Wiederholung vom 14.6.2015
Das Manuskript in voller Länge finden Sie hier:
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Querfeldein denken mit Lucius Burckhardt (1/3) Von der Urbanismuskritik zur Spaziergangswissenschaft
Der Schweizer Soziologe und Planungstheoretiker Lucius Burckhardt (1925 - 2003) erkannte diesen Zusammenhang schon in den 1980er-Jahren. Seine Forschungen beschäftigten sich mit den Auswirkungen unserer Wahrnehmung und Mobilität auf das Planen und Bauen. Er taufte sein neues Studienfach Spaziergangswissenschaft, Promenadologie oder englisch Strollology. Dieses Nebenfach, wie er es selbst bescheiden nannte, gibt heute entscheidende Impulse für unseren Umgang mit Städten und Landschaften, für zukünftige Architektur und Planung. Mit Spaziergängen, immer schön programmatisch, gehen Promenadologen ihren Fragen nach. Martin Schmitz beschreibt den Weg von der Urbanismuskritik zur Spaziergangswissenschaft.
Lucius Burckhardt war Dozent im Fachbereich Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung der Universität Kassel, wo er 1973 bis 1997 lehrte. Er kombinierte Spaziergänge im Kasseler Umland mit der Lektüre über geplante Expeditionen. Im Seminar ,Wahrnehmung & Verkehr’ spazierte er mit seinen Studenten zu Fuß durch die Straßen von Kassel - jeder eine Windschutzscheibe vor sich her tragend. Denn Spaziergangswissenschaftler interessieren weniger die schönen Aussichten als vielmehr Sichtweisen und das Beziehungsgeflecht, das Müßiggänger mit ihrer Umwelt verbindet.
Der Verleger Martin Schmitz, geboren 1956, schloss sein Studium bei Burckhardt mit einer Diplomarbeit über das ambulante Essen in der Stadt ab. 2014 veranstaltete er in Kassel eine Lucius Burckhardt Convention. In seinem Verlag veröffentlicht er die Schriften Lucius Burckhardts.
(Teil 2 am 5.5.2019)