüringen. Der junge Mann mit den wachen blauen Augen, dem blonden, halblangen Haar trägt Trainingsjacke und Rucksack, ist unkompliziert und fröhlich. Gleich hat er Französisch, doch zuvor - eine Stunde frei.
"Ich mach Pause. Und als Geschäftsleiter der Schülerfirma muss ich so ein bisschen gucken, wie das läuft."
Schülerfirma, das heißt: Hier werden Aufträge abgewickelt. Tim koordiniert, schaut nach den Aufträgen. Ist zwar der Chef - aber doch mehr Kumpel und Mitschüler.
Das kleine Schüler-Büro ist voll belegt. Ein Kopierauftrag von 400 Flyern wird erledigt. Und nur Akkurates scheint den Raum zu verlassen. Seine Mitschülerin zieht die Augenbrauen hoch, denn ihr Schülerfirma-Chef will 100 Prozent:
"Sehr anspruchsvoll, aber es funktioniert."
Alles andere sei Zeitverschwendung, sagt Tim, der das Leben zwar locker, doch das Lernen ernst nimmt, denn er hat ein Ziel: Ein gutes Abi schaffen und die vielen Hobbys genießen.
"Ja, mehr oder weniger alles zusammen. Sport, Fahrrad fahren, Inliner, Ski, Kampfsport, Wald berghoch, klettern, computern - nicht spielen, sondern Grafik bearbeiten, programmieren, Design."
Musik und Volleyball-Club - all' das gilt es auch noch unter einen Hut zu bringen. Beruflich will er nichts von all' dem später machen. Ihn zieht es auf die See. Die spezielle 75-Meter-Yacht hat er dafür schon designt -äußerlich und technisch:
"Die hat technische Raffinessen, die es offiziell nicht gibt, die aber inoffiziell schon funktionieren und vorhanden sind."
Motoren ohne Benzin. Warum nicht? Die Konzerne müssen nur wollen, sagt der sympathische Rebell mit kessem Blick. Von seiner Idee ist er überzeugt - motiviert ist er sowieso.
Querdenker wie er - das sind Menschen, die Karsten Schönberger sucht. Junge Leute, die anders sind, sich sozial und ehrenamtlich engagieren, Talente haben und manchmal trotz der vielen Begabungen nicht wissen, was sie studieren sollen, die aber dringend später in der Wirtschaft gebraucht werden:
"Ich bin selber in einem etwas größeren Unternehmen tätig. Wir sind in der Situation in Mitteldeutschland, dass es zukünftig nicht ganz einfach werden wird, Führungskräftenachwuchs zu bekommen. Das ist der Grund warum ich mich engagiere, um Schüler in einem ganz frühen Stadium zu unterstützen, damit sie ins Berufsleben finden und das für sie optimale Studienfach finden."
Der Verein "Jugend aktiv Mitteldeutschland" will Jugendliche mit Begabungen fördern. 30 Mitglieder sind dort aktiv, bieten Coaching, Ideen und ihre Lebens- und Berufserfahrung. Meist kommen sie, so wie Karsten Schönberger, aus der Wirtschaft. Über Schulen und Ministerien werben sie für ihre Offerte. Die späteren Stipendiaten werden über einige Wochen betreut und individuell beraten:
"Das Coaching ist die zweite Stufe. 90 Minuten wird jeder Stipendiat von einzelnen Personen gecoacht, die in der Regel aus der Wirtschaft kommen und entsprechende Erfahrung mitbringen mit Führung von Unternehmen, mit Leistungsträgern, so dass das an die Schüler gegeben wird."
Wer mag, kann mit dem Unternehmen in Kontakt bleiben, auch später.
Auch Tim hat das Angebot genutzt. Ein Lehrer sprach ihn an und vermittelte den Kontakt.
Rhetoriktraining, Studien-Möglichkeiten, Zeitmanagement - all' das war Inhalt der Seminare. Es war gut, bilanziert Tim, der sein Leben faszinierend simpel sieht:
"Alles, was kommt, ist richtig. Und wenn was kommt, was einem nicht so gefällt, dann weiß man, was man das nächste Mal besser machen kann."
Der kommende Tag bringt spannende Aufgaben: Mathematik. Eine knifflige Formel:
"Unser Mathelehrer hat versprochen, wer die Formel beweisen kann, bekommt 15 Punkte. Ich hab mir gedacht: warum nicht? Habe den Beweis in der Tasche und will es morgen vorstellen. Mal sehen."